Hanneleshaus weicht für neue Ortsmitte
Auch der Abbruch des angrenzenden Vierfamilienhauses erfolgt zeitnah, um Platz für Neuentwicklung zu schaffen
– Die Veränderung der Nendinger Ortsmitte nimmt Fahrt auf. Der Abriss des an der Ortsdurchfahrt gelegenen Hanneleshauses steht bevor. In der Ortschaftsratssitzung am Mittwoch in den Nendinger Donau-Hallen stimmten die Räte einstimmig dem Abbruch und damit der Vergabe dieser Maßnahme zu.
Das Wohn- und Wirtschaftsgebäude in der Mühlheimer Straße nahe der Schule ist im Besitz der Stadt Tuttlingen und seit Jahren in einem baufälligen Zustand. Jetzt soll es abgerissen werden. Das wirtschaftlichste Angebot gab die Firma J. F. Baggerbetrieb aus Renquishausen für rund 40 000 Euro ab. Während der Abbrucharbeiten sei eine zeitweilige Sperrung der Straße „In der Thürn“zwischen dem Gebäude und dem gegenüber liegenden Gasthaus „Lamm“erforderlich. Der Abriss des Hanneleshauses ist für die zweite Novemberhälfte geplant, kommende Woche soll es entkernt werden. Die Räte gaben dafür einstimmig grünes Licht.
Das angrenzende gelbe Vierfamilienhaus soll ebenso dem Bagger zum Opfer fallen. Es gehört der Tuttlinger
Wohnbau. „Das Haus wird auch zeitnah abgerissen. Es bieten sich die kommenden Wintermonate für diese Arbeiten an“, sagte Wohnbau-Geschäftsführer Horst Riess auf Nachfrage unserer Zeitung. Die Maßnahme werde von einem von der Wohnbau mehrfach beauftragten Abbruchunternehmen durchgeführt, das für die Wohnbau entlang der Ortsdurchfahrt mehrere Abbrüche umgesetzt hätte und aufgrund des unterbreiteten Angebots im Gesamtpaket auch den Anspruch habe, das Vierfamilienhaus abzubrechen. „Wir haben das Gebäude bereits vor vier Jahren entmietet, in der Hoffnung,
dass wir hier etwas schneller vorankommen“, gibt er zu verstehen und fügte hinzu: „Wir hätten das schon längst abgerissen. Es liegt aber nicht an uns. Wir warten seit geraumer Zeit, dass es weitergeht“, betonte er die Situation, ohne sie weiter kommentieren zu wollen.
Es sei immer beabsichtigt gewesen, dass eine Grundstücksbereinigung mit dem Vierfamilien-Gebäude und dem Hanneleshaus durchgeführt werde. Ein Teil des Grundstückes soll wieder Latschari-Platz werden und Aufenthaltsqualität für die Bevölkerung besitzen. „Unsere spätere Bebauung wird sich auch daran orientieren, was an Allgemeinflächen für die Bevölkerung bleiben muss“, ergänzte der Wohnbau-Geschäftsführer. Da laut Riess die Stadt ein Bauvorbescheid als Vorgabe verlange, erarbeitete die Wohnbau eine Bauvoranfrage mit einem Mehrfamilienhaus und Tiefgarage. „Diese Bauvoranfrage ist mit den zuständigen Abteilungen der Stadtverwaltung Tuttlingen abgestimmt“, erklärte Horst Riess. Die Voranfrage liege bei der Stadt zur Entscheidung. Riess gehe davon aus, dass es auch zu einem Bebauungsplan komme. „Das ist auch in Ordnung, denn so hat man auch eine Rechtssicherheit mit Blick auf das Baurecht“.
Aus der Bürgerwerkstatt im Rahmen des Ortsentwicklungskonzepts mit über hundert beteiligten Nendingern wird von den Einwohnern auf der dann freiwerdenden Fläche eine neue Ortsmitte gewünscht. Die Überlegungen und Anregungen der Nendinger Bürger sollen in den Planungen berücksichtigt werden. Auf Wunsch der Nendinger soll auch der nie richtig funktionierende und seit mehr als zehn Jahren stillgelegte Brunnen und der an der Schule angrenzende Latschari-Platz in die Gestaltung der neuen Ortsmitte mit einbezogen werden.