Stadtentwicklung GmbH soll Nutzungskonzept entwickeln
Gebäude Hauptstraße 91 bis 95 sollen nach einheitlichem Konzept überplant werden
- Im Rahmen des Sanierungsgebiets Hauptstraße sollen auch die Gebäude Hauptstraße 91 bis 95 städtebaulich neu geordnet werden. Weil sich das Gebäudeensemble aber teils in städtischem, teils im Privat-Besitz befindet, soll nun die Steg Stadtentwicklung GmbH ein Gesamtkonzept für die Entwicklung dieser Grundstücke erarbeiten. Der Technische Ausschuss (TA) des Gemeinderats hat beschlossen, die Mittel dafür in den Haushaltsplanentwurf 2021 aufzunehmen.
Das gesamte Areal soll mit einem einheitlichen Neuordnungsansatz überplant werden. Die beiden äußeren Gebäude des Ensembles, Hauptstraße 91 und Hauptstraße 95, sind im städtischen Besitz, wobei Gebäude 91 derzeit leer steht. Das mittlere Grundstück Hauptstraße 93 und 93/1 mit einem Wohn- und Geschäftshaus ist dagegen in Privatbesitz.
Die Bausubstanz der beiden im städtischen Besitz befindlichen Gebäude sei „in grenzwertigem Bereich“, fasste Bürgermeister Markus Hugger das Ergebnis einer Ortsbegehung zusammen.
Dass Handlungsbedarf besteht, stehe außer Frage, so Leopold Grimm (FDP). Doch schlug er vor, ob man sich nicht das Geld für die Konzeptentwicklung durch die Steg sparen und gleich einen Wettbewerb unter potenziellen Investoren ausschreiben sollte – mit entsprechenden gestalterischen Vorgaben der Stadt. „Ich wäre ganz Ihrer Meinung“,
so Bürgermeister Hugger, „wenn die Stadt alleiniger Eigentümer wäre.“Die Steg, die auch das bisherige Stadtentwicklungskonzept gemacht hat, könnte durch eine Analyse auch den privaten Eigentümern aufzeigen, ob es Sinn macht, ihre Immobilien zu sanieren oder eventuell einen anderen Weg zu gehen.
Richard Wagner (Freie Wähler) fand, dass man in einem „gewissen Dilemma“sei; einerseits werde man rund 56 000 Euro für das Konzept ausgeben, ohne aber zu wissen, ob am Ende tatsächlich etwas tragfähiges dabei herauskommt: „Wir wissen nicht, wie weit die Eigentümer bereit sind mitzugehen.“
Das „Erfolgshonorar“von 1,5 bis drei Prozent der Nettobaukosten, von dem im Angebot der Steg die Rede ist, wäre vom letztendlichen Investor zu tragen, nicht von der Stadt, betonte Bürgermeister Hugger auf Nachfrage von Wagner.
Gemeinderat Zdenko Merkt (Grüne) schlug vor, ob man das Problem nicht einfach durch einen Grundstückstausch lösen könnte. Allerdings, so machte Bürgermeister Hugger deutlich, steht dazu derzeit kein der Stadt gehörendes Gebäude zur Verfügung, das den Bedürfnissen der derzeitigen Eigentümer von Hauptstraße 93 und 93/1 nach passenden Wohn- und Geschäftsräumen gerecht werden würde. Das ehemalige Kimmel-Gebäude zum Beispiel habe man leider schon entkernt und die Installationen entfernt, so dass es sich nicht schnell reaktivieren ließe, zumal hier auch noch die Erfordernisse von Barrierefreiheit und vor allem des Brandschutzes berücksichtigt werden müssten.
Die Analyse der Steg würde sich aus mehreren Modulen zusammensetzen. In einem ersten Schritt soll die Steg abklären, ob eine planerische und nutzungstechnische Neuordnung mit der alten Bausubstanz möglich ist. Auch eine Bürgerbeteiligung ist vorgesehen.
Der Auftrag an die Steg ist mit dem jetzigen Beschluss des TA noch nicht vergeben. Der TA hat – bei Enthaltungen von Leopold Grimm und Richard Wagner – lediglich beschlossen, die Mittel dafür in den Haushaltsplanentwurf einzustellen, der vom Gesamtgemeinderat beraten und beschlossen wird.