Trauerverarbeitung in der Natur
Die Hospizgruppe Geisingen bietet Spaziergänge und Gespräche im Freien an
(ph) - Vor einem Jahr hat die Hospizgruppe Geisingen ein weiteres Angebot „Trauerbegleitung in der Natur“geschaffen. Gabriele Villing aus Zimmern, die Mitglied der Geisinger Hospizgruppe ist, hat das Angebot initiiert und nun an die Coronabedingungen angepasst.
Die Initiative entwickelte sich aus der eigentlichen Hospizarbeit heraus. Denn verstirbt ein Angehöriger, dann hinterlässt er nicht nur körperlich, sondern auch seelisch eine Lücke im Leben der Hinterbliebenen. Doch kaum war die Aktion richtig gestartet, musste sie auch schon wieder wegen Corona vorläufig eingestellt werden.
Doch seit kurzem geht es weiter. „Da wir uns in der Natur bewegen, konnten wir bereits im Spätsommer wieder mit den Aktionen beginnen“, betont Gabriele Villing, die teilweise von Gemeindereferent Benno Nestel, der ebenfalls Mitglied in der Hospizgruppe ist, begleitet wird.
„Mit zwei Teilnehmern sind wir gestartet“, so Villing,“inzwischen sind es bis zu sechs“. Es hat sich ein kleiner Kern gebildet, der immer dabei ist, andere kommen sporadisch.
Jeden ersten Samstag im Monat findet die Aktion statt, Treffpunkt ist beim Café „Wartenberg“beim Pflegeheim in Geisingen um 14 Uhr. Wichtig für die Teilnehmer ist es, in der Natur viele Anregungen zu finden, die mit Trauer in Verbindung gebracht werden können. Es sei wichtig, aus der Isolation zu kommen, um andere Dinge zu sehen, mit anderen ins Gespräch zu kommen, die ein ähnliches Schicksal hinter sich haben, so die Einschätzung der Expertin. Jeder empfinde Leid anders, merke aber doch beim gemeinsamen Spaziergang die positive Wirkung der Gemeinschaft, so Gabriele Villing und Benno Nestel.
Gewandert wird gemütlich, der Langsamste gibt die Geschwindigkeit vor, so Villing. „Wir machen auch einmal eine kleine Übung oder reden und erfahren die Natur. Teilnehmen kann jeder, egal wie alt, egal welche Religion.“