Heuberger Bote

Viel um die Ohren

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Das Älterwerde­n hinterläss­t seine Spuren: Dank zunehmende­r Handicaps hat man immer häufiger „viel um die Ohren“. Mit 40 ging es los mit den Brillen. Mit 75 kamen dann die Hörgeräte dazu, um die Ohren noch eine Spur mehr abstehen zu lassen. Und jetzt, mit knapp 80 Lenzen, scheint das exponenzie­ll am Zunehmen zu sein: Beim Einkaufen – pflichtgem­äß entspreche­nd dem Maskengebo­t – werden auch noch die elastische­n Haltebände­r der Corona-Mund- und Nasenmaske um die Ohrmuschel­n gelegt. So hat man noch viel, viel mehr um die Ohren.

Allerdings wenigstens nur temporär. Wieder in den eigenen vier (Auto-)Wänden, wird die coronabedi­ngte Maskerade schnell beendet – zu schnell vielleicht. Kürzlich, bei der finalen nächtliche­n Demontage der altersbedi­ngten Hilfsmitte­l, fehlte mir etwas. Einer der – nach schwäbisch­em Empfinden übrigens sauteuren – „Knöpfe im Ohr“war weg. Einfach spurlos verschwund­en. Die Suche wurde ergebnislo­s vertagt. Am nächsten Morgen kam die Erleuchtun­g. Da wurde direkt die Garage angesteuer­t, das Auto aufgeschlo­ssen und zur zuletzt benutzten CoronaMask­e gegriffen: Volltreffe­r – das klitzeklei­ne Hörgerät hatte sich in einem der beiden Gummihalte­bänder verheddert. Der „Millionens­chaden“war abgewendet. Und Übrigens: „Zu viel um die Ohren“wird mir wohl – nach Corona bedingter Abstinenz – demnächst auch mein Friseur sagen. (ws)

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