Schwimmverband warnt vor Risiko-Event
(SID) - Die Schwimmer tauchen mitten in der zweiten Corona-Welle wieder auf – doch nicht nur der Zeitpunkt für die Rückkehr ins Wettkampfbecken sät Zweifel. Ausgerechnet im Corona-Hotspot Budapest hält die finanziell lukrative Profiserie ISL ab Freitag ein fünfwöchiges Event ab und lässt dafür Schwimmstars aus der ganzen Welt einfliegen. Der Deutsche SchwimmVerband (DSV) verbietet seinen Athleten die Teilnahme zwar nicht, spricht aber eine klare Warnung aus.
„Die ISL stellt ein nicht kalkulierbares Risiko dar und sollte aus medizinischer Sicht nicht durchgeführt werden“, heißt es in einer DSV-Stellungnahme. Der Verband warnt, die Gefahr der Ansteckung nicht auf die leichte Schulter zu nehmen: „Schädigungen bei einer Infektion mit SarsCoV-2 können bereits die Sportfähigkeit stark einschränken und ein vorzeitiges Ende der Karriere bedeuten.“
Allen Warnungen zum Trotz: Das üppige Startgeld und die Aussicht auf hochklassige Wettkämpfe mit internationalen Topstars ist für manche zu verlockend. Acht deutsche Schwimmer um Ex-Weltmeister Marco Koch (New York Breakers) und den Olympia-Sechsten Philip Heintz (Aqua Centurions) treten für ihre Teams in der Vorrunde der zweiten ISL-Auflage an. Sie können damit aufgrund des Hygienekonzepts an der Kurzbahn-DM in Berlin (29. Oktober bis 1. November) definitiv nicht teilnehmen.
Dies und andere Unannehmlichkeiten, die mit der Reise ins Risikogebiet einhergehen, nehmen Koch und Co. aber in Kauf. „Mein letztes Rennen war im Februar, ich freue mich auf die Wettkämpfe hier“, sagte der 30-jährige Koch. Angst vor einer Ansteckung hat der Brustschwimmer keine: „Die Sicherheitsvorkehrungen sind enorm. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich zu Hause beim Einkaufen anstecke, ist glaube ich höher.“