Tuttlingen will Kosten für Busverkehr neu aufteilen
50-50-Regelung mit Landkreis geplant – Neue Linien zu Klinik und Donautech
(dh) - Wer zahlt wie viel am Tuttlinger Busverkehr? Die Stadt Tuttlingen möchte das gern mit dem Landratsamt neu regeln. Bisher hat man nicht zusammengefunden, mit einem neuen Vorschlag soll sich das nun ändern. Findet der beim Kreistag Zustimmung, kann der Busverkehr neu ausgeschrieben werden.
Der Vorschlag der Stadt Tuttlingen sieht vor, dass sich Stadt und Landkreis künftig das Defizit, das beim Busverkehr anfällt, 50:50 aufteilen. Das erläuterte Michael Herre, Fachbereichsleiter Planung und Bauservice, am Donnerstag in der Sitzung des Technischen Ausschusses. Bisher war der Zuschuss der Stadt auf eine bestimmte Summe festgesetzt, die jedes Jahr erhöht wurde. Die Stadt hatte damit zwar Planungssicherheit, profitierte aber auch nicht von den Einnahmen durch den Fahrkartenverkauf. Weil diese in den vergangenen Jahren gestiegen sind, hatte die Regelung zur Folge, dass Tuttlingen prozentual gesehen immer mehr Kosten übernahm. Waren es 2014 noch 48 Prozent, waren es 2018 dann 55 Prozent.
Mit der 50-50-Regelung soll sich das nun ändern. Günstiger dürfte es für die Stadt dadurch aber nicht werden. Zum einen, weil die Kosten für den Busverkehr allgemein steigen. Zum anderen weil zwei neue Anbindungen zum Busnetz hinzukommen sollen: zur Kreisklinik und zum Gewerbegebiet Gänsäcker/Donautech, das derzeit erweitert wird. Stadt und Landkreis rechnen deshalb mit Kosten von etwa 2,1 Millionen Euro, abzüglich der Einnahmen dürfte ein Defizit von etwa 1,2 Millionen Euro bleiben – das wären je 600 000 Euro für die beteiligten Parteien. Zuletzt hatte die Stadt 416 000 Euro bezahlt.
Oberbürgermeister Michael Beck hofft, dass dieser Vorschlag nun auch im Kreistag Zustimmung findet. Nachdem sich Stadt und Landkreis vor der Sommerpause nicht einig geworden waren, sei die neue Vereinbarung nun bei einem „Spitzengespräch mit Kollege Buschle“(Erster Bürgermeister Emil Buschle, Anm. d. Red.) getroffen worden. Unabhängig von der Kostenaufteilung habe Tuttlingen nach der Ausschreibung noch Einfluss auf die Ausgestaltung des Busnetzes, versicherte OB Beck auf Nachfrage von Ulrike Martin (LBU).