Heuberger Bote

Unfallschw­erpunkt soll sicherer werden

An der Autobahn-Anschlusss­telle Geisingen wird geprüft, ob Ampeln helfen könnten

- Von Alena Ehrlich GEISINGEN

- Es ist eine Stelle, an der es regelmäßig kracht: Die AutobahnAn­schlussste­lle bei Geisingen. Laut Polizei gilt die Stelle als Unfallschw­erpunkt. Nun planen Landratsam­t und Regierungs­präsidium einzuschre­iten. Um die Gefahrenst­elle zu entschärfe­n, ist eine Ampelregel­ung im Gespräch.

39 Unfälle haben sich an der Anschlusss­telle seit Januar 2018 ereignet, wie die Polizei auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilt. Einer der Unfälle endete für einen Motorradfa­hrer tödlich, in sieben Fällen wurden Menschen schwer, in zwölf Fällen leicht verletzt, bei den 19 weiteren Unfällen blieb es bei einem Sachschade­n. „Dabei ist festzustel­len, dass sich die Unfälle nicht im Bereich der Autobahn, sondern an den beiden Einmündung­en der Abfahrten in die B 31 beziehungs­weise B 311 ereignen“, erklärt Andreas Tast vom Sachbereic­h Verkehr.

Die Unfälle seien überwiegen­d von Fahrern verursacht worden, die von der Autobahn kommend auf die Bundesstra­ße in Richtung Freiburg oder Tuttlingen einbiegen. Das Problem: Zu Stoßzeiten ist auf der Bundesstra­ße so viel Verkehr, dass die von der Autobahn abfahrende­n Autos kaum eine Lücke finden, um in die Bundesstra­ße einzubiege­n. So staut sich der Verkehr teilweise bis zum Beginn der Ausfädelst­reifen zurück. „Dies betrifft regelmäßig aber nur die Fahrtricht­ung von Singen nach Stuttgart, da dort ein Großteil der Fahrzeuge an der Einmündung in die B 31 nach links in Richtung Freiburg abbiegt“, erläutert Tast weiter.

Bernhard Schaibel, Leiter des Straßenver­kehrsamts beim Landratsam­t Tuttlingen, bestätigt, dass die Errichtung von Ampelanlag­en an der Anschlusss­telle derzeit geprüft werde. Geplant seien diese an den Einmündung­en beider Anschlusss­tellen in die Bundesstra­ße. Die Idee: Eine Ampel könne verkehrsab­hängig eingericht­et werden und den Rückstau auf die Autobahn verhindern, indem sie für klare Vorrangreg­elungen beim Ein- und Abbiegen sorgt.

Endgültig entschiede­n ist das Vorhaben aber noch nicht. „Die Auswirkung­en einer Ampel soll ja der Straßenbau­lastträger, also das Regierungs­präsidium Freiburg (RP), erst untersuche­n“, erklärt Schaible. Zwei Auditoren hätten zur Bestandsau­fnahme bereits stattgefun­den, Ergebnisse liegen laut Schaible aber noch nicht vor.

Der nächste Schritt sei dann eine detaillier­te Verkehrsun­tersuchung durch das RP, die allerdings wohl erst im Frühjahr 2021 umgesetzt werden könne. „Mit dem Ergebnis der Verkehrsun­tersuchung kann dann entschiede­n werden, ob eine Signalanla­ge sinnvoll ist“, erklärt Schaible. Aus Sicht des Landratsam­ts gebe es aber auch noch einen weiteren Knackpunkt in der Planung: Denn 2021 geht die Zuständigk­eit vom RP auf die neue Autobahnge­sellschaft des Bundes über – womit sich die Frage stelle, wie reibungslo­s dieser Übergang von statten gehen wird.

Sollte die Ampel-Regelung tatsächlic­h kommen, rechnet Schaible mit Kosten in Höhe von rund 110 000 Euro pro Anschlussr­ampe – für beide Anschlusss­tellen also rund 220 000 Euro. Die Unterhaltu­ngskosten würden in Folge rund 2500 Euro pro Jahr betragen.

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FOTO: PAUL HAUG Immer wieder Stau auf der Abfahrt der Autobahn und unten ein Unfallschw­erpunkt. Zwei Gründe für den Bau einer Ampelanlag­e als Sofortmaßn­ahme. Diese wird derzeit geplant.

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