„Das Tempo ist das große Problem“
(khr) Fahrlehrer Christoph Gruler ist häufiger auf der Strecke von Tuttlingen nach Emmingen-Liptingen unterwegs, in der Regel sitzt dann einer seiner Fahrschüler am Steuer. Und auch bei Fahrprüfungen müssen Schüler öfter die B 491 entlang. Worauf man in gefährlichen Kurven und an Unfallschwerpunkten achten muss, haben wir bei ihm erfragt.
Herr Gruler, ist die B 491 auch aus Ihrer Sicht ein Unfallschwerpunkt?
Hin und wieder bemerke ich dort natürlich einen Unfall, eine extreme Häufung ist mir noch nicht aufgefallen. Aber: Vor allem Richtung Emmingen ist das Tempo das große Problem. Zuerst eine lange Gerade, dann die Kurve – da nimmt das Gefühl für die eigene Geschwindigkeit ab. Es fahren auch viele zu schnell auf den Kreisverkehr zu.
Worauf achten Sie, wenn Sie mit Ihren Fahrschülern dort entlang fahren?
Die richtige Geschwindigkeit steht an erster Stelle. Wir spreche die Gefahren auch im Theorieunterricht an, zum Beispiel, warum Autobahnausfahrten
so gefährlich sind. Man ist zu schnell, die Fliehkraft ist zu hoch - dazu kommt dann noch die fehlende Fahrerfahrung. Letztens war ich mit einem Schüler aus einem ASF-Kurs (Anm. d. Red.: Aufbauseminar für Fahranfänger, wird verordnet, wenn Fahranfänger in der Probezeit auffällig werden) Richtung Emmingen unterwegs. Er hat sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten, sich aber verschätzt und zu spät gebremst. Das hat er aber selbst gemerkt.
Was ist denn grundsätzlich in Sachen Unfallprävention wichtig für Fahrschüler, aber auch für routinierte Autofahrer?
Überhöhte Geschwindigkeit steht bei den Unfallursachen an erster Stelle, direkt danach kommen mangelnde Abstände. Unfälle resultieren daraus, dass Vorschriften nicht beachtet werden. Wenn man mit 100 Stundenkilometer angefahren kommt, ist alles okay. Wenn man 130 Stundenkilometer fährt ist, der Bremsweg aber zu lang. Dazu kommt die Gefahr durch den Gegenverkehr – das ist in meinen Augen das Problem an der ganzen Geschichte.