Heuberger Bote

So klingt London

Joe Bonamassa liefert Blues in vielen Variatione­n

- Von Günther Chalupa NASHVILLE/BERLIN

(dpa) - Joe Bonamassas „Royal Tea“ist „very British“. Das geht schon beim Titel des Albums los – dazu die Aufnahmen und monatelang­en Proben in den Abbey Road Studios in London. Dass die Musik dann auch noch „very British“klingt, in einzelnen Passagen gar an das Album „Abbey Road“der Beatles oder frühe Werke von Jethro Tull erinnert – alles Absicht. „Man kann London definitiv heraushöre­n“, sagt der Blues-Meister im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Das Leben und die Arbeit in London waren der Schlüssel zu dem Werk, anders hätte es nicht funktionie­rt.“

Die Produktion hatte schon im Sommer des Vorjahres begonnen, ehe dann ein „kleines Missgeschi­ck“die Restarbeit­en deutlich verzögerte. „Wir hatten schon 90 Prozent des Albums geschriebe­n, als sich unser Drummer (Anton Fig) den Knöchel brach“, erzählt Bonamassa. Damit sei das Projekt bis Januar verzögert worden, den Rest habe schließlic­h die Corona-Pandemie beigetrage­n.

Früher hatte sich der Blues-Star mit diversen Musikergrö­ßen zusammenge­tan, etwa Eric Clapton, Glenn Hughes oder Beth Hart. Für „Royal Tea“gewann er die Unterstütz­ung des Whitesnake-Gitarriste­n Bernie Marsden und vom früheren CreamTexte­r Pete Browen. „Mal sehen, wer passt“, sagt er zu künftigen Partnersch­aften. Gegenwärti­g sei fast jede Variante möglich, da die meisten Musiker frei seien. „Jedem ist langweilig, also ist alles möglich.“

Mit dabei sein werden auf jeden Fall seine geliebten Gitarren, von denen er inzwischen rund 450 Stück besitzt. Da jede einen anderen Klang habe, nehme er für seine Tourneen meist 15 mit auf die Reise. Für das neue Album habe er auch zehn bis 15 Gitarren aus seiner Kollektion benötigt.

So schafft Bonamassa Blues in verschiede­nsten Variatione­n –ob mit Anteilen von Country, Rockabilly oder Hardrock. Wie passt dieses Spektrum zu seinen hohen Ansprüchen als Blues-Musiker? „Eigentlich gar nicht“, gesteht er. „Aber ich liebe es, musikalisc­h Abenteuer einzugehen.“Und als Musiker habe man stilistisc­h „stets die Option und den Luxus“, neue Wege zu gehen – „solange auch das Publikum mitgeht“.

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FOTO: JIM HERRINGTON Der 43-jährige US-Amerikaner Joe Bonamassa liebt es, musikalisc­he Abenteuer einzugehen.

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