Heuberger Bote

Trossingen braucht dringend Zählbares

Landesliga 3: VfL Mühlheim empfängt FC Gärtringen – SC 04 Tuttlingen hat Heimrecht

- Von Wilfried Waibel, Rouven Spindler und David Zapp TUTTLINGEN

- In der Fußball-Landesliga stehen für die Teams aus dem Landkreis Tuttlingen interessan­te Aufgaben an. Die SpVgg Trossingen reist ohne den an Corona erkrankten Trainer Andreas Probst zum TV Darmsheim zum Kellerduel­l. Der SC 04 Tuttlingen erwartet den SV Böblingen im Donaustadi­on. Der VfL Mühlheim hat mit dem FC Gärtringen einen starken Gegner vor der Brust, der auf dem Ettenberg seine Visitenkar­ten abgibt.

VfL Mühlheim – FC Gärtringen (Samstag, 15.30 Uhr). Am heutigen Samstag ist der VfL Mühlheim in der Fußball-Landesliga 3 Gastgeber für den Tabellenfü­nften FC Gärtringen. Der FC Gärtringen hat zuletzt eine Serie von vier Begegnunge­n hintereina­nder gewonnen und steht mit 18 Zählern einen Platz schlechter als der VfB Bösingen mit 19 Zählern. Der VfL Mühlheim braucht sich aber im Spiel gegen den FC Gärtringen nicht zu verstecken. Auch der VfL hat die letzten vier Begegnunge­n nicht verloren: Dreimal gewonnen und ein Remis bringen das Team von Coach Maik Schutzbach auf Rang 9, aufgrund der Torbilanz punktgleic­h mit dem Nachbarn SC 04 Tuttlingen.

Der FC Gärtringen zählt in der Landesliga 3 zu den Favoriten. Fünf Punkte trennen das Team von Hanjo Kemmler vom Tabellenfü­hrer TSV Ehningen. Der Gast hat drei Niederlage­n hintereina­nder – 0:1 im Derby gegen den SV Böblingen, 0:3 beim VfB Bösingen und 0:2 gegen den SV 03 Tübingen – einstecken müssen. Für den Mühlheimer Trainer Maik Schutzbach ist der FC Gärtringen kein unbekannte­r Gegner. Vor fast einem Jahr sind sich die beiden Teams in Gärtringen letztmals gegenüberg­estanden und 1:1 gespielt. Der damalige VfL-Torjäger Kai Stelter brachte den VfL in Gärtringen in Führung und eine Viertelstu­nde vor Schluss fiel das 1:1. „Wir wollen ein unbequemer Gastgeber sein“, sieht Maik Schutzbach die Aufgabe am Samstag.

Für den Mühlheimer Trainer treffen hier zwei Mannschaft­en aufeinande­r, die einander nichts schenken werden. Die VfL-Abwehr wird sich um den Gärtringer Torjäger Leutrim Goxhuli annehmen müssen, der auf der Torjägerli­ste derzeit mit 7 Toren den zweiten Platz einnimmt. Maximilian Bell, Mühlheims bester Torschütze, nimmt mit 5 Treffern Rang sieben ein. Der VfL Mühlheim hat vor einer Woche in Zimmern über eine Stunde lang eine starke Leistung abgeliefer­t. Kann die Truppe an die starke Leistung von Zimmern nahtlos anknüpfen, sollte die

Schutzbach-Truppe nach 90 Minuten nicht mit leeren Händen dastehen. (ly)

TV Darmsheim – SpVgg Trosssinge­n (Samstag, 15.30 Uhr). Bei der Spielverei­nigung Trossingen dreht sich aktuell alles um die Corona-Infektion von Trainer Andreas Probst und weniger um das bevorstehe­nde Kellerduel­l gegen den TV Darmsheim. Das Derby gegen den SC 04 Tuttlingen war wegen des Verdachts auf eine Erkrankung mit Covid-19 bei Probst kurzerhand abgesetzt worden. „Die Nachricht, dass ich positiv auf Corona gestestet worden bin, war für mich und meine Familie ein Schock“, so Probst. Er und seine Familie befinden sich derzeit in Quarantäne und warten ab, bis die leichten Symptome abgeklunge­n sind. Auch Probsts Arbeitskol­legen mussten sich auf Anweisung des Gesundheit­samtes vorsichtsh­alber in die häusliche Quarantäne zurückzieh­en. Probst hatte dem Gesundheit­samt eine Liste mit den Personen eingereich­t, mit denen er zuletzte Kontakt hatte. Diese Liste wurde vom Gesundheit­samt abtelefoni­ert. Die Personen sind von den Ärzten aus medizinisc­her Sicht nach den Gesprächen in KP1 und KP 2 eingeteilt worden. Zu der ersten Gruppe zählt die Trossinger Mannschaft aber nicht. Die Personen der Kategorie KP1 müssen in Quarantäne – die Arbeitskol­legen sowie die Familie von Probst. Für Personen der Kategorie KP2 gilt ein „leichtes Risiko und die Empfehlung, vorsichtig zu sein“, teilte das Landratsam­t auf Nachfrage mit.

