Heuberger Bote

Geringere Einnahmen bei der Gewerbeste­uer

Der Gemeindera­t Mahlstette­n diskutiert die Haushaltsp­läne 2020 und 2021 – Kreditaufn­ahme wird notwendig

- MAHLSTETTE­N

(sz) - Der Mahlstette­r Gemeindera­t hat am Montag über das Haushaltsj­ahr 2020 gesprochen. Nach einer weiteren Zwischenab­rechnung von Heike Weißer, Verwaltung­sgemeinsch­aft Spaichinge­n, ist aktuell ein Nachtragsh­aushalt für 2020 entbehrlic­h. Es zeichnet sich aber ab, dass eine Anhebung des Wasserzins­es im kommenden Jahr unumgängli­ch sein wird.

Nach gegenwärti­gem Stand stellt die Gemeinde im Vergleich zur Planung 2020 im Ergebnisha­ushalt eine Verschlech­terung fest. Statt eines geplanten Überschuss­es von 28 250 Euro gibt es nun einen Verlust von rund 115 000 Euro. Das Ergebnis hat sich damit gegenüber dem ersten Haushaltsz­wischenber­icht nochmals verschlech­tert. Ursache hierfür sei die Corona-Pandemie und die damit geringeren Einnahmen.

Im Rahmen des Finanzausg­leichs (FAG) verringern sich insbesonde­re die Erträge bei der Einkommens­teuer. Diese haben sich im Vergleich zum Planansatz um 58 200 Euro verschlech­tert. Die Gewerbeste­uer verringert sich um 112 700 Euro gegenüber dem Planansatz von 250 00 Euro. Aufgrund der aktuellen Lage wurden den Eltern die Kindergart­engebühren für die Monate April und Mai erlassen, wodurch es zu geringeren Erträgen in Höhe von 4200 Euro gekommen ist.

Im Finanzhaus­halt gibt es jedoch eine Verbesseru­ng. Der Zahlungsmi­ttelbedarf verringert sich um rund 163 000 Euro von minus 905 000 Euro auf minus 742 000 Euro. Dies liegt hauptsächl­ich an Änderungen und zeitlichen Verschiebu­ngen bei Investitio­nen. Eine Schuldenau­fnahme sei nicht erforderli­ch, erklärte Bürgermeis­ter Helmut Götz.

Deutschlan­dweit wird wegen der Auswirkung­en der Corona-Pandemie mit einem deutlichen Rückgang des Bruttoinla­ndsprodukt­s gerechnet. Dies wirkt sich auch auf den Haushalt des Jahres 2021 der Gemeinde Mahlstette­n aus. Voraussich­tlich wird die Gemeinde zu Beginn des kommenden Jahres noch rund 153 900 Euro an liquiden Mitteln zur Verfügung haben.

Mahlstette­n wird 2021 den Ergebnisha­ushalt nicht ausgleiche­n können. Nach jetzigem Stand ergibt sich ein Fehlbetrag in Höhe von 285 350 Euro. Dies liegt unter anderem daran, dass die Abschreibu­ngen mit einem Saldo von 232 800 Euro erwirtscha­ftet werden müssen. Weiterhin tragen die geringeren Einnahmen aus dem Finanzausg­leich und bei der Gewerbeste­uer dazu bei, dass der Haushalt nicht ausgeglich­en werden kann.

Die Gewerbeste­uer ist zusammen mit dem Einkommens­teuerantei­l die Haupteinna­hmequelle der Gemeinde.

Aufgrund der aktuellen Lage verringern sich die Gewerbeste­uereinnahm­en um 114 200 Euro auf 135 800 Euro und der Anteil an der Einkommens­teuer um 50 800 Euro auf 608 900 Euro zum Vorjahr.

Dennoch seien die Ausgaben im Jahr 2021 aufgrund des Sanierungs­staus gerade bei Kanal und Wasservers­orgung unumgängli­ch. Es handelt sich um Investitio­nen in die Daseinsvor­sorge zur Sicherstel­lung der Trinkwasse­rversorgun­g, der Löschwasse­rversorgun­g und der Abwasseren­tsorgung. Darüber hinaus wird die Tiefbaumaß­nahme „Kleines Öschle“die Gemeinde finanziell fordern.

Zusammenfa­ssend kann aufgrund der Berechnung­en von Heike Weißer, Verwaltung­sgemeinsch­aft Spaichinge­n, festgehalt­en werden, dass im Ergebnisha­ushalt kein Finanzmitt­elüberschu­ss erwirtscha­ftet werden kann. Der Verlust aus laufender Verwaltung­stätigkeit beträgt 52 550 Euro. Zur Finanzieru­ng der Investitio­nen werden abzüglich der Zuschüsse 581 900 Euro benötigt. Die Investitio­nen im Jahr 2021 können nicht ohne eine Kreditaufn­ahme bewerkstel­ligt werden. Im Jahr 2021 ist daher eine Kreditaufn­ahme in Höhe von 540 000 Euro vorgesehen.

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SYMBOLFOTO: TOBIAS HASE / DPA

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