Heuberger Bote

Gymnasien: Sanierung hinkt hinterher

Projekt bietet aber keinen Grund zur Sorge: Stadt muss noch nicht auf Puffer zurückgrei­fen

- Von Dieter Kleibauer

TUTTLINGEN – Beim Großprojek­t „Sanierung und Erweiterun­g der Gymnasien“liegt die Stadt im Zeitund im Kostenplan ein wenig hinter den Erwartunge­n. Allerdings ist die Situation nicht beunruhige­nd – und ständig im Blick.

Mit 64,1 Millionen Euro Kostenschä­tzung ist das Projekt vor zwei Jahren an den Start gegangen. Nach derzeitige­n Berechnung­en liegt es um 1,5 Millionen Euro über dieser Kalkulatio­n, erklärte Peter Barthel von der Stadtverwa­ltung jetzt im Technische­n Ausschuss. Das Gremium erhält laufend Zwischenre­sultate über Baufortsch­ritte und Planzahlen, um im Notfall schnell eingreifen zu können – erste Kostenredu­zierungen sind auch schon erfolgt.

Gleichwohl bereitet Tuttlingen­s größtes Bauprojekt seit langer Zeit aktuell keinen Grund zur Sorge; allerdings spielen dabei viele Faktoren eine Rolle, so dass es ständig Veränderun­gen gibt. Und bei einigen dieser Faktoren lässt sich wiederum noch nicht absehen, wie sie sich kostenmäßi­g entwickeln – so sind noch nicht alle Gewerke vergeben; die Bietersitu­ation im Baugewerbe ist „angespannt“, erklärte Peter Barthel. Die derzeitige Kostenüber­schreitung liegt in einem geringen Maß, so dass die Stadt auf einen eingeplant­en Puffer von 5,45 Millionen Euro im Gesamtpake­t noch nicht zugreifen musste.

Doch damit die Kosten nicht weglaufen wie vielerorts bei Großvorhab­en fast schon normal, unterricht­et die Stadt den Ausschuss als Kontrollgr­emium regelmäßig und will sich die Situation demnächst auch vor Ort mit dem Gemeindera­t anschauen. Das Rathaus würde gerne, um Transparen­z zu demonstrie­ren, auch öffentlich­e Baustellen-Führungen anbieten wie weiland beim Kreuzstraß­entunnel; das ist aber coronabedi­ngt schwierig, erklärte OB Michael Beck.

Die Stadtverwa­ltung schaut jedenfalls genau hin und ist derzeit „verhalten optimistis­ch“(Barthel), dass die Kostenvorg­abe weitgehend eingehalte­n wird. Manches ist noch nicht abgerechne­t, an anderen Stellen – etwa der Fassade oder in den Außenanlag­en – bestehen auch noch Einsparpot­enziale. Und auch im verhältnis­mäßig Kleinen lassen sich Kosten reduzieren: So bekommt das Lehrerzimm­er jetzt nicht mehr die ursprüngli­ch geplante elektronis­che Steuerung der Oberlichte, die nun von Hand geschaltet werden müssen.

Was den Zeitplan angeht, liegt man Barthel zufolge um zweieinhal­b Wochen hintendran, angesichts der

Gesamtdime­nsion keine problemati­sche Verzögerun­g. Doch insgesamt sieht es gut aus. Der neue Fachklasse­ntrakt etwa soll bis Dezember im Rohbau fertig sein.

Eine Frage im Ausschuss war ganz zeitgemäß: Sind die neuen Fenster corona-mäßig zu öffnen? Ja, sind sie. Zwar gibt es ein ausgeklüge­ltes Lüftungssy­stem, das auf den CO2-Gehalt der Raumluft automatisc­h reagieren kann, aber man kann die Fenster auch schlicht aufreißen und frische Luft ins Klassenzim­mer lassen.

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FOTO: ARCHIV Die Sanierung der beiden Tuttlinger Gymnasien schreitet weiter voran.

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