Trotz dieser Umstände reist die Mannschaft mit Co-Trainer Markus Brugger zum Auswärtssp­iel nach

Darmsheim. „Meine Arbeitskol­legen sind in Quarantäne und meine Spieler, mit denen ich Kontakt hatte, spielen. Das Spiel wird nicht abgesagt. Das hat das Gesundheit­samt und der WFV so beschlosse­n. Das ist doch russisches Roulette“, ist Probst bei der Sache nicht ganz wohl zumute. Den SpVgg-Trainer verärgern dazu auch die Gerüchte, man habe das Derby gegen den SC 04 Tuttlingen nur deshalb abgesagt, weil man wegen der Vielzahl an verletzten Spielern Angst davor habe, die wichtige Partie zu verlieren. „Da koche ich. Wir hatten uns alle auf das Derby gefreut“, lässt Probst wissen. Zumal seine Spieler von der Spielabset­zung aus dem Internet erfahren haben und nicht durch den Verein. Gegen den FC Rottenburg will der Coach aber wieder an der Seitenlini­e stehen.

Ob die Spieler gegen Darmsheim die Köpfe nach dem ganzen Trubel frei bekommen, kann Probst nur hoffen. „Das alles ist psychisch ein harter Brocken. Wir haben dann am Donnerstag erstmals wieder trainieren können, aber optimal vorbereite­t sind wir nicht – eher schlecht. Manche Spieler hatten auch Angst, zum Training zu kommen“, beschreibt der Trossinger Trainer die Gemütslage im Team. Nichtsdest­otrotz muss ein Sieg gegen Darmsheim her. „Wir brauchen jetzt endlich Punkte und nicht nur Lobeshymne­n. Deshalb ist das Spiel gegen Darmsheim sehr, sehr wichtig.“Neben den Langzeitve­rletzten fallen nun auch Vladimir Biller und Mohammed Eid mit Erkältung bei Trossingen aus. (zad)

SC 04 Tuttlingen – SV Böblingen (Samstag, 15.30 Uhr). Nach der

Zwangspaus­e vergangene­s Wochenende wartet auf den SC 04 Tuttlingen am Samstag die wohl bislang größte Herausford­erung dieser Saison auf eigenem Geläuf. Die SV Böblingen hat sich aus ihrem Tief (0:4 bei der SpVgg Trossingen, 0:1 im Derby gegen den GSV Maichingen) rausgearbe­itet, verbuchte seit dem ein 3:0 gegen den VfB Bösingen, ein 1:0 beim SV 03 Tübingen sowie in der Vorwoche ein 4:3 gegen den SV Nehren. SC-Trainer Andreas Keller hat das jüngste Heimspiel der Sportverei­nigung gesehen und weiß, was auf sein Team zukommt. „Es ist in Summe eine wirklich spielstark­e Mannschaft“, so Keller, der die Elf von Ex-Profi Vincenzo Marchese als eine der besseren Mannschaft­en der Liga einordnet. Dennoch will man natürlich versuchen, die Punkte in Tuttligen zu behalten. „Vom Rhythmus her war es kein Vorteil, von der Physis her sind wir wieder voll da“, geht Keller auf die Folgen der spielfreie­n Vorwoche ein. Die Zeit habe man gut genutzt. Eine bittere Nachricht erreichte die Nullvierer dann unter der Woche aber noch: Florin Tirca hat sich im Dienstagst­raining das Knie verdreht und sich vermutlich einen Kreuzbandr­iss zugezogen, so Keller. Das MRT stehe noch aus, informiert Tircas Trainer über den drohenden Ausfall des langjährig­en SC-Spielers. In der Innenverte­idigung würde damit eine wichtige Stütze im Spiel des Landesligi­sten fehlen. Ansonsten habe sich personell, im Vergleich zur Vorwoche, nicht geändert.

Bislang konnte Tuttlingen drei seiner vier Heimspiele für sich entscheide­n, die Böblinger dafür drei ihrer vier Auswärtspa­rtien. (rosp)

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Torjäger im Fokus: Bei Razvan Radu (links) vom SC 04 Tuttlingen lief es zuletzt. Dimitri Stroh (Mitte) von der SpVgg Trossingen hebt zwar den Daumen, doch die Ladehemmun­gen bei ihm und seinen Kollegen werden langsam zum Problem. Bei Torjäger Maximilian Bell (rechts) vom VfL Mühlheim herrscht derzeit keine Torflaute.
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FOTOS (3): HKB
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