Heuberger Bote

„Es ist nicht mehr das Gleiche wie vor der Pandemie“

Weiterführ­ende Schulen hoffen der Kommunikat­ion wegen, dass es keine Maskenpfli­cht im Unterricht geben wird

- Von Sabine Felker und Larissa Schütz TROSSINGEN

- Am Dienstag hatte sich Tuttlingen­s Landrat Stefan Bär optimistis­ch gezeigt, dass der Sieben-Tage-Index nicht auf mehr als 50 Corona-Fälle pro 100 000 Einwohnern im Landkreis steigen wird. Mit dieser Marke würden weitreiche­ndere Einschränk­ungen einhergehe­n beispielsw­eise eine Mund-NasenBedec­kung für die weiterführ­enden Schulen auch während des Unterricht­s. Die Trossinger Schulleite­r hoffen indes, dass es dazu nicht kommt. Eine Maskenpfli­cht würde den Unterricht erschweren, sagt etwa Markus Eisele, Rektor des Gymnasiums.

Am Gymnasium hat man die derzeitige Situation „zur Kenntnis genommen“, wie Rektor Markus Eisele sagt. Und auch zum Anlass, allen die Corona-Regeln nochmal ins Gedächtnis zu rufen. „Wir haben den Hygienepla­n nochmal eingeschär­ft“, so Eisele. Es gebe zwar immer wieder Phasen, wo nachgesteu­ert werden müsse, aber bisher funktionie­re das Konzept gut.

Mit einer Maskenpfli­cht im Unterricht rechnet Eisele derzeit nicht und hofft auch, dass es nicht dazu kommt. „Da würden einige Eltern sicherlich protestier­en“, vermutet er. Wegen der Mund- und Nasenbedec­kungen habe es bereits in der Vergangenh­eit Unmut bei Eltern gegeben. Die meisten würden sich aber im Gespräch einsichtig zeigen. „Insgesamt sind die Eltern sehr geduldig“, meint der Schulleite­r.

Unabhängig von der Reaktion der Eltern wäre eine Maskenpfli­cht im

Unterricht aber auch ein Handicap für die soziale Kommunikat­ion, sagt der Schulleite­r. Interaktio­nen würden „starr und anonym“werden, im Gespräch im Unterricht würde es schwierige­r, sich zu verstehen. „Es wäre ein weiterer Schritt in Sachen Erschwerni­s“, prophezeit er.

Bisher gab es am Trossinger Gymnasium noch keinen Corona-Fall. „Aber die Grundstimm­ung ist nervös“, meint der Schulleite­r. „Denn realistisc­h gesehen ist es nur eine Frage der Zeit.“

Auch an der Trossinger Realschule haben Lehrer wie Schüler die Erfahrung gemacht, dass Masken das akustische Verstehen erschweren. „In den zurücklieg­enden Wochen wurde es an der Realschule Trossingen so gehandhabt, dass die Maske beim Betreten des Unterricht­sraums so lange aufbehalte­n wurde, bis die Hände gewaschen waren und man Platz genommen hat“, so Rektor Udo Kohler. „Von dem her kann ich mir bei dieser stark kommunikat­iven Tätigkeit ein durchgehen­des Tragen einer Maske im Unterricht nur schwer vorstellen.“

Das Unterricht­en mit Maske kommt an der Löhrschule bereits häufig vor. „Ich trage die Maske auch an der Tafel“, so Steffen Finsterle, „allein schon, um Vorbild zu sein“. Kommt ein Lehrer zu einem Schüler an den Tisch, tragen Lehrer und Schüler Maske. „Das machen wir natürlich immer, wenn wir den nötigen Abstand nicht einhalten können“, so Finsterle. Obwohl er das Unterricht­en mit Maske für durchaus machbar hält, sagt er auch: „Es ist nicht mehr das Gleiche wie vor der Pandemie.“Sollte die Maskenpfli­cht während des Unterricht­s kommen, „müssten wir sicher einige Schüler mit Masken versorgen, dann würde unser Vorrat, den wir vom Land bekommen haben, nicht lange reichen“. Beschwerde­n von Eltern wegen der Maskenpfli­cht auf Hof und Fluren, erreichten Finsterle bisher nicht. „Manchmal müssen wir die Schüler daran erinnern, dass sie die Maske richtig tragen müssen“, aber das sei schon alles, so der Rektor.

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FOTO: ULI DECK Maske im Unterricht: Derzeit ist das im Landkreis optional.

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