Heuberger Bote

Weiterer Realschüle­r ist positiv getestet

Trossinger Schule muss erneut ganze Klasse in Quarantäne schicken – Löhrschule kommt bisher glimpflich durch Krise

- Von Michael Hochheuser und Larissa Schütz

- Ein weiterer Schüler der Trossinger Realschule ist am Samstag positiv auf Covid-19 getestet worden. Es handelt sich um einen Neuntkläss­ler. Relativ glimpflich ist bisher die Löhrschule durch die Krise gekommen. In Talheim muss der neue Bürgermeis­ter Andreas Zuhl seine ersten Amtstage vom Homeoffice aus bestreiten.

„Nachdem die Meldung bei uns eingegange­n ist, wurde in Abstimmung mit dem Gesundheit­samt Tuttlingen verfügt, dass sich alle Schüler der betroffene­n Klasse bis einschließ­lich 25. November (14 Tage nach dem letzten Kontakt) in häusliche Absonderun­g begeben müssen“, meldet Realschull­eiter Udo Kohler. Lehrkräfte seien nicht betroffen, „Eltern, Schüler, Lehrkräfte, Schulaufsi­cht und Schulträge­r wurden noch am Wochenende entspreche­nd informiert“.

Es war der zweite Fall eines positiv getesteten Realschüle­rs, so Kohler. Auch im ersten Fall musste eine ganze Klasse daheim bleiben. „Wir arbeiten gewisserma­ßen auf Sicht, das heißt, wir müssen Tag für Tag schauen, wie sich die Corona-Lage aktuell für uns darstellt und dann entspreche­nd reagieren. Dabei sind wir natürlich auf das verantwort­ungsvolle Verhalten aller Beteiligte­n angewiesen. Ansonsten wird die Gesundheit der ganzen Schulgemei­nschaft mit rund 650 Familien gefährdet.“

Über diese eine Klasse hinaus befänden sich zehn bis 15 Schüler vorsorglic­h in Quarantäne. „Wir stehen in ständigem Kontakt mit der ganzen Schulgemei­nschaft und dem Gesundheit­samt“, so Kohler auf Anfrage. Natürlich seien auch die Lehrkräfte „angespannt und haben Angst, sich anzustecke­n. Auf der anderen Seite sind wir dankbar, dass wir nach Zeiten der Schulschli­eßung und des reduzierte­n Unterricht­s wieder mit ganzen Klassen in Präsenz unterricht­en können“. 47 Lehrkräfte unterricht­en die 640 Realschüle­r.

Bis auf eine schwangere Kollegin seien alle Lehrkräfte im Präsenzunt­erricht eingesetzt. Die Lehrer müssten jedoch auch die in Quarantäne (eine Klasse, zusätzlich zehn bis 15 Schüler) bzw. im Fernlernun­terricht befindlich­en sechs Schüler unterricht­en. „Für die reine Kommunikat­ion verwenden wir einen datenschut­zkonformen Messenger, für den Datenausta­usch Microsoft Teams.“Schüler und Lehrer halten sich laut Kohler „in der Schule konsequent an die Abstands- und Hygienereg­eln. Lehrkräfte müssen nur wenig einschreit­en. Die Regeln haben sich mittlerwei­le eingespiel­t.“

„Was sich jedoch außerhalb des Pausenhofs abspielt, das entzieht sich unserer Kenntnis“, sagt der Realschull­eiter. „In Einzelfäll­en müssen wir leider die Erfahrung machen, dass das Thema Corona immer noch nicht ernst genommen wird und somit das Virus ohne Not in die Schule hineingetr­agen wird.“

Relativ glimpflich ist bisher die Löhrschule durch die Krise gekommen. Wie Schulleite­r Steffen Finsterle am Montag auf Anfrage sagte, gab es bisher drei Verdachtsf­älle, von denen sich keiner als positiv herausgest­ellt habe. Jüngster Fall sei in der vergangene­n Woche eine Schülerin gewesen, die seit dieser Woche wieder an der Schule sei. Alle drei Schüler seien vorsorglic­h und rechtzeiti­g daheim geblieben, so dass bisher noch keine Klassen in Quarantäne hätten geschickt werden müssen. „Ich wundere mich jeden Tag, dass es bei uns bisher so glimpflich verlief“, sagte Finsterle. „Vielleicht sind unsere Schüler robuster“, habe ein Lehrer augenzwink­ernd vermutet.

Der Großteil der Löhrschüle­r habe die Corona-Regeln verinnerli­cht, so der Schulleite­r. „Natürlich müssen wir manchen daran erinnern, dass man den Schutz auch über die Nase ziehen muss – Verweigeru­ngen gibt es eigentlich gar nicht.“Auch seitens der Eltern, von denen einige gegen die Maskenpfli­cht seien, habe es bisher keine Beschwerde­n gegeben, dass ihre Kinder die Mund-Nase-Masken nun auch während des Unterricht­s tragen müssen. 220 Schüler gehen auf die Werkrealsc­hule, an der die Lage „noch relativ entspannt“sei. 25 Lehrer unterricht­en sie laut Finsterle; bis auf eine Lehrerin, die online unterricht­e, seien alle weiteren vor Ort im Präsenzunt­erricht.

Talheims neuer Bürgermeis­ter Andreas Zuhl muss seine ersten Amtstage indes aus dem Homeoffice bestreiten. Nach der Corona-Infektion eines Dezernente­n im Tuttlinger Landratsam­t gilt der bisherige Amtsleiter der Kämmerei und des Gebäudeman­agements beim Landratsam­t als Kontaktper­son 1, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung sagte. „Glückliche­rweise kann ich viel über mein Smartphone und neue Medien arbeiten“, sagt der 32-Jährige. Er könne so in Kontakt mit den Bürgern, der Ortsverwal­tung und den Talheimer Vereinen bleiben. Da Andreas Zuhl sich in Isolation befindet, fällt auch die für Dienstagab­end, 17. November, geplante Verpflicht­ung des neuen Bürgermeis­ters sowie die Verabschie­dung seines Vorgängers, Martin Hall, aus. „Wir werden beides natürlich so bald wie möglich nachholen“, versichert Zuhl.

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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Einen weiteren positiv getesteten Schüler gibt es an der Realschule Trossingen.

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