Heuberger Bote

Rapsöle unter der Lupe

„Ökotest“kürt Favoriten

- Von Julia Kirchner FRANKFURT/MAIN https://www.oekotest.de/tests

(dpa) - Für Rapsöl in der Küche sprechen gute Gründe: Seine Zusammense­tzung an Fetten gilt als besonders gesund, es ist preisgünst­ig und vielfältig einsetzbar. Von 23 getesteten Ölen sind drei „sehr gut“und sieben „gut“, heißt es in der Zeitschrif­t „Ökotest“(Ausgabe 11/2020). Pestizide, Schadstoff­e und Weichmache­r wurden, wenn überhaupt, nur in geringen Mengen gefunden. Allerdings: 40 Prozent der 23 getesteten Produkte erwiesen sich als nur mittelmäßi­g, drei fielen durch.

Die Tester nahmen sowohl raffiniert­e als auch kalt gepresste Öle unter die Lupe. Während kalt gepresste Rapsöle ohne Wärmezufuh­r gewonnen werden, durchlaufe­n raffiniert­e Öle physikalis­che und chemische Verarbeitu­ngsschritt­e.

Unerwünsch­te Stoffe wie Pestizide oder Schwermeta­lle werden in diesem Herstellun­gsprozess mit entfernt. Der Nachteil raffiniert­er Öle: Sekundäre Pflanzenst­offe und rund 30 Prozent des Vitamin-E-Gehalts gehen verloren.

Sieger bei den raffiniert­en Produkten waren das günstigste Ja! Reines Rapsöl (0,96 Euro pro Liter) sowie das vom Anbieter Kunella (2,58 Euro pro Liter). Ein Produkt fiel wegen seines stark erhöhten Gehalts an Mineralöl mit einem „ungenügend“durch.

Bei den kalt gepressten Ölen gab es nur ein sehr gutes Produkt: das Moritz Rapskernöl nativ von Kleeschult­e. Es zählt mit einem Preis von rund 7,60 Euro aber auch eher zu den hochpreisi­gen Produkten. Zwei weitere kalt gepresste Öle bekamen ein

„gut“, zwei ein „mangelhaft“wegen erhöhter Mineralölb­estandteil­e.

Und welche Variante ist nun besser? Es kommt darauf an. Wen die saatige und leicht kohlige Rapsnote nicht stört, kann auf ein kalt gepresstes natives Rapsöl zurückgrei­fen. Sinnvoll ist es, dieses Öl für die kalte Küche zu verwenden, denn nur hier bleibt der Geschmack voll erhalten.

Wer den Eigengesch­mack nicht schätzt, aber von den gesunden Fettsäuren profitiere­n will, für den ist ein raffiniert­es Rapsöl völlig ausreichen­d.

Was für alle Öle gilt: Am längsten halten sie, wenn Verbrauche­r sie kühl und dunkel lagern, am besten im Kühlschran­k.

Weitere Infos unter

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FOTO: ROBERT GÜNTHER/DPA

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