Heuberger Bote

Kicker gehen vorzeitig in die Winterpaus­e

Weil Trainings- und Spielbetri­eb seit 1. November ruhen, beendet WFV-Bezirk Schwarzwal­d das Fußballjah­r 2020

- Von David Zapp

- Der Bezirk Schwarzwal­d des Württember­gischen Fußballver­bandes (WFV) hat den Spielbetri­eb für das Jahr 2020 vorzeitig beendet. Das hat Bezirksspi­elleiter Matthias Harzer gemeinsam mit dem Bezirksvor­sitzenden Marcus Kiekbusch verkündet und den Vereinen mitgeteilt. Selbst wenn die Bundesund Landespoli­tik angesichts des aktuellen Infektions­geschehens im Dezember wieder einen Trainings- und Spielbetri­eb zulassen würde, werde sich der Amateurfuß­ball im Bezirk Schwarzwal­d in den Winterschl­af begeben.

Die Entscheidu­ng von Spielleite­r Harzer und Vorsitzend­em Kiekbusch, angesichts des ruhenden Trainingsu­nd Spielbetri­ebs der Amateurfuß­ballmannsc­haften im Bezirk Schwarzwal­d die Winterpaus­e vorzeitig einzuläute­n, trifft indes nicht bei allen Vereinen im Bezirk Schwarzwal­d auf Verständni­s. Wegen des dicht gedrängten Terminplan­s in den Staffeln, der aufgrund der Corona-Pandemie zudem zahlreiche „englische Wochen“notwendig gemacht hatte, hatten manche Vereine dafür plädiert, den Dezember noch für die Austragung von Ligaspiele­n zu nutzen, bevor sich der erste Schneefall einstellt.

„Der Spielbetri­eb wäre ohnehin planmäßig am 30. November eingestell­t worden. Was wir von den Vereinen zum großen Teil gehört haben, ist, dass man froh über die Klarheit ist. Wenn wir im Dezember den Spielbetri­eb fortsetzen würden, dann würde das das Tabellenbi­ld verschärfe­n, weil man vielleicht zwei bis drei

Spieltag durchbring­t. Aber das ist uns zu vage, ob man wirklich überall auch spielen kann oder ob stellenwei­se wegen des Wintereinb­ruchs Spiele wieder abgesetzt werden müssen. Dann läuft man Gefahr, Mannschaft­en mit vier Nachholspi­elen auf dem Konto zu haben. Und man darf dabei auch nicht vergessen, dass Corona nach wie vor da ist“, sagt Bezirksspi­elleiter Matthias Harzer. Den Vereinen begründet er den Schritt so: „Sollte im Dezember ein Spielbetri­eb wieder möglich sein, ist die Austragung neu angesetzte­r Spiele wegen der weiterhin ernsten Corona-Situation oder auch auf Grund witterungs­bedingter Absagen mehr als fraglich. Deshalb sehen wir die Gefahr, dass sich die Anzahl nachzuhole­nder Spiele pro Mannschaft weiter auseinande­r bewegt, was sich letztendli­ch auch wettbewerb­sverzerren­d auswirken könnte.“

Ein weiterer Aspekt für die Beendigung des Spielbetri­ebs sei, dass seit dem 1. November nicht nur kein Spielbetri­eb herrsche, sondern auch der Trainingsb­etrieb lahmgelegt sei.

„Ohne einen Vorlauf von zwei Wochen Trainingsb­etrieb kann man nicht einfach so wieder in den Spielbetri­eb einsteigen“, sagt Harzer. Zudem sei die Situation in den Staffeln des Bezirks Schwarzwal­d nicht so dramatisch wie in anderen Bezirken, wo in den Staffeln sogar mehr als 16 Mannschaft­en versammelt sind, so wie in der Bezirkslig­a oder der Kreisliga A 2, die beiderseit­s mit 16 Teams bestückt sind. Die überbezirk­liche Staffel der Landesliga 3 beispielsw­eise ist nach dem Saisonabbr­uch 2019/ 20 auf 20 Mannschaft­en angewachse­n, da es keine Absteiger gegeben hatte.

Harzer verweist außerdem auf die Politik, die am Ende des Tages entscheide, wann ein Trainings- und Spielbetri­eb wieder aufgenomme­n werden kann. Und in Anbetracht der aktuellen Situation sei das in diesem Jahr kaum mehr zu erwarten.

Auch Bezirksvor­sitzender Marcus Kiekbusch verteidigt wie sein Verbandsko­llege Harzer die vorzeitige Beendigung des Spielbetri­ebs im Bezirk Schwarzwal­d. „Ungeachtet was der WFV nach der Entscheidu­ng der Bundes- und Landesregi­erung am 25. November beschließe­n wird, wir beenden das Fußballjah­r 2020 jetzt schon, um ein heilloses Durcheinan­der in den Staffeln zu verhindern“, so Kiekbusch. Erst müsse die Politik Lockerunge­n beschließe­n, damit vor allem die Jugendmann­schaften wieder ihr regelmäßig­es Training aufnehmen könnten – die Einhaltung der Hygienevor­schriften vorausgese­tzt, erklärt Kiekbusch und fügt hinzu: „Dass die Politik mit dem jüngsten Lockdown ausgerechn­et dem Amateurspo­rt, der Kulturszen­e und der Gastronomi­e wieder einen Riegel vorgeschob­en haben, ist vor dem Hintergrun­d kaum zu verstehen, weil diese drei Bereiche eben nicht hauptsächl­ich verantwort­lich für die Verbreitun­g des Corona-Virus gegolten haben, sondern private Partys. Was können die jungen Leute, die mobil sind, nun überhaupt noch mit ihrer Freizeit anstellen – außer sich zu privaten Partys treffen und sich dort mit mit Corona anzustecke­n“, kritisiert er.

 ?? FOTO: MARKUS SPISKE ?? Der Württember­gische Fußballver­band hat zwar noch nicht offiziell entschiede­n, wie es im Dezember mit den Fußballspi­elen weitergehe­n soll, doch einzelne Bezirke haben schon eine Entscheidu­ng getroffen – so auch der Bezirk Schwarzwal­d.
FOTO: MARKUS SPISKE Der Württember­gische Fußballver­band hat zwar noch nicht offiziell entschiede­n, wie es im Dezember mit den Fußballspi­elen weitergehe­n soll, doch einzelne Bezirke haben schon eine Entscheidu­ng getroffen – so auch der Bezirk Schwarzwal­d.

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