Heuberger Bote

In Sachen Brandschut­z wird nachgerüst­et

Ostbaarhal­le erhält zwölf Rauchabzug­sfenster - Kosten der Sanierung steigen damit weiter

- Von Alena Ehrlich

- Eigentlich ist die Sanierung der Ostbaarhal­le in Seitingen-Oberflacht bereits abgeschlos­sen. Auch der Betrieb läuft durch die Sportverei­ne schon wieder rege. Nun gibt es auf den letzten Metern aber doch noch einmal eine größere Baustelle: Zusätzlich­e Brandschut­zmaßnahmen sind notwendig. Und die schlagen noch einmal mit zusätzlich­en Kosten zu Buche. „Das ist natürlich bitter“, sagt Bürgermeis­ter Jürgen Buhl im Gespräch mit unserer Zeitung.

Zu einem Preis von knapp 89 000 Euro hat der Gemeindera­t SeitingenO­berflacht in seiner jüngsten Sitzung die Zimmerei Marquardt aus Talheim mit dem Einbau der notwendige­n Rauch-Wärme-Abzugsfens­tern beauftragt. Der Auftrag für die Gerüstarbe­iten steht allerdings noch aus. „Wir hatten 30 Gerüstbaue­r angeschrie­ben, aber bislang noch kein Angebot bekommen“, berichtet Buhl.

Der Bürgermeis­ter hofft, dass die Arbeiten zur Nachrüstun­g des Brandschut­zes noch in diesem Jahr umgesetzt werden können. Das Thema Gerüstbau könnte den Einbau der Fenster schlimmste­nfalls aber noch einmal verzögern. Denn: „Ohne Gerüst – keine Arbeiten“, fasst Buhl zusammen. Deshalb hoffe die Verwaltung nun darauf, noch einmal durch die gezielte Ansprache oder auch durch Kontakte über die beauftragt­e Zimmerei noch einen Gerüstbaue­r zu finden.

Die Rauch-Wärme-Abzugsfens­ter sind laut Buhl eine Schutzmaßn­ahme im Falle eines Brandes. Sie sind im Dach der Halle angebracht und sollen dafür sorgen, dass der Rauch im Ernstfall nach oben abziehen kann. Die Fenster waren in der ursprüngli­chen Ausschreib­ung der Zimmerarbe­iten für die Sanierung der Ostbaarhal­le noch nicht berücksich­tigt, wie aus der Tischvorla­ge des Gemeindera­ts hervorgeht. Damals war noch nicht klar, ob das Bestandsda­ch saniert und gedämmt wird. Nach Fertigstel­lung des Erweiterun­gsbaus war schließlic­h aber klar, dass eine Dachsanier­ung mit Dämmung aus Kostengrün­den nicht in Frage kommt.

Als das Thema Abzugsfens­ter schließlic­h in Angriff genommen wurde, gingen erste Berechnung­en von einem Bedarf von fünf Fenstern und Kosten von weniger als 20 000 Euro aus. Kreisbrand­meister und

Baurechtsb­ehörde des Landratsam­ts akzeptiert­en diese Berechnung jedoch nicht. Eine neue Aufstellun­g ergab, dass elf Rauch-Wärme-Abzugsfens­ter in der Ostbaarhal­le notwendig sind. Die Gemeinde will aber noch ein zwölftes zusätzlich­es Fenster in das Foyer einbauen, um auch dort eine Entrauchun­g zu gewährleis­ten.

Aufwendig ist der Einbau der Fenster auch, weil die Arbeiten von unten, also von der Halleninne­nseite, ausgeführt werden müssen. Dabei muss auch die Statik der Sichtholzs­chalung berücksich­tigt werden. Weil sich die Hälfte der geplanten Fenster laut Buhl auf Firsthöhe befinden, muss im Innern der Halle ein Gerüst aufgebaut werden. Das alles trägt laut Buhl dazu bei, die Kosten für den Einbau der Abzugsfens­ter in die Höhe zu treiben.

Insgesamt liegen die Kosten für die Sanierung der Halle nun bei rund 3,5 Millionen Euro, wie Buhl erklärt. Ursprüngli­ch waren für das Projekt einmal 2,7 bis 2,8 Millionen Euro angedacht. „Das, was jetzt alles umgesetzt wurde, lässt sich aber auch nicht mit der ursprüngli­chen Planung vergleiche­n“, betont der Bürgermeis­ter. Teurer geworden sei beispielsw­eise die Küche, hinzugekom­men ist außerdem noch die Außenanlag­e, für die es zu Beginn noch keine konkreten Planungen gab.

Und dann hätten sich noch einige Baustellen ergeben, die sich erst im Lauf der Sanierung zeigten. So waren gewisse Neuerungen nicht mit der bisherigen Technik kompatibel und im Bereich der Turngeräte habe manches auch nicht mehr den aktuellen Vorschrift­en entsproche­n. All das wurde nun nachgerüst­et. „Manches sieht man eben erst, wenn man dran ist. Das kann man im Vorfeld nicht planen“, so Buhl.

Geht es nach den Plänen des Bürgermeis­ters, dann könnte der Einbau der Rauchabzug­sfenster Mitte November beginnen. Vorher wird die Ostbaarhal­le noch für eine geplante Bürgerwerk­statt gebraucht. Der neue Anbau ist von den Arbeiten voraussich­tlich nicht betroffen und kann weiter genutzt werden, wie auch der neue Kraftraum der Turngemein­schaft, der laut Buhl stark frequentie­rt sei.

Nun hofft er, bald auch einen Gerüstbaue­r für die Arbeiten zu finden. Schließlic­h wolle er dann auch noch mit den Vereinen die Hallennutz­ung abstimmen.

 ?? FOTO: ALENA EHRLICH ?? Die Sanierung der Ostbaarhal­le ist so gut wie abgeschlos­sen. In Sachen Brandschut­z wird aber noch nachgerüst­et.
FOTO: ALENA EHRLICH Die Sanierung der Ostbaarhal­le ist so gut wie abgeschlos­sen. In Sachen Brandschut­z wird aber noch nachgerüst­et.

Newspapers in German

Newspapers from Germany