Vom Bauernjungen zum erfolgreichen Unternehmer
Emminger Gerhard Flesch feiert seinen 80. Geburtstag
(clst) - Der Emminger Unternehmer Gerhard Flesch (Flesch Elektrotechnik und Flesch Arbeitsbühnen) ist 80 Jahre alt geworden. Mit Fleiß, Zielstrebigkeit und Neugier hat er es geschafft, sich als Emminger Bauernjunge mit Hauptschulabschluss eine international tätige Firma aufzubauen und sich in der Branche der Hochzugangstechnik einen Namen zu machen.
Am 16. Oktober hätte Gerhard Flesch auch mit seiner Frau Monika die Goldene Hochzeit gefeiert. Doch coronabedingt wurde das Fest abgesagt. Mit Nachdruck betont er, dass er seine Lebensleistung ohne die Unterstützung seiner Familie nicht geschafft hätte. „Meine Frau hat meine Entscheidungen immer begleitet, hat mich unterstützt, mir den Rücken frei gehalten, sie hat unsere beiden Töchter erzogen, war immer für mich da“, bemerkt Flesch.
Zunächst besuchte er die Landwirtschaftliche Fachbildungsschule und arbeitete nebenbei als Hilfsarbeiter im Feldwegebau. „Damit war ich aber nicht zufrieden“, sagt Flesch. Er entschied sich für eine Lehre in einem Elektroinstallationsbetrieb. Nach der Gesellenprüfung blieb er im Betrieb, bis er 1960/61 zum Wehrdienst nach Sonthofen und Füssen a. Lech eingezogen wurde. 1963 machte er sich mit dem Verkauf von Elektrogeräten sowie Kleinstreparaturen an Geräten der Haustechnik in Emmingen selbstständig. Es folgte die Meisterprüfung im Jahr 1966 und die Gründung der Firma „Flesch Elektro-Technisches Unternehmen“. Sein zweiter Lehrling wurde Innungssieger, Kammersieger, Landessieger und Bundessieger. Das brachte Aufmerksamkeit und im Laufe der Zeit große Aufträge.
Die Arbeiten in großen, hohen Industriehallen führten dazu, dass Flesch sich für den noch jungen Bereich der Arbeitsbühnen und Scherenbühnen interessierte. 1983 entschied er, den Bereich „Vertrieb und Vermietung von Arbeitsbühnen“mit aufzunehmen. Die Firmen wurden getrennt in Flesch Elektrotechnik sowie Flesch Arbeitsbühnen. Durch die Ergänzung weiterer Vertretungen im Bereich der Höhenzugangstechnik aus Kanada, Frankreich, Finnland, England und Italien, sowie die Weiterentwicklung der Firma, die auch einen Reparaturservice für Arbeitsbühnen anbot, wurde der Standort schließlich zu klein. 1996 folgte der Umzug in die Daimlerstraße nach Tuttlingen. Das Sortiment wurde um spezielle Sondergeräte und Hebebühnen sowie Gebrauchtbühnen erweitert. 2005 erhielt Flesch auf der Baumaschinenmesse „Conecpo“in Las Vegas ein Zertifikat verliehen, so dass er fortan auch für die Arbeit mit Arbeitsbühnen ausbilden durfte.
Den operativen Betrieb hat Flesch 2018 an die Stuttgarter Firma Mateco verkauft. Blickt er auf seine unternehmerische Tätigkeit zurück, dann sagt er: „Es hat mir trotz des immensen persönlichen Arbeitseinsatzes immer sehr viel Spaß und Freude gemacht.“Durch sein Unternehmen habe er die ganze Welt kennengelernt.
Ruhig wird es für ihn wohl noch lange nicht, denn seine Wirtschaftsexpertise sei bei zahlreichen Unternehmen gefragt. Zudem betätigt sich Flesch im sozialen Bereich und unterstützt Menschen, die hilfsbedürftig sind. Politisch und ehrenamtlich war er 20 Jahre lang als Gemeinderat in Emmingen, zehn Jahre im Vorstand der Narrenzunft Emmingen und im Vorstand der Elektroinnung im Kreis Tuttlingen engagiert. Hinzu kommen Tätigkeiten als ehrenamtlicher Richter und als Mitglied des Wirtschaftsrats.