Amtsgericht erhält Erweiterungsbau
Die Bau-Vorbereitungen beginnen im November – Kosten: 5,65 Millionen Euro
(pm) - Das Amtsgericht Tuttlingen erhält einen Erweiterungsbau mit vier Gerichtssälen und weiteren Büroräumen entlang der Bahnhofstraße. Das Gebäude in Holzbauweise bietet eine Nutzfläche von rund 500 Quadratmetern und wird 5,65 Millionen Euro kosten, berichtet das Landesjustizministerium in einer Pressemitteilung.
Zum Beginn der vorbereitenden Maßnahmen und Erschließungsarbeiten hat Landesjustiz- und Europaminister, Guido Wolf, das Amtsgericht Tuttlingen besucht. Der Direktor des Amtsgerichts, Thomas Straub, und dessen Stellvertreterin Inga Stumpf erläuterten ihm sowie dem Präsidenten des Landgerichts Rottweil, Dietmar Foth, sowie Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck die Maßnahmen. „Die Erweiterung ist für das Amtsgericht und die Stadt Tuttlingen ein Projekt, auf das man Jahre hingearbeitet hat. Insofern schreiben wir jetzt auch ein Stück Stadtgeschichte“, sagte Wolf.
Die Planungen sehen einen dreigeschossigen Erweiterungsbau in Holzbauweise vor. Das Bauvorhaben wird vom Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg im Rahmen der Holzbau-Offensive Baden-Württemberg umgesetzt. Die Projektleitung liegt beim Amt Konstanz unter der Leitung von Thomas Steier. Das Amtsgericht Tuttlingen erhält mit dem Erweiterungsbau eine zusätzliche Nutzungsfläche von rund 500 Quadratmetern. Im aktuellen Staatshaushaltsplan des Landes sind für den Erweiterungsbau 5,65
Millionen Euro vorgesehen.
„Das Gebäude des Amtsgerichts Tuttlingen ist zu klein geworden. Das Gericht bemüht sich daher schon seit
Jahren um eine Erweiterung. Seit 2018 haben die Amtsgerichte in Nachlassund Betreuungssachen weitere Aufgaben bekommen. Für das Amtsgericht
Tuttlingen war dies mit zusätzlichen neuen Kolleginnen und Kollegen verbunden. Umso dringlicher ist die Raumfrage geworden“, sagte Wolf. Mit einem gemeinsamen Kraftakt aller Beteiligter sei es nun gelungen, das Projekt im aktuellen Staatshaushaltsplan unterzubringen. „Ich bin sehr froh, dass es noch im November mit ersten Maßnahmen losgeht. Am Eingang zur Innenstadt entsteht ein schmuckes Justizzentrum.“Das Amtsgericht erhält durch den Anbau vier zusätzliche Gerichtssäle. Ebenso wichtig sei aber auch der Sicherheitsaspekt für die Mitarbeiter: Mit dem Anbau ist künftig auch eine Abtrennung des öffentlichen vom nichtöffentlichen Bereich möglich.
Der dreigeschossige Erweiterungsbau verlängert das bestehende Gebäude des Amtsgerichts aus den 1960-er Jahren. Der Neubau nimmt die Straßenflucht der benachbarten Bebauung auf, gleichzeitig bleibt der Blick auf das Bestandsgebäude erhalten. Die Gebäudehülle wird hochwärmegedämmt im Passivhausstandard errichtet. Die Freianlagen um das Bestandsgebäude und den Erweiterungsbau werden im Zuge der Sanierung und Erweiterung neu hergestellt. Öffentliche Zugänge, Parkflächen und eine Bushaltestelle werden in die Außenanlagengestaltung integriert. Das Erscheinungsbild des Erweiterungsbaus ist geprägt von einer Holzfassade mit vertikalen Holzlamellen aus Weißtanne. Die Fertigstellung wird für Ende 2022 angestrebt.
Nach Fertigstellung und Inbetriebnahme des Erweiterungsbaus soll in einem zweiten Bauabschnitt die Sanierung des Bestandsgebäudes umgesetzt werden.