Das Danke der Woche
Leise krieselt der Schnee – Zeit fürs neue „Danke der Woche“
Es geht dieses Mal an:
Schnee von gestern.
Wir haben mit unseren Kindern ein Iglu gebaut. Das war eine absolute Spontanaktion, sag ich dir. Denn wenn es einmal schneit, musst du direkt loslegen. Da muss alles andere warten. Im Urlaub ausschlafen zum Beispiel. Oder gar tagsüber ausruhen, pah! Raus geht’s und los geht’s. Heutzutage ist der Schneefall nämlich leider überhaupt nicht mehr planbar. Und wenn er dann teilweise recht überraschend kommt, muss es erst der richtige Schnee sein. Denn wir sind wählerisch. Mal ist „Bäppschnee“perfekt, mal ist Pulverschnee gewünscht - die arme Frau Holle weiß ja kaum noch, was sie sich aus dem Ärmel schütteln soll. In der letzten Wintersaison konnten wir den Skilift am Aggenhauser Hang nur an einem Tag nutzen - wegen Schneemangel. In die Mangel hätten wir die Flocken auch gerne genommen. Allerdings liebevoll, um sie zu überzeugen, doch öfter vorbeizuschneien. Aber weil sie dann bestimmt vor lauter Wohlfühlatmosphäre dahingeschmolzen wären, haben wir ihnen stattdessen nur die kalte Schulter gezeigt. Du ahnst es ja nicht.
Naja, dieses Jahr liegt endlich etwas mehr Schnee – und jetzt kann man wegen dem leider notwendigen Einfrieren des öffentlichen
Lebens den Skilift wieder nicht nutzen. Immerhin herrscht für die Kinder keine Null-Bob-Stimmung. Sie fahren eben im eigenen Garten – und zur Not hilft Papallrad beim Hochziehen. Ist ja nicht weitläufig…
Zurück zum Iglu – dessen Bau zeigt eindrücklich, was man mit Schnee von gestern so alles anstellen kann – und cool ist es buchstäblich auch. Noch zieht es allerdings, weil es oben noch nicht geschlossen ist. Für diejenigen von euch, die das Pantