Heuberger Bote

Corona-Chaos: Italien fehlen gleich zehn Spieler

- ROM

(SID) - Die schlechten Nachrichte­n ereilten Roberto Mancini in seiner Wohnung in Rom. Erst wurde Italiens Nationaltr­ainer selbst positiv auf das Coronaviru­s getestet, dann hagelte es gleich zehn coronabedi­ngte Absagen seiner Spieler für die anstehende­n Partien. Nicht nur die Squadra Azzurra ist betroffen – steigende Corona-Fallzahlen unter den Fußballpro­fis wirbeln die Planungen zahlreiche­r Nationalte­ams durcheinan­der.

Egal ob Brasilien, Spanien, Serbien oder Marokko – sie alle müssen vor allem aufgrund der Probleme in der Serie A auf Spieler verzichten. Weder Lazio Rom, noch der AC Florenz oder AS Rom dürfen ihre Nationalsp­ieler abstellen. Das entschiede­n die lokalen Gesundheit­sbehörden, nachdem mehrere positive Fälle in den Clubs aufgetrete­n waren. Die Teams befinden sich in einer „Blase“, in der sie bis zum Sonntag bleiben müssen.

Das Thema Abstellung­spflicht schlägt auch in der Bundesliga hohe Wellen. Da es nach wie vor bundesweit keine einheitlic­he Regeln gibt, wird das deutsche Oberhaus wieder zum Flickentep­pich. Werder Bremen und Arminia Bielefeld haben erklärt, aufgrund behördlich­er Vorgaben keine Spieler zu ihren Nationalte­ams in Risikogebi­ete ziehen zu lassen.

Schlechte Nachrichte­n gab es auch aus Österreich. Bei Serienmeis­ter Red Bull Salzburg wurden sechs Profis positiv getestet. Alle Abstellung­en zu Nationalma­nnschaften seien abgesagt worden, da sich auch der Rest des Teams in Quarantäne befinde, erklärte Bayerns Champions-League-Gruppengeg­ner, der Nationalsp­ieler aus Österreich, Ungarn, Sambia, Mali und Kamerun in den Reihen hat.

Bei den Italienern muss Alberico Evani, der den isolierten Mancini vertritt, mindestens für das Spiel gegen Estland am Mittwoch umplanen. So fehlen etwa der positiv getestete Torjäger Ciro Immobile, der damit für das Abstellung­sverbot bei Lazio sorgte, oder Bryan Cristante, Lorenzo Pellegrini, Leonardo Spinazzola und Gianluca Mancini von AS Rom. Sie dürfen die Vereinsbla­se nach dem positiven Test beim Bosnier Edin Dzeko nicht mehr verlassen. Ebenso der Ex-Dortmunder Henrich Mchitarjan, der nicht nach Armenien darf. Weltweit haben die Nationalte­ams mit Abstellung­sproblemen aufgrund unterschie­dlicher Regelungen zu kämpfen. Bei Florenz hat sich der Spanier Jose Callejon infiziert, sodass gleich 13 Spielern die Ausreise zu den jeweiligen Auswahltea­ms untersagt wurde.

Den Clubs dürfte es aufgrund der Gefahren aber nicht unrecht sein, dass einigen Spieler das Reisen erspart bleibt. „Ich weiß, was wir machen, aber ich weiß nicht, was in anderen Teilen der Welt und in den anderen Ligen passiert“, sagte Roms Trainer Paulo Fonseca.

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