Kochbox soll Naturpark-Wirte unterstützen
Regionale Produkte werden vorbereitet und das Drei-Gänge-Menü zu Hause fertiggestellt
– Der Gastronomie und insbesondere den Wirten setzt die Corona-Krise immer mehr zu. Deshalb hat der Naturpark Obere Donau die Initiative ergriffen und will mit der etwas anderen Kochbox und kulinarischen Köstlichkeiten aus der Region, verpackt als Drei-Gänge-Menü, den Betroffenen helfen.
Das Prinzip ist ganz einfach: Eine Kochbox wird mit Lebensmitteln aus der Region von den NaturparkWirten vorbereitet. Jeder kann diese Kochbox bestellen und die Speisen zu Hause in etwa 30 bis 40 Minuten fertigstellen. Das Ergebnis: ein frisch angerichtetes Gericht. „Wir möchten damit die Wirte unterstützen. Außerdem bietet die Kochbox ein Kochevent für Kleingruppen für zu Hause an und es sensibilisiert das Kochen mit regionalen Zutaten auch für kochunerfahrene Personen“, zählt die Projektkoordinatorin Nele Feldmann vom Naturpark Obere Donau die Vorteile auf und ergänzt mit Blick auf die Corona-Pandemie: „Wenn der Gast nicht zum Wirt kommen kann, dann muss der Wirt eben zu den Kunden nach Hause kommen“.
Die Kochbox bestehe aus vorgegarten Komponenten, die schließlich mit einfachen Handgriffen in der eigenen Küche fertiggestellt werden können. Ein weiterer Vorteil laut der Projektkoordinatorin: „Aufwendige Gerichte, die sonst mehrere Stunden Arbeitszeit in Anspruch nehmen würden, können in maximal 30 Minuten zubereitet werden. Trotz der Vorbereitung durch die Wirte hat man das Gefühl, selbst gekocht zu haben“.
Da die Aktion vom Naturpark Obere Donau erst am Donnerstag beim offiziellen Start als Pilotprojekt in Beuron vorgestellt wurde, sind zunächst mit Armin Eha vom
„Käppeler Hof“aus Beuron und Frieder Steinseifer von der Sonne in Wurmlingen zwei Naturpark-Wirte dabei. Die beiden haben passend für die Adventszeit für ihre erste Zusammenstellung der Kochbox mit regionalen Produkten aus dem Naturpark den Fokus auf eine Gans gelegt – der Saison entsprechend. Somit findet der erste Verkauf der ersten Kochbox am Samstag, 5. Dezember, mit einem Nikolaus-Menü unter dem Motto „Gans“statt. Enthalten sei grundsätzlich immer eine kleine Vorspeise, ein Hauptgang mit Fleisch oder Fisch oder der vegetarischen Variante sowie ein Dessert.
Beim offiziellen Startschuss am Donnerstag beim Naturpark in Beuron warf auch Landrat Stefan Bär als Vorsitzender des Naturparks Obere Donau einen ersten und neugierigen Blick in die Boxen von Eha und Steinseifer. „Wir wollen als Naturpark einen kleinen Beitrag leisten, um die schwierige Situation in der Gastronomie im Rahmen der Möglichkeiten zu unterstützen. Außerdem ist Essen etwas, was mit Geselligkeit und Lebensqualität zu tun hat und auch das Kochen und Zubereiten ist etwas, was bei vielen gar nicht mehr so einen wichtigen Stellenwert hat“, gab Bär zu bedenken.
Die Kochbox setze darauf, dass man es zu Hause fertig machen und veredeln könne - eine bewusste Entscheidung des Naturparks, die sich von fertig zubereiteten Speisen wie „Essen-to-go“klar unterscheiden möchte. Der Landrat lobte die Idee und appellierte: „Jeder Bürger kann mit der Kochbox seinen Beitrag leisten, um den Wirten wieder auf die Beine zu helfen“, sagte Stefan
Bär. Es bleibe zu hoffen, dass die Aktion den Zahn der Zeit trifft und einen Anreiz für die Unterstützung der Wirte darstelle. „Der Wert dieser Kochbox ist wahrscheinlich größer als das, was es kostet, denn es ist eine Wertschöpfung aus der Region“, gibt der Experte und Wirt Armin Eha aus Beuron zu verstehen.
Die Bestellung und Bezahlung laufen über den Naturpark Obere Donau. „Wir stehen für die Abwicklung der Bestellungen zur Verfügung, um damit die Wirte zu entlasten und sie zu unterstützen“, erklärt der Geschäftsführer Bernd Schneck, der zunächst mit den beiden Wirten für eine erste KochboxAktion Erfahrungen sammeln möchte. Eine weitere Kochbox mit saisonalen und regionalen Produkten soll im Januar realisiert werden.