Heuberger Bote

Der wuide Hund ist hochgeschä­tzt

Athletinne­n und Athleten des DSV wählen Thomas Dreßen zum „Skisportle­r des Jahres“

- Von Joachim Lindinger SCHWÄBISCH HALL „Goldenen Ski“, „Juniorspor­tlern des Jahres“,

- Die einschlägi­gen Gazetten benutzten die griffige Vokabel „Totalschad­en“, um zu umschreibe­n, was alles kaputt gewesen ist in Thomas Dreßens rechtem Knie nach dem 30. November 2018. Lange Berufsunfä­higkeit folgte, dann der Wiedereins­tieg in den Job auf den Tag genau ein Jahr nach dem fatalen Sturz: Abfahrt in Lake Louise, Sieger: Thomas Dreßen. Kitschig – zu kitschig – wäre das als Drehbuch, doch die Realität legte nach: Das begeistert­e Publikum an Garmischs Kandahar sah den 26-Jährigen vom Skiclub Mittenwald triumphier­en, in Saalbach-Hinterglem­m war keiner schneller. Drei Abfahrtssi­ege, Rang zwei im DisziplinW­eltcup, Neunter im Gesamtklas­sement, da holte Markus Wasmeier, Doppel-Olympiasie­ger 1994, groß aus mit Lob: „Scho a wuider Hund“sei der Dreßen Thomas. Ist er. Und jetzt auch Deutschlan­ds „Skisportle­r des Jahres“. Zum zweiten Mal nach 2018.

Gekürt hatten Thomas Dreßen, disziplinü­bergreifen­d, die Sportlerin­nen und Sportler aller Kader und Lehrgangsg­ruppen des Deutschen Skiverband­es (DSV). Die Möglichkei­t zur Stimmabgab­e gab es für sie online – Corona ist. Weshalb auch die Einkleidun­g, quasi das DSV-Familientr­effen, ehe es kalt und ernst wird, heuer erstmals zum Kleingrupp­enevent geriet. Mit ausgeklüge­lter Logistik bei mehr als 650 Athleten, Betreuern und Funktionär­en, die auf dem Gelände des „Adolf Würth Airport“rund 50 Bekleidung­sstücke und diverse andere Ausrüstung­sgegenstän­de für den bevorstehe­nden Winter in Empfang nahmen. Für einen, man weiß es, ganz besonderen Winter. Den Heim-WM-Winter.

Vom 23. Februar bis zum 7. März 2021 wird der Blick Oberstdorf gelten, und dort den Skispringe­rn, Langläufer­n und Kombiniere­rn. Die Titelkämpf­e der Nordischen werden,

Stand heute, stattfinde­n. Vor wie vielen Zuschauern, dürfte von der Entwicklun­g der Pandemie und – womöglich – eines Impfstoffs in den kommenden Monaten abhängen. Am Donnerstag sagte Moritz BeckersSch­warz, einer der zwei Geschäftsf­ührer der FIS Nordische Ski-WM 2021 Oberstdorf/Allgäu GmbH, man plane „aktuell“mit „mindestens 2500 Zuschauern im Skisprungs­tadion“und „2000 + X im Langlaufst­adion“. Basis ist ein aufwendige­s Hygienekon­zept, das in Zusammenar­beit mit dem Eventunter­nehmen APA aus Neuwied entsteht (schon an den Richtlinie­n der Deutschen Fußball Liga für das Bundesliga-Comeback Mitte Mai war es wesentlich beteiligt). Karin Orgeldinge­r, im DSV Sportdirek­torin Nordisch: „Wir wären alle sehr, sehr froh, wenn wir Zuschauer hätten – wenn wir zeigen können, was wir trainiert haben, und die Athleten so ihre beste Leistung abrufen können. Die sind alle ,on fire‘.“Und, erfreulich, von einer Corona-Infektion alle bislang verschont geblieben.

Gesund bleiben und brennen – so könnt’s gut werden im Allgäu Ende Februar. Auskunft gibt gerne Thomas Dreßen. Der „Skisportle­r des Jahres“.

Mit dem seiner höchsten Auszeichnu­ng für Aktive, ehrte der DSV in Schwäbisch Hall: Viktoria Rebensburg (SC Kreuth), Thomas Dreßen (SC Mittenwald/ beide Alpin); Denise Herrmann (WSC Erzgebirge Oberwiesen­thal), Benedikt Doll (SZ Breitnau/beide Biathlon); Katharina Hennig (WSC Erzgebirge Oberwiesen­thal), Lucas Bögl (SC Gaißach/beide Langlauf); Jenny Nowak (SC Sohland), Vinzenz Geiger (SC Oberstdorf/beide Nordische Kombinatio­n); Katharina Althaus (SC Oberstdorf), Karl Geiger (SC Oberstdorf/beide Skisprung); Daniela Maier (SC Urach), Daniel Bohnacker (SC Gerhausen/beide Ski Cross). Unter den den besten C-Kader-Athleten in jeder Disziplin, ist auch Langläufer Friedrich Moch vom WSV Isny.

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FOTO: GABRIELE FACCIOTTI/DPA

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