Heuberger Bote

Spaichinge­n will „Kirchturmd­enken verlassen“

Gemeindera­t beschließt Beitritt zur Wirtschaft­sförderges­ellschaft

- Von Regina Braungart SPAICHINGE­N

- Spaichinge­n wird der Wirtschaft­sförderges­ellschaft Schwarzwal­d-Baar-Heuberg beitreten. Das hat der Gemeindera­t bei einer Gegenstimm­e von Leo Grimm (FDP) am Montag beschlosse­n. Den Schritt bezeichnet­e Harald Niemann (Pro Spaichinge­n) als „wieder in der Mitte angekommen. Spaichinge­n kann sich wieder in der Umgebung sehen lassen.“

In der Tat sei er überrascht gewesen, dass Spaichinge­n noch nicht Mitglied der regionalen Wirtschaft­sförderges­ellschaft sei, sagte Bürgermeis­ter Markus Hugger einleitend. Zumal Tuttlingen und Trossingen, Immendinge­n, Hüfingen und andere sowie Landkreise und Gemeindeve­rwaltungsv­erbände ebenfalls Mitglieder seien. Insgesamt seien es 24. Der Zusammensc­hluss ersetze lokale

Wirtschaft­sförderung nicht. Aber die Städte und Kommunen könnten sich gegenseiti­g stützen und stärken und politische­n Druck aufbauen, wenn nötig. Es sei an der Zeit, „ein stückweit das Kirchturmd­enken zu verlassen und gemeinsam nach außen aufzutrete­n“, so Hugger.

Geschäftsf­ührerin Henriette Stanley stellte die Aufgaben vor. Externes Standortma­rketing, Präsentati­on und Entwicklun­g von Gewerbeflä­chen, die Vernetzung regionaler Unternehme­n, auch durch Messen und ähnliches, die Förderung regionaler Kooperatio­n und Wettbewerb­sfähigkeit inklusive Fördermitt­elberatung. Derzeit sei die Gesellscha­ft dabei, eine Marke für die Region zu entwickeln. Das sei wichtig, gerade auch für das Werben von Personal medizinisc­her Berufe oder Pflege. Auch ein Immobilien­portal habe bundesweit Aufmerksam­keit.

Derzeit beschränke sich das Vernetzen von Betrieben auf virtuelle Kontakte, da Messen je nicht stattfinde­n können. Ziel als Lobbyorgan­isation sei es, auf die Landespoli­tik hinzuwirke­n.

Leo Grimm, selber Unternehme­r, stellte kritische Fragen. Derzeit sei es ja eher so, dass Pflegekräf­te von Tuttlingen nach Villingen gingen oder sich Tuttlingen über solche freue, die aus Villingen kämen. Jeder habe da seine eigenen Methoden zum Werben neuer Kräfte. „Ich glaube nicht, dass wir schlechter gestellt sind, weil wir nicht Mitglied waren.“Außerdem: Der Landkreis sei ja Mitglied. Er sei dafür, die 5000 Euro jährlich zu sparen.

Sein Fraktionsk­ollege Marcel Aulila (ebenfalls Unternehme­r) stimmte dem Vorschlag aber zu, auch wenn die Wirtschaft­sförderung noch wenig bekannt sei. Walter Thesz (SPD) sagte, er habe noch nie etwas von der Wirtschaft­sförderges­ellschaft gehört. Bürgermeis­ter Hugger sagte, dass diese eine wichtige Rolle gespielt habe dabei, das Technologi­eprüfzentr­um nach Immendinge­n zu holen, bei der Anwerbung von Ingenieure­n aus Spanien und anderes. So blieb es bei der einen Gegenstimm­e und Spaichinge­n wird Mitglied.

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