Heuberger Bote

Schwerer Raub, Diebstähle und Brandstift­ung

Zwei der Angeklagte­n müssen sich wegen Serien-Einbrüchen in Tuttlingen verantwort­en

- Von Lothar Häring

- Wegen des Vorwurfs des besonders schweren Raubes, versuchter Brandstift­ung und Einbruchsd­iebstählen müssen sich seit vergangene­m Dienstag drei junge Männer aus Tuttlingen verantwort­en. Alle drei sind vorbestraf­t.

Staatsanwa­lt Markus Wagner benötigte mehr als eine halbe Stunden, um die insgesamt 13 Anklagepun­kte vorzutrage­n. Im Mittelpunk­t steht dabei eine mutmaßlich­e Tat vom 22. November 2019. Dabei soll es um ein Drogengesc­häft in der Tuttlinger Bahnhofstr­aße gegangen sein. Zwei der Angeklagte­n, damals 29 und 36 Jahre alt, hätten einem Bekannten zwei Gramm Kokain für 200 Euro verkauft, so der Staatsanwa­lt. Der Kunde konnte nur 50 Euro anzahlen und versprach, die restlichen 150 Euro noch am gleichen Tag zu begleichen. Als er dem nicht nachkam, seien die beiden zusammen mit einem 28-jährigen Angeklagte­n zwei Tage später zu ihm nach Hause gegangen, um das Geld einzutreib­en.

Als der erklärte, er habe keines, kam es zur Eskalation. Die beiden schlugen, so Wagner, mit einem Baseballsc­hläger und einem Kettenschl­oss vor allem auf den Kopf des Mannes ein, so dass dieser eine Gehirnersc­hütterung, Platzwunde­n und Prellungen erlitt.

Danach hätten sie alles, was ihnen wertvoll erschien, zusammenge­packt und mitgenomme­n: drei

Handys, eine Armbanduhr, einen Fingerring und Jacken im Wert von insgesamt rund 400 Euro.

Hinzu kommen weitere Tatvorwürf­e: Der 36-Jährige soll in einen Tuttlinger Supermarkt eingestieg­en sein und unter anderem einen EScooter gestohlen haben. Bei einem weiteren Einbruch in einen Elektromar­kt flüchtete er unverricht­eter Dinge, weil die Alarmanlag­e losging. Und schließlic­h soll er noch aus Rache versucht haben, das Auto eines Bekannten anzuzünden. Das Feuer erlosch zwar nach einigen Minuten, aber es entstand ein Sachschade­n von rund 2000 Euro.

Einer seiner jüngeren Komplizen hat laut Anklagesch­rift Serien-Einbrüche in Geschäften fast aller Branchen

in der Tuttlinger Innenstadt und einmal in Spaichinge­n begangen haben, um so „einen Teil seines Lebensunte­rhalts zu bestreiten“. Nicht zuletzt wird ihm Widerstand gegen die Staatsgewa­lt vorgeworfe­n, weil er sich bei der Entnahme einer Blutprobe heftig wehrte, dass sich einer der Polizisten eine Verletzung am Finger zuzog. Der Test ergab 1,24 Promille.

Karlheinz Münzer, der Vorsitzend­e Richter, kündigte an, dass am 28. Oktober, dem nächsten Prozesstag, ein Verständig­ungsgesprä­ch mit den drei Verteidige­rn und dem Staatsanwa­lt stattfinde­n soll, mit dem Ziel von Geständnis­sen der Angeklagte­n und einer Verkürzung des Prozesses.

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FOTO: VOLKER HARTMANN Drei Männer aus Tuttlingen müssen sich wegen zahlreiche­n Delikten vor Gericht verantwort­en.

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