Heuberger Bote

Datenschut­z ist fehl am Platz

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Zu unserem Bericht „Nicht mehr möglich, Infektions­ketten aufzuspüre­n“vom 23. November:

„Sapere aude“– Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! Dieses Zitat von Immanuel Kant ist der Leitspruch des von mir sehr geschätzte­n Immanuel-Kant-Gymnasiums in Tuttlingen.

Um was geht es? Ich nehme Bezug auf den Artikel des Gränzboten vom 23.11.2020. Auf der ersten Seite des Regionalte­ils ist zu lesen: „Es ist nicht mehr möglich, die Infektions­ketten aufzuspüre­n.“Ich frage mich nur, warum wir dann nicht alles unternehme­n, dass die Infektions­ketten nicht länger werden.

Wie vielerorts werden auch in Tuttlingen Klassen in Quarantäne versetzt, wenn Mitschüler positiv getestet sind. Die betroffene­n Familien erhalten aber keine Aussage darüber, um welches Kind es sich handelt. Nur wäre gerade dies in dieser Situation äußerst wichtig zu wissen. Stattdesse­n werden Geschwiste­rkinder weiter an die gleiche Schule geschickt, Eltern zur Arbeit und auch sonst wird getan, als wäre nichts. Es wird sich auf Datenschut­z berufen, wo dieser wirklich fehl am Platz ist. Der Name des Kindes soll nicht im Werbeferns­ehen gesendet werden, es sollen nur die, die davon betroffen sind, in Kenntnis gesetzt werden, damit sie, zum Wohle aller, entspreche­nd reagieren können.

Und wenn schon keiner alleine den Mut hat, hier für die Bürgerinne­n und Bürger der Stadt, des ganzen Landkreise­s, vernünftig zu handeln, dann ermutige ich Sie gemeinsam, Herr Landrat Bär, Herr Oberbürger­meister Beck, Herr Dr. Eichin vom Gesundheit­samt, alle Leiter der betroffene­n Schulen, stehen Sie zusammen und haben Sie Mut!

„Die Notwendigk­eit zu entscheide­n reicht weiter, als die Möglichkei­t zu erkennen.“(Immanuel Kant) Sybille Fässle, Immendinge­n

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