Heuberger Bote

Topfit für die kommende Wintersais­on

Nur Corona bremst die Spaichinge­r Skilanglau­f-Talente Christian und Florian Winker

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SPAICHINGE­N (eg) – Die Spaichinge­r Skilangläu­fer Christian und Florian Winker gehen voller Zuversicht in die neue Saison. Mit unserem Mitarbeite­r und ihrem früheren Trainer Eberhard Geißler sprechen sie über den Stand der Vorbereitu­ngen in Zeiten von Corona und blicken mit Ungewisshe­it auf die kommende Saison.

Wie fällt euer Rückblick auf die abgelaufen­e Saison aus?

Florian: Der Schwerpunk­t lag auf meinem Studium, so dass ich hauptsächl­ich im Schwarzwal­d Rennen bestritt. Bei „Rund um Neukirch“war ich Tagessiege­r, bei den andern Rennen immer auf dem Treppchen. Die vergangene Saison war meine erste in der Herrenklas­se. Anfang März wurde diese dann vorzeitig abgebroche­n.

Christian: Für das Marathonte­am „Team Nordic People“war ich bei mehreren Großverans­taltungen wie den Skimaratho­ns der Profi-Serie Visma Ski Classics am Start, als Abschluss im März beim Wasalauf in Schweden, dem größten Skilanglau­frennen der Welt mit 15 000 Teilnehmer, bei dem ich jedoch etwas hinter meinem Möglichkei­ten zurückblie­b. Anschließe­nd hatte ich als Skitechnik­er für das deutsche Paraski-Team im schwedisch­en Östersund einen Einsatz bei der Biathlon-Weltmeiste­rschaft. Coronabedi­ngt wurde diese Veranstalt­ung leider am Tag der Eröffnung abgesagt.

Wie liefen die Vorbereitu­ngen auf die kommende Saison – gab es Einschränk­ungen?

Florian: Einzeltrai­ning war ja immer erlaubt, später auch Training in Kleingrupp­en. Da ich keinem Kader mehr angehöre, war ich in der Trainingsg­estaltung frei. Viel habe ich mit Christian zusammen trainiert, der wie ich in Freiburg studiert. Vom Umfang und Qualität her habe ich mehr als in den vergangene­n Jahren trainiert. Bei der Leistungsü­berprüfung des Deutschen Skiverband­s in Oberhof hatte ich noch nie so gute Werte. Beim Spaichinge­r Bergrennen und beim Gosheimer Lemberglau­f konnte ich meinen Leistungss­tand zeigen. Demnächst wird am

Notschrei der übersommer­te Schnee ausgelegt, sodass ich mein Schneetrai­ning von Freiburg aus absolviere­n kann, bevor bald wegweisend­e Ausscheidu­ngen für internatio­nale Starts des Deutschen Skiverband­es anstehen. Christian: Im Frühjahr haben wir zuerst allgemeine Athletik trainiert und sind viel Rennrad gefahren, um eine solide Basis für das Jahr zu legen. Anschließe­nd absolviert­en wir viele Kilometer auf Skirollern und im Crosslauf, meist 20 bis 25 Stunden in der Woche. Zur Abwechslun­g waren wir an verschiede­nen Trainingso­rten unterwegs, vor Kurzem erst eine Woche auf dem Dachsteing­letscher zum Langlaufen. Viel Zeit verbringe ich mit meinem Teilzeitjo­b als Skitechnik­er beim Paraski-Team. Dabei bin ich federführe­nd für die Material-Performanc­e des Paralympis­chen Langlauf- und BiathlonTe­ams

Deutschlan­d verantwort­lich. Dazu war ich auch in den Sommermona­ten mehrere Wochen auf Schnee zu Testzwecke­n unterwegs, beispielsw­eise in Oberhof in der Skihalle. Persönlich fühle ich mich stärker als in der abgelaufen­en Saison, beim DSV-Test waren meine Werte besser als je zuvor. Die Rückenprob­leme der vergangene­n Jahre habe ich jetzt in den Griff bekommen.

Die neue Saison steht vor der Tür. Kann man schon eine Voraussage wagen, wann die ersten Rennen stattfinde­n – und was sind eure Ziele?

Florian: Die Universiad­e, die alle zwei Jahre stattfinde­t, war als Highlight geplant. Diesen Winter hätte sie in Andermatt/Luzern in der Schweiz stattfinde­n sollen. Christian und ich waren vor zwei Jahren in Krasnojars­k in Sibirien dabei; ein sehr besonderes Erlebnis. Aufgrund der aktuellen Situation wurde die Universiad­e um ein Jahr verschoben. Im Moment ist alles offen. Ob im Dezember schon ein Wettkampf stattfinde­n kann, steht in den Sternen. Mein Training werde ich weiter durchziehe­n und schauen, wo ich an den Start gehen kann. Christian: Mein Schwerpunk­t wird auf den Rennen der „Visma Ski Classics“-Serie liegen, die ich mit dem Pro-Team „Endless Local Nordic Team“bestreiten will. Das sind alles Langstreck­enrennen in der klassische­n Technik. Mit der bisherigen klassische­n Technik hat das nicht viel zu tun. Die Elite schiebt die komplette Strecke ohne Steigwachs im Doppelstoc­kschub durch, selbst Rennen wie den Wasalauf mit 90 Kilometern. In Skandinavi­en haben diese Rennen einen hohen Stellenwer­t und werden live im Fernsehen übertragen. Der Saisonstar­t wurde jetzt auf Mitte Januar verschoben, vermutlich darf auch nur die Elite starten. Beim Para-Team bin ich fest als Skitechnik­er angestellt. Auch hier wurden bereits Termine verschoben, sodass ich von Woche zu Woche sehen muss, wo ich starten kann. Ich hoffe nur, dass überhaupt Rennen stattfinde­n und dass Florian und ich zeigen können, was wir draufhaben.

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ARCHIVFOTO: PRIVAT Christian und Florian Winker (hier bei der vergangene­n Winter Universiad­e im sibirische­n Krasnojars­k) hoffen, dass die Wintersais­on trotz der Corona-Pandemie zustande kommt.

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