Rippenbruch beim Anlegen von Fußfesseln
Verdächtiger im Fall Maddie im Gerichtssaal verletzt und daraufhin ins Krankenhaus gebracht
Deutsche Jäger liefern ein Viertel mehr Wildfleisch als im Vorjahr
(dpa) - Deutsche Jäger haben im vergangenen Jagdjahr fast 34 000 Tonnen Wildbret von Hirsch, Wildschwein und Reh ausgeliefert. Das waren 24 Prozent mehr als im Jahr davor, wie aus Zahlen des Deutschen Jagdverbandes (DJV) hervorgeht. Am begehrtesten war das Fleisch vom Wildschwein mit 20 000 Tonnen, gefolgt von Reh mit 9000 Tonnen und Rot- und Damhirsch (2600 Tonnen und 1300 Tonnen). Das Fleisch ging etwa an Restaurants oder Metzger.
Sicherungsverwahrung im Prozess um Missbrauchsfall Staufen gefordert
(dpa) - In dem neuen Prozess um den jahrelangen Missbrauch eines Jungen aus Staufen bei Freiburg hat die Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer Sicherungsverwahrung für den Angeklagten gefordert. Das teilte das Gericht am Dienstag mit. Die Verteidigung sieht dagegen die Voraussetzungen für diese Maßnahme nicht erfüllt. Das Urteil soll voraussichtlich kommenden Dienstag fallen. Vor dem Gericht muss sich ein Spanier verantworten, der bereits im Jahr 2018 wegen schwerer Vergewaltigung des Jungen, Kindesmisshandlung und Zwangsprostitution zu zehn Jahren Haft verurteilt worden war. In dem neuen Prozess wird dieses Strafmaß aber nicht infrage gestellt. Es geht darum, ob doch noch Sicherungsverwahrung gegen den aus der Nähe von Barcelona stammenden Mann angeordnet wird, wofür der Vorsitzende Richter seinerzeit keine Grundlage gesehen hatte. Gegen diese Entscheidung legte die Staatsanwaltschaft vor dem Bundesgerichtshof erfolgreich Beschwerde ein. Daher wird nun erneut in diesem Zusammenhang verhandelt.
Rotes Kreuz nennt Klimawandel größere Gefahr als Corona-Pandemie
(AFP) - Die internationale Gemeinschaft sollte aus Sicht des Roten Kreuzes mit derselben Dringlichkeit auf den Klimawandel reagieren wie auf die Corona-Pandemie. Die globale Erwärmung sei eine größere Bedrohung als das neuartige Coronavirus, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC). Während die Pandemie wüte, habe der Klimawandel weiterhin verheerende Schäden angerichtet. Aus dem Bericht über globale Katastrophen seit den 1960er-Jahren geht hervor, dass die Welt seit Ausrufung der Corona-Pandemie durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im März von mehr als hundert Naturkatastrophen getroffen wurde, von denen viele im Zusammenhang mit dem Klimawandel standen. Mehr als 50 Millionen Menschen seien von diesen Katastrophen betroffen gewesen.
WHO stellt Strategie zur Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs vor
(AFP) - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Dienstag ihre Strategie zur Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs vorgestellt. Durch den breiten Einsatz von Impfstoffen, neuen Tests und Behandlungen könnten bis 2050 fünf Millionen Leben gerettet werden, erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus zum Start der Initiative. „Die Eliminierung jeglichen Krebses wäre einst ein unmöglicher Traum gewesen, aber wir haben jetzt die kosteneffektiven, evidenzbasierten Instrumente, um diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen.“Jedes Jahr werden weltweit mehr als eine halbe Million neuer Fälle von Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert, hunderttausende Frauen sterben an der Krankheit, die mit einer Impfung in vielen Fällen verhindert werden kann. Die WHO warnt jedoch vor steigenden Zahlen von Erkrankten, wenn nichts unternommen wird.
(dpa) - Der jüngste Gerichtstermin des im Fall Maddie Verdächtigen ist außer Kontrolle geraten. Er hat ein juristisches Nachspiel. Beim Anlegen von Fußfesseln habe sich der 43-Jährige Verletzungen an den Rippen zugezogen, teilte das Landgericht Braunschweig am Dienstag mit. Nach einer kurzfristigen Behandlung in einem Krankenhaus konnte die Anhörung starten. Die Auseinandersetzung im Landgericht ist Gegenstand von Ermittlungen, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Braunschweig, Hans Christian Wolters, sagte.
Was genau kurz vor dem Termin passierte, dazu machte das Gericht wegen der laufenden Ermittlungen keine Angaben. Der Anwalt des 43Jährigen habe Strafanzeige gegen Justizbedienstete wegen Körperverletzung gestellt. Medien berichteten, dass sich der Verdächtige gegen die Fußfesseln gewehrt haben soll und es dann zu zwei Rippenbrüchen gekommen sei.
Nach Angaben des schleswig-holsteinischen Justizministeriums kehrte der 43-Jährige am Montag nicht nach Kiel zurück. Im Gefängnis in Kiel sitzt der Verdächtige wegen Drogenhandels. Er wurde stattdessen in die Justizvollzugsanstalt Lübeck gebracht, „weil er in Braunschweig gegen Corona-Auflagen verstoßen hat“, sagte ein Ministeriumssprecher. In Lübeck gebe es Quarantäne-Haftplätze.
Das Ergebnis der Anhörung vor der Strafvollstreckungskammer liegt dem Gericht zufolge noch nicht vor. Es ging dabei um die mögliche Aussetzung einer Reststrafe auf Bewährung, die der Verurteilte beantragt hatte. Die aktuelle Gefängnisstrafe in Kiel wegen Drogenhandels endet am 7. Januar 2021. Aber auch bei einer positiven Entscheidung wird es keine Freilassung geben. In diesem Fall greift eine Untersuchungshaft in einem Vergewaltigungsverfahren.
Dabei soll der Mann im Jahr 2005 – rund anderthalb Jahre vor dem Verschwinden der Britin Madeleine McCann – im portugiesischen Praia da Luz eine 72-Jährige vergewaltigt haben. Gegen das Braunschweiger Urteil vom Dezember 2019 zu sieben Jahren Haft hat der 43-Jährige Revision eingelegt. Eine Entscheidung der BGH-Richter dazu ist noch nicht bekannt.
Im Fokus steht der mehrfach vorbestrafte Sexualstraftäter seitdem das Bundeskriminalamt (BKA) und die Staatsanwaltschaft Braunschweig im Juni mitteilten, dass sie im Fall der vermissten Britin Madeleine McCann gegen ihn wegen Mordverdachts ermitteln.
Das Mädchen war vor mehr als 13 Jahren kurz vor seinem vierten Geburtstag in einer Ferienanlage im portugiesischen Praia da Luz verschwunden. Die deutschen Ermittler gehen davon aus, dass das Mädchen tot ist.