Hilfe für hungrige Kinder
Hilfsfonds versucht in Namibia den Hunger zu mildern
- Der deutsch-namibische Hilfsfonds Trossingen leistet in Namibia derzeit Soforthilfe, um die große Not der Menschen, insbesondere der Kinder, zu lindern. Denn wegen der Pandemie sind die meisten Schulen nach wie vor geschlossen. Für die Schüler bedeutet dies, auf das Mittagessen und oft auch auf den Zugang zu sauberem Trinkwasser verzichten zu müssen.
„Die Menschen leben in Wellblechhütten ohne fließendes Wasser. Abstand zu halten und Hygieneregeln einzuhalten ist da unmöglich“, berichtet Georg Quandt, Vorsitzender des Hilfsfonds über die Gegebenheiten in Namibia. Der Verein unterstützt eine Grundschule in Windhoek und betreibt eine Suppenküche für eine Schule in Swakopmund. Außerdem hilft der Verein einer Vorschule bei Bedarf finanziell. Die Suppenküche bereitet dem Verein derzeit die meisten Sorgen, denn von ihr hängt ein guter
Teil der Ernährung von 1500 Kindern ab. „Die Kinder bekommen dort normalerweise nicht nur ein Mittagessen, sondern meist so viel, dass sie einen Teil mit nach Hause nehmen und somit ihre Familien mitversorgen können“, so Quandt. Solange die Schulen aber geschlossen sind, packen die Frauen, die in der Suppenküche arbeiten, wöchentlich 200 Pakete, die an Familien ausgefahren werden. „Drei bis vier Fahrzeuge verteilen dann Lebensmittel, die für acht bis zehn Tage reichen müssen“, so der Vereinsvorsitzende. Die Lebensmittelspenden werden in unterschiedlichen Bereichen der Stadt verteilt, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Die Umstellung vom Betrieb der Suppenküche auf das Verteilen der Lebensmittelpakete sei innerhalb von 24 Stunden geglückt. „Wir sind ein kleiner Verein, da geht so was schnell.“
1000 Euro lässt sich der Verein die Hilfe pro Monat kosten. „Außerdem haben wir die Schule in Katutura
(Anmerkung der Redaktion: Ein Vorort von Windhoek) mit 11 000 Euro unterstützt, weil die Familien das Schulgeld nicht mehr aufbringen können“, so Michael Weisser, Schatzmeister des Vereins. „Wir hatten Ende 2019 einen ordentlichen Kontostand und haben deshalb während der Krise die 1000 Euro monatlich für die Suppenküche bis Ende des Jahres zusagen können.“Auch die kommenden eineinhalb bis zwei Jahre könnte der Verein die Unterstützung weiterlaufen lassen, ist Weisser sicher.
Hilfstransporte nach Namibia scheiterten seit einiger Zeit am dortigen Zoll, so Quandt. Doch ein Kloster aus Altöttingen habe gute Verbindungen ins Land und könne Spenden aus Trossingen immer wieder durch den Zoll bringen.
„Wir sind die ältestes Organisation im südlichen Afrika“, sagt Quandt und erinnert an die Anfänge vor 48 Jahren. „Zehn Millionen Euro haben wir in dieser Zeit schon in dortige Projekte gesteckt.“