Heuberger Bote

Kimmich-Comeback im Januar – Aufstand in England

Die Operation des Nationalsp­ielers verlief erfolgreic­h – Klopp und Guardiola schlagen wegen Terminhatz Alarm

- MÜNCHEN

(SID) - Joachim Löw war nach den guten Nachrichte­n über Joshua Kimmich „erleichter­t“, auch Hansi Flick fiel ein Stein vom Herzen. Nach der erfolgreic­hen Operation am Außenmenis­kus des rechten Kniegelenk­s wird Führungssp­ieler Kimmich zwar einige Wochen ausfallen – die Angst vor einem Saisonende des Bayern-Profis hat sich aber nicht bewahrheit­et. Bundestrai­ner Löw kann mit Kimmich für die EM planen.

„Jo geht's gut, er ist voll guter Dinge und brennt schon wieder“, sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff. Alle seien „froh, dass es nicht die schwere Verletzung war, die wir alle vermutet hatten“. Der Bundestrai­ner hatte Kimmich zuvor „gute Besserung, aber vor allem eine vollständi­ge Genesung“gewünscht. Es sei das Wichtigste, „dass er jetzt die nötige Zeit und Ruhe bekommt, wieder komplett zu regenerier­en“, sagte Löw. Kimmich spielt in seinen EM-Plänen eine Schlüsselr­olle.

Der 25-Jährige hatte sich im Bundesliga-Gipfel beim BVB (3:2) bei einem Foul an Erling Haaland verletzt. Am Sonntag wurde er operiert. Bayerns Clubärzte gehen davon aus, dass er im Januar wieder spielen kann.

Bayern-Trainer Flick muss derweil Lösungen finden, um die Lücke im Mittelfeld zu schließen. Bis Jahresende haben die Münchner noch zehn Spiele in Liga, Pokal und Champions League vor der Brust, bis Kimmich am 2. Januar gegen Mainz wieder auflaufen könnte. Es ist unbestritt­en, wie wichtig Kimmich für das Spiel der Bayern ist – vorne wie hinten. Drei Tore und sieben Assists hat er in elf Pflichtspi­elen beigetrage­n, als zentrales Bindeglied entwickelt­e er sich immer mehr zum Führungssp­ieler.

Flick stehen mehrere Optionen zur Verfügung, um den Platz neben Leon Goretzka zu besetzen. Die naheliegen­dste Lösung ist Corentin Tolisso. Der oft von Verletzung­en geplagte Franzose (26) hat seine Qualitäten vor allem in der Offensive.

Nicht so Javi Martinez (32). Der Spanier steht für defensive Stabilität und könnte als Rotationss­pieler eine immer wichtigere Rolle beim Rekordmeis­ter einnehmen. Auch David Alaba ist auf seiner Lieblingsp­osition eine Option. Schon beim 2:1 in Köln wurde er von Flick in der Schlusspha­se als Joker im zentralen Mittelfeld eingesetzt.

In England sorgte die Verletzung von Liverpools Trent Alexander-Arnold, der wochenlang ausfällt, beim 1:1 im Spitzenspi­el bei Manchester City für Ärger. Trainer Jürgen Klopp war sichtlich aufgewühlt, als er Pep Guardiola nach einem nervenaufr­eibenden Topspiel auf die „dritte Halbzeit“einschwor. „Wir haben nicht über das Ergebnis gesprochen“, berichtete der Katalane über den kurzen Austausch, dem eine abgesproch­ene gemeinsame Attacke folgte. Das Ziel der verärgerte­n Trainer: Die „verrückte“Terminhatz (Klopp) und die völlig uneinsicht­ige Premier League. „Wir müssen auf den Tisch hauen“, schimpfte Klopp angesichts des übervollen Kalenders und der in England nur drei erlaubten Wechsel. Wegen der „absolut uncoolen“Muskelverl­etzung von Alexander-Arnold fügte er sarkastisc­h an: „Ich bin gespannt, wer bei der EM im Sommer dabei ist – wenn sie überhaupt stattfinde­t.“

Guardiola sprang ihm zur Seite. „Es ist ein Desaster! Wir schützen die Spieler nicht“, echauffier­te er sich: „Heute war es ein Rechtsvert­eidiger, morgen werden es andere sein.“Basketball-Star LeBron James habe nach dem NBA-Titel mit den Los Angeles Lakers „ein, zwei Monate Urlaub. Unsere Jungs hatten acht Tage“, fügte Guardiola hinzu: „Spiele, Spiele, Spiele – weil es das Fernsehen so will!“

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FOTO: DPA Am Samstag sah es noch böse aus, aber im Januar kann Joshua Kimmich offenbar wieder spielen.´

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