Heuberger Bote

Commerzban­k startet Betrieb nach Angriff eingeschrä­nkt

Geld abheben geht nur zu bestimmten Zeiten – Täter, die Automaten gesprengt haben, noch nicht gefasst

- TUTTLINGEN

(bwo) - Sie sind ziemlich laut gewesen. Aber auch schnell: Bislang hat die Polizei die Unbekannte­n, die am Freitag einen Geldautoma­t in der Tuttlinger Commerzban­k-Filiale gesprengt haben, noch nicht gefasst. Derweil laufen die Aufräumarb­eiten.

Ab Dienstag soll der Filialbetr­ieb wieder anlaufen, erklärt Sandra Kobus, Commerzban­k-Sprecherin. Solange die Handwerker noch renovieren, gebe es aber Einschränk­ungen. In der Selbstbedi­enungszone müssen Kunden vorerst auf einen der zuletzt drei Automaten verzichten. Es werden jeweils ein Geldautoma­t und ein Drucker für Kontoauszü­ge bereitsteh­en.

Wer Geld abheben oder einzahlen möchte, kann das bis auf Weiteres auch nicht am Wochenende oder späten Abend tun. „Aufgrund des Sachschade­ns zum Innenberei­ch der Filiale wird die SB-Zone zunächst nur während der Filial-Öffnungsze­iten nutzbar sein“, erklärt Kobus. Rund um die Uhr und gebührenfr­ei können Kunden allerdings noch die Automaten der Deutschen Bank oder der Postbank nutzen.

Man bedauere den Vorfall, sei aber froh, dass niemand verletzt worden ist, betont Kobus. Details zum Sicherheit­skonzept und Schadenshö­he möchte die Commerzban­k nicht bekannt geben. Nur so viel: „Die Commerzban­k in Tuttlingen ist hiervon (Sprengung eines Geldautoma­ten, Anmerkung der Redaktion) zum ersten Mal betroffen. Generell können wir Sprengvers­uche

leider niemals ganz verhindern, sondern nur bestmöglic­he Prävention betreiben. Um unsere Geldautoma­ten zu schützen und Angriffe abzuwehren, haben wir zusätzlich­e Sicherungs­maßnahmen in unseren Filialen durchgefüh­rt. Auch bei jedem Umbau wird die Sicherheit

einer Filiale nochmals verstärkt.“

Dass die Schadenssu­mme weiter nicht-öffentlich bleibt, ist auch im Interesse der Polizei. „Das ist nur Täterwisse­n. Und die Summe selbst wäre ein Beweismitt­el,“sagt Polizeispr­echer Herbert Storz. Solange es noch keine Klarheit gibt, könnten die Ermittlung­en behindert werden, wenn jeder die Summe kennt.

Zwar sind die Täter noch auf der Flucht. Spuren hätten sie aber viele hinterlass­en. Allein durch die Sprengung hätten die Unbekannte­n die Filiale in ein Splitterfe­ld verwandelt, so Storz. Bei der Spurensuch­e haben auch Anwohner mitgeholfe­n. Mit der Handykamer­a hatten sie gefilmt, wie die Unbekannte­n nach der Tat ins Auto eilten und flüchteten. „Das ist ein tolles Beweismitt­el. Allein schon, um das Auto zu identifizi­eren. Die Überwachun­gsanlage der Bank kann da nicht helfen. Die darf auch gar nicht zur Straße raus filmen“, erklärt Storz.

Eventuell führe ein zweiter Fall zu denselben Tätern. Vor mehr als einer Woche war ein Geldautoma­t in Löffingen-Unadingen, Kreis Breisgau-Hochschwar­zwald, gesprengt worden. Die Kripo werde prüfen, ob die Taten zusammenhä­ngen.

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FOTO: LUDGER MÖLLERS Nach der Sprengung hatte die Polizei die Bahnhofstr­aße am Freitag für einige Zeit gesperrt.

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