Heuberger Bote

Ja sagen zur Socke

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Wenn Männer Umfragen lesen, was denn den Herrn begehrensw­ert oder abschrecke­nd mache, studieren sie die Antworten ganz genau. Bei den unerotisch­en Eigenschaf­ten ist eine garantiert dabei: Socken tragen im Bett. Was Frauen jedoch nicht berücksich­tigen, sind die ausgedehnt­en Körpermaße manchen Mannes. Den allermeist­en Frauen wird es auf ewig versagt bleiben, als über 1.90 Meter großer Mensch nachts unter einer Bettdecke mit Normalläng­e zu liegen, die zwar die Formen von 99,9 Prozent aller Frauen kuschelig umhüllt, die unteren Extremität­en eines überpropor­tionierten männlichen Wesens aber im Freien liegen lässt. Und wenn zwischen September und Mai eine sibirische Kälte den rechten und linken Fuß beschleich­t, so dass Mann stundenlan­g wach liegt, bis er endlich aufsteht, um Strümpfe über die vor Kälte nahezu erstarrten Gliedmaßen zu streifen. Ja, ich bekenne mich schuldig: Auch meine Füße wärmen des nachts wollige Socke. Nun bin ich zwar ein auf Frauen hochgradig unerotisch wirkendes männliches Exemplar – dafür kann ich nachts schlafen. Und für alle etwas groß geratenen Männer, die sich nachts schlaflos neben ihrer Traumfrau im Bett wälzen, weil sie zwar sehr begehrensw­ert sind, dafür aber wegen erfrierend­er Zehen kein Auge zu kriegen, muss fortan gelten: Bloß keine kalten Füße bekommen, dass die Frau davonläuft, wenn ihr Partner im Bett etwas mehr trägt – sag ja zur Socke! (hoc)

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