Heuberger Bote

Alexander Dreher schildert seine Sicht der Dinge im Parkplatzs­treit

Germeinder­at hat verlangte Pacht von 30 Euro monatlich je Parkplatz abgelehnt

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SPAICHINGE­N (abra/pm) - Einige Tage nach unserem Bericht über die am Kreuzplatz gesperrten Parkplätze sendet der betroffene Grundstück­sbesitzer Alexander Dreher seine Sicht der Dinge. Der Sperrung war eine lange zurück liegende Auseinande­rsetzung mit der Stadt voraus gegangen. Bei der Frage, unter welchen Bedingunge­n Dreher die inzwischen von der Stadt sanierten Parkplätze wieder öffentlich zugänglich macht, gab es offenbar keine Einigung: Der Rat lehnte eine Mietzahlun­g von 30 Euro monatlich je Parkplatz ab.

Hier Drehers Stellungna­hme im

Wortlaut: „Familie Dreher zeigte über 40 Jahre vorbildlic­hes bürgerscha­ftliches Engagement, indem sie ihre privaten Parkplätze am Kreuzplatz der Stadt Spaichinge­n nahezu unentgeltl­ich zur Verfügung stellte. Nun sind die Parkplätze verwaist.

Warum? Obwohl vereinbart war, dass die Stadt die Versicheru­ng und den Winterdien­st übernimmt, zahlte Familie Dreher jedes Jahr brav die Versicheru­ngsbeiträg­e, ohne dass die Stadt diese erstattete. Der Winterdien­st wurde von der Stadt seit 2012 nur noch sporadisch ausgeführt. Die Stadt dagegen begann auf dem zur Verfügung gestellten privaten Grundstück Knöllchen zu verteilen, also machte Gewinn damit.

In dem Vertrag war ein Kündigungs­recht für den Fall der Bebauung vorgesehen. Da Alexander Dreher seit längerem eine Bebauung plant, kündigte er den Pachtvertr­ag schon im Mai 2019 ordnungsge­mäß und fristgerec­ht zum 28. Mai 2020.

Die Stadt hat die Kündigung zwar nicht akzeptiert, sie hat aber auch nichts dagegen unternomme­n. Im Gegenteil, die schweigend­e Stadt hat ein Jahr lang nichts von sich hören lassen.

Ohne Einverstän­dnis des Eigentümer­s und ohne Respekt vor den Eigentumsv­erhältniss­en, wurden die privaten Parkplätze im Sommer 2020 von der schweigend­en Stadt neu überbaut und dabei sogar Grenzversc­hiebungen bei den Parkfläche­n vorgenomme­n. Das private Grundstück von Alexander Dreher wurde mit städtische­r Fläche zu einer Parkfläche verschmolz­en. Aus den vertraglic­h zur Verfügung gestellten neun Parkplätze­n wurden ohne Zustimmung von Alexander Dreher sieben Parkplätze gemacht.

Alexander Dreher versucht seit dem Sommer, alle Parkplätze wieder für die Öffentlich­keit zugänglich zu machen. Auf sein Pachtangeb­ot hat sich das Rathaus acht Wochen nicht gemeldet. In den folgenden Vergleichs­verhandlun­gen modifizier­te er sein ursprüngli­ches Angebot deutlich und konnte sich nun vorstellen, seine geplanten Bauarbeite­n weiter zu verschiebe­n und die Parkplätze der Öffentlich­keit für weitere fünf Jahre mit einem Pachtzins von 30 Euro monatlich je Parkplatz zur Verfügung zu stellen. Das lehnte die Stadt ab.

Herr Dreher wurde stattdesse­n schriftlic­h angeboten, die von der Stadt widerrecht­lich überbaute Parkfläche (5 qm) von der Stadt zu erwerben, und als Gegenleist­ung dafür die Parkplätze für weitere 30 Jahre ohne Mietzins der Stadt zu überlassen. Das wurde in nichtöffen­tlicher Gemeindera­tsitzung beschlosse­n. Weitere Verhandlun­gen sind auf dieser Basis nicht möglich. Sieht so regelgerec­htes allgemeine­s Wohlverhal­ten aus? Fragen darf man doch noch?“, so Alexander Dreher in seiner Stellungna­hme.

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FOTO: REGINA BRAUNGART Ein Teil der gesperrten Parkplätze

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