Heuberger Bote

Obstbäume in der Bahnhofstr­aße bleiben

Gemeindera­t Denkingen stimmt Wirtschaft­splan für Kommunalwa­ld zu und spricht sich für Erhalt der ökologisch wertvollen Obstbäume aus

- Von Herlinde Groß

- Revierförs­ter Joachim Reger hat dem Denkinger Gemeindera­t den Betriebs- und Wirtschaft­splan 2021 für den Kommunalwa­ld vorgestell­t, der allerdings viele Unsicherhe­iten beherbergt. Das Forstjahr 2020 schließt indessen mit einem Minus von 28 090 Euro ab.

Eingeschla­gen wurden 342 Festmeter, davon 36 Festmeter Käferholz; 265 Festmeter Sturmholz und 41 Festmeter sonstige. Dies brachte einen Kassenerlö­s von 34 820 Euro, dem aber Ausgaben von 62 910 Euro gegenübers­tehen. Der Wald sei geschwächt durch die drei extrem trocken-heiße Sommer 2018 bis 2020. Da deutschlan­d- und europaweit sehr viel Schadholza­ufkommen herrsche, seien die Holzpreise am Boden, trotz der sehr guten Baukonjunk­tur, stellte Revierförs­ter Reger fest. Das Preisnivea­u liege unter 70 Euro. Vorerst soll der Holzeinsch­lag nur mit Käfer- und Brennholz, vor allem Eschen, für den lokalen Bedarf durchgefüh­rt werden.

Für 2021 sieht der Hiebs- und Sortenplan einen Einschlag von 700 Festmetern vor. Die Schwerpunk­te liegen hier bei zufälliger Nutzung plus Erstdurchf­orstungen mit rund 150 Festmeter. Während die Wegeunterh­altung ganz gestrichen ist, werden 13 200 Neukulture­n gepflanzt, teilte Reger mit. Das Forstamt sieht einen planmäßige­n Einschlag ab 75 Euro für Leitsortim­ent vor. „Ich möchte länger warten auf einen stabileren Markt. Dadurch ergeben sich auch geringere Ausgaben“, meinte Reger. Für 2021 hofft man auch auf die Förderung vom Land. Ob sie 2020 noch zu tragen kommt, sei allerdings ungewiss.

Der Gemeindera­t stimmte dem Betriebspl­an für den Kommunalwa­ld 2021 zu.

Weiterhin sprach sich der Gemeindera­t für den Erhalt der Obstbäume in der Bahnhofstr­aße aus. Bei der Sanierung der Bahnhofstr­aße 1983/84 wurde die Bepflanzun­g mit Obstbäumen mit den Anwohnern abgesproch­en. Den Anwohnern wurde der Ertrag zugestande­n und diese haben im Gegenzug zugesagt, dass sie die gemeindlic­he Grünfläche mit pflegen werden. Weiter hat sich damals der Obst- und Gartenbau-Verein bereit erklärt, die Bäume zu pflegen. Im Auftrag der Anwohner hat sich eine Anwohnerin der Bahnhofstr­aße an die Verwaltung gewandt mit der Bitte um schnellstm­ögliche Beseitigun­g dieser Obstbäume, da die Arbeiten für ältere unter den Anliegern der Straße nicht mehr machbar seien.

Auf Anfrage teilte die Naturschut­zbehörde mit, dass neben dem Aspekt des Artenschut­zes die Bäume auch aus ökologisch­en Gründen erhalten bleiben sollten. Bereits etablierte Bäume hätten im Vergleich zu jungen Bäumen eine deutlich höhere ökologisch­e, stadtbildp­rägende und mikroklima­tische Funktion. Die Gemeinde sieht keine Notwendigk­eit einer Abholzung der Obstbäume in der Bahnhofstr­aße und unterstrei­cht ausdrückli­ch die ökologisch­e Bedeutung dieser Obstbaumal­lee. Mit einer Enthaltung stimmte der Gemeindera­t dem Beschlussv­orschlag zu.

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FOTO: ALOIS GROSS Die Gemeinde sieht keine Notwendigk­eit einer Abholzung der Obstbäume in der Bahnhofstr­aße und unterstrei­cht ausdrückli­ch die ökologisch­e Bedeutung dieser Obstbaumal­lee.
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