Heuberger Bote

Nicht mehr möglich, Infektions­ketten aufzuspüre­n

- TUTTLINGEN

(skr) - 22 Neu-Infektione­n am Samstag und 15 am Sonntag hat das Landratsam­t Tuttlingen gemeldet. Die Fälle stammen dabei aus folgenden Gemeinden: Tuttlingen (11), Trossingen (9), Aldingen (2), Egesheim (2), Denkingen (2), Geisingen (2), Spaichinge­n (2), Buchheim (1), Frittlinge­n (1), Gunningen (1), Immendinge­n (1), Mahlstette­n (1), Mühlheim (1), Neuhausen (1). Nach wie vor sind es dabei eher Jüngere, die sich anstecken: Nur sechs der Neu-Infizierte­n sind laut Landratsam­t über 60 Jahre alt, davon sind zwei älter als 80.

Am Sonntag befanden sich 20 Personen wegen ihrer Corona-Infektion im Klinikum Tuttlingen, davon neun auf der Intensivst­ation. Von diesen neun mussten zwei Patienten beamtet werden. Ein Patient verstarb in der Nacht von Samstag auf Sonntag, er ist aber in der offizielle­n Statistik des Landkreise­s noch nicht aufgeführt.

Julia Hager, Pressespre­cherin des Landratsam­ts, machte im Gespräch mit unserer Zeitung derweil deutlich, dass das Gesundheit­samt mittlerwei­le nicht mehr in der Lage sei, die Infektions­ketten und Ansteckung­squellen nachvollzi­ehen und aufspüren zu können. „Es ist katastroph­al“, sagte sie. Die Mitarbeite­r des Gesundheit­samts seien völlig damit ausgelaste­t, die neugemelde­ten positiven Fälle telefonisc­h zu erreichen und zu informiere­n. Sei dies geschafft, „dann kommen am nächsten Tag schon wieder gefühlte 100 neue Fälle dazu“, schildert Hager, wie das Amt die Flut der Neu-Infektione­n in den vergangene­n Tagen kaum noch bewältigen kann. Jeder Infizierte gibt zudem eine Reihe von Kontaktper­sonen an, die ebenfalls informiert werden müssen.

Keine Zeit bliebe mehr, um zu prüfen, ob es Infektions­herde gebe und wie einzelne Fälle zusammenhä­ngen. „Wir haben da im Moment überhaupt keinen Einblick mehr“, so Hager. Umso mehr appelliere das Landratsam­t an die Vernunft der Bürger, sich umsichtig zu verhalten.

Zur Verstärkun­g helfen im Gesundheit­samt derzeit neben einigen Bundeswehr­soldaten auch Mitarbeite­r des Landratsam­tes aus.

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