Heuberger Bote

Rat bekräftigt Beschluss: Neue Platten auch um die Apotheke

Ein früherer Beschluss zur finanziell­en Beteiligun­g lässt sich in den Protokolle­n nicht finden

- Von Regina Braungart

SPAICHINGE­N - Der Gemeindera­t hat sich in seiner jüngsten Sitzung noch einmal mit den Pflasterfl­ächen um die Apotheke am Marktplatz beschäftig­en müssen. Eigentlich hatten die Räte bereits besprochen, den Beschluss im Umlaufverf­ahren zu fällen, da Leo Grimm (FDP) aber dagegen war und solche Umlaufbesc­hlüsse einstimmig gefasst werden müssen, kam die Sache noch einmal aufs Tapet.

Grimm begründete seinen Einspruch damit, dass es einen Ratsbeschl­uss gebe, der eine Kostenbete­iligung von privaten Besitzern bei der Sanierung des Marktplatz­es vorsehe. Man müsse bei diesem Beschluss fürchten, dass die Stadt andere Besitzer

im Nachhinein entschädig­en müsse. Es könne nicht sein, dass sich ein Eigentümer nicht anschließe und dann im Nachhinein nicht bezahlen brauche.

Bürgermeis­ter Markus Hugger sagte, dass man sorgfältig nach Protokolle­n eines Ratsbeschl­usses gesucht habe. Das einzige, das gefunden worden sei, sei ein Protokollh­inweis gewesen. Der Vorsitzend­e, hieß es da, informiert­e das Ratsgremiu­m über die Verhandlun­gen. Man habe der Besitzerin angeboten, dass sie der Stadt den Geländestr­eifen auf dem Marktplatz schenke und die Stadt dafür die Verkehrssi­cherungsun­d Unterhaltu­ngspflicht übernehme. Mehr, so Hugger, sei nicht aus einem der Protokolle aus jener Zeit herauszule­sen gewesen.

Das Argument Grimms entkräftet­e der kommissari­sche Bauamtslei­ter Gerold Honer: Es habe gar keine privaten Flächen auf dem Marktplatz gegeben, für die eine Kostenteil­ung der Sanierung notwendig gewesen wäre, da die Stadt die Flächen bis an die Gebäudekan­ten besitze (Anm. d. Red. Bis auf einen Bereich bei der Volksbank, wo aber eine andere Vertragslö­sung gefunden wurde).

An Grimm gewandt, sagte Hugger: „Diese Frage hätte, wenn, dann beim Kreuzplatz gestellt werden müssen“, weil dort ohne Diskussion­en gleich mehrere große private Flächen auf städtische Kosten saniert worden sind.

Harald Niemann (Pro Spaichinge­n) zeigte sich erleichter­t. Er habe jahrelang appelliert, diesen Bereich, der trotz Privatbesi­tzes als Teil des Marktplatz­es genutzt wird, zu sanieren.

Walter Thesz (SPD) sagte, er unterstütz­e die Sanierung auf städtische Kosten, schließlic­h „wertet das den Marktplatz auf“. Aber weil man schlechte Erfahrunge­n mit Privatbesi­tzern auf dem Kreuzplatz gemacht habe, er spielte auf den Parkplatzs­treit an, stelle sich die Frage, ob die öffentlich­e Nutzung des Streifens bei der Apotheke vertraglic­h abgesicher­t sei. Denn schließlic­h gelte es, die Zugänglich­keit auch bei etwaiger Rechtsnach­folge zu sichern.

Bürgermeis­ter Hugger sagte, es gebe an keiner Stelle, an der Privatbesi­tzer ihr Grundstück der Öffentlich­keit zur Verfügung stellen, Verträge. „Das gab es historisch nicht“.

Heinrich Staudenmay­er (FW) wies auf zwei Passagen am Marktplatz hin, wo die Situation ähnlich sei und fragte ob die Geräte zum reinigen des Belags in Aktion seien. Sie sind es, bestätigte Gerold Honer. Zdenko Merkt (Grüne) äußerte seinen Unmut darüber, dass die Sache nicht im Umlaufverf­ahren geregelt worden ist, weil Grimm einen Beschluss in den Raum gestellt habe, der offensicht­lich gar nicht vorhanden war. Angela Wanke (Pro Spaichinge­n ) regte an, dass an dem Absatz zum Kreuzplatz optisch eine Abgrenzung angebracht wird, weil schon Leute gestürzt seien. Das sagte Bürgermeis­ter Hugger zu.

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