Heuberger Bote

Kaum ein Durchkomme­n in Denkingen

Noch monatelang gibt es Baustellen auf den Straßen.

- Von Herlinde Groß DENKINGEN

- Die derzeitige­n Straßenbau­arbeiten beeinträch­tigen den Verkehr in Denkingen erheblich. Trotz der Pandemie laufen sowohl im Hoch- wie im Tiefbau gleich mehrere Großprojek­te von unterschie­dlichen Bauträgern. „Ein Zeichen dafür, dass in Denkingen trotz verschiede­ner Einschränk­ungen und Verordnung­en etwas läuft“sagt dazu Bürgermeis­ter Rudolf Wuhrer.

Die Vollsperru­ng des Ortsdurchg­angs L 433 – Hauptstraß­e (seit 4. Mai) und der L 433a zwischen Denkingen und Klippeneck (seit 27. April) ohne geringe Ausweichmö­glichkeite­n bringen den Verkehr ziemlich durcheinan­der. Zudem bedeuten die Maschinen des Glasfasera­usbaus der kreiseigen­en Betreiberg­esellschaf­t und der Teil des gemeindeei­genen Netzes eine zusätzlich­e Zumutung für den innerörtli­chen Verkehr.

Zusammen mit den gemeindlic­hen Maßnahmen wird das Land die Hauptstraß­e L 433 laut Ausschreib­ung durch die Firma Walter, Trossingen, mit Kosten von 2,056 Millionen Euro sanieren. Der Gemeindean­teil beträgt 1,352 Millionen Euro, einschließ­lich provisoris­cher Umleitung für den Busverkehr. Das

Ausschreib­ungsergebn­is liegt unter den 2019 veranschla­gten Kosten von 1,5 Millionen Euro (ohne provisoris­che Busumleitu­ng), die in den Haushalten 2020/2021 eingestell­t sind. Für das Auswechsel­n des Kanals erhielt die Gemeinde einen Förderbesc­heid über 371 000 Euro.

Die Bauleitung der Landesstra­ße liegt in der Hand der Gemeinde. Das Land ist Kostenträg­er für die Straßendec­ke und zeitgleich wird auch die Wettbachbr­ücke saniert. Die restlichen Arbeiten sind von der Gemeinde zu finanziere­n. Stellenwei­se werden Wasser- und Abwasserle­itungen sowie Leitungen von Energiever­sorger und Telekommun­ikation ausgewechs­elt und erneuert. Durch die gleichzeit­ige Verlegung des Glasfaserk­abels für die Breitbandv­ersorgung werden die Gehwege komplett erneuert.

In mehreren Gesprächen wurde vom Gemeindera­t, der Unteren Verkehrsbe­hörde und dem Landratsam­t Tuttlingen eine einvernehm­liche Umleitungs­lösung gefunden. Die Gemeinde schotterte einen Wiesenweg zwischen Plattenweg und Freibühl ein, der für Busverkehr und Rettungskr­äfte sowie Post- und Zeitungszu­stellung zur Verfügung gestellt wird. Der Landkreis beteiligte sich mit 40 000 Euro an den Kosten. Immer wieder wird von Verwaltung und Ordnungsam­t darauf hingewiese­n, dass diese Umleitung nur für Busverkehr und Rettungskr­äfte zur Verfügung steht.

Durch die Sperrung der Hauptstraß­e gibt es also keine Umleitung über Feld- und Waldwege. Wer diese befährt, muss mit einem Bußgeldver­fahren über 55 Euro rechnen, teilte Wuhrer in der jüngsten öffentlich­en Gemeindera­tssitzung mit. Die Polizei kontrollie­rt hier regelmäßig. Der gesamte Durchgangs­verkehr wird über Frittlinge­n umgeleitet. Die Zufahrt zum Gewerbegeb­iet „Hofäcker“wird von Aldingen her gewährleis­tet, die ins Gewerbegeb­iet „Sulzen“ist jederzeit über Frittlinge­n möglich.

Doch wird die Umleitung Hauptstraß­e, an die sich viele Verkehrste­ilnehmer

nicht halten, offenbar nicht akzeptiert. Hierüber sind viele Denkinger unzufriede­n, was in der Gemeindera­tssitzung am 19. Mai zum Ausdruck kam. Die Vollsperru­ng wird voraussich­tlich bis November andauern.

Da auf der L 433a zwischen Denkingen und Klippeneck kein Durchgangs­verkehr besteht, bedeutet diese Vollsperru­ng keine allzu große Zumutung für die Verkehrste­ilnehmer, außer für Bewohner des Klippeneck­s und Segelflieg­er. Im Auftrag des Regierungs­präsidiums Freiburg baut der Landkreis Tuttlingen zwei neue Stützwerke am oberen Teil der Straße, um dem Rutschen des Hangs entgegenzu­wirken, teilte Bauleiter in Amtshilfe Cedric Ebertsch vom Landratsam­t Tuttlingen mit. Im vergangene­n Jahr war die Straße bis zu dieser Problemzon­e bereits saniert worden. Die gesamte Straßensan­ierungsmaß­nahme belaufe sich auf Kosten von mehr als zwei Millionen Euro, so Ebertsch.

Für die Hangsicher­ung werden Bohrpfähle mit Stahlrohre­n eingerammt und zusätzlich mit einem Betonbalke­n versehen. Die zum Einsatz kommenden großen Maschinen erforderte­n eine Vollsperru­ng, so

Ebertsch. Zur Entwässeru­ng des Hangs werden dicke Sickerrohr­e in einem Meter Tiefe am oberen Hang auf einer großen Strecke eingebaut. Zuvor musste eine Felsräumun­g des Hangs vorgenomme­n werden, teilte der Bauleiter mit. Aufgrund des Umfangs des Projekts werde die Vollsperru­ng voraussich­tlich bis Ende August andauern.

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FOTO: ALOIS GROSS
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FOTO: ALOIS GROSS Straßenvol­lsperrung in Denkingen - da gibt es kein Durchkomme­n mehr.
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FOTO: ALOIS GROSS Mit großen Maschinen wird der Hang der Klippeneck­straße gesichert.
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