Benedikt Hoffmann für Trail-Weltmeisterschaft qualifiziert
Im Taunus ist er über 31 Kilometer der Schnellste - WM Ende Oktober auf den Azoren
(schn) - Der Ultraläufer Benedikt Hoffmann hat jüngst die Qualifikation für die „Golden Trail Serie 2020“auf den Azoren geschafft, die als Trail-Weltmeisterschaft ausgetragen wird. Dafür musste er sich zunächst auf über 31 Kilometern im Taunus behaupten und sich mit vielen Auf- und Abstiegen auseinandersetzen - mit Erfolg.
Das Sportevent „Golden Trail Segment Germany“ist das deutsche von insgesamt 27 Qualifikationsrennen, verteilt auf 19 Ländern, mit dem sich die Teilnehmer für die TrailWM der „Golden Trail Serie“qualifizieren können. Jeder Teilnehmer hatte einen Zeitrahmen von mehreren Tagen, an dem er seinen Traillauf für die mögliche WM-Quali absolvieren musste. Das Ergebnis musste im Anschluss digital mit allen Werten dem Veranstalter als virtuelles Rennen übermittelt werden.
Die Qualifikation hat dem 35-jährigen Ausnahmesportler viel abverlangt. Bereits zwei Tage vor seinem Vorhaben erkundete er mit seinem E-Bike die Trailstrecke in den Mittelgebirgen. „Ich bin mit dem Rad nicht weit gekommen. So eine technisch anspruchsvolle Strecke habe ich nicht erwartet", blickte Hoffmann auf die Gegebenheiten der Strecke zurück.
Hoffmann startete am Morgen bei acht Grad. Sein Vorteil: 70 Prozent der Strecke seien ihm bereits bekannt gewesen. „Ich ging die Strecke deshalb zügig an“, berichtete der Tuttlinger Gymnasiallehrer unserer Zeitung. Die ersten 500 Höhenmeter auf den Berg „Altkönig“verliefen für ihn erfolgreich. Beim Bergablaufen allerdings kam er kurze Zeit vom Kurs ab, was ihn mehrere Minuten kostete. Kurz vor einem nächsten Anstieg stürzte er zudem heftig. „Ich konnte zum Glück weitermachen“, erklärte er und ergänzte: „In den weiteren Passagen war die Orientierung sehr anspruchsvoll, obwohl die
Strecke gut markiert war“. Rund zehn Baumstämme seien quer gelegen und hätten überklettert werden müssen.
Mit der Uhr immer im Blick lief er Kilometer für Kilometer bergauf, bergab Richtung „Zacken“und „Großer Feldberg“. „Die letzten neun Kilometer ging es meist immer nur bergab“, stellte er fest. Am Ende meisterte der Bergspezialist einen Anstieg mit 300 Höhenmetern in rekordverdächtiger Zeit. „Oben angekommen war ich mir relativ sicher, dass das die Bestzeit auf dem Golden Trail Segment Germany sein musste“, so Hoffmann, der dem Kader der Deutschen Berglauf-Nationalmannschaft angehört.
Und er sollte recht behalten. Auch in den Tagen danach, schaffte niemand mehr die 31 Kilometer auf der Strecke so schnell wie Benedikt Hoffmann. Er erreichte nach 2.18 Stunden das Ziel. Zweiter wurde Florian Neuschwander in 2.24 Stunden und sechs Minuten länger benötigte Florent Caelen für die 31 Kilometer
im Taunus. Somit löst der Ultraläufer als schnellster Läufer des „Golden Trail Segments Germany“das Ticket für die Trail-Weltmeisterschaft auf den Azoren.
Auf der Inselgruppe im Atlantik muss Hoffmann dann Ende Oktober bei einem Vier-Tages-Rennen seine Spitzenleistungen einmal mehr unter Beweis stellen.
126 Kilometer, über 6000 Höhenmeter bergab sowie 5200 Höhenmeter bergauf, gilt es dort schnellstmöglich zu laufen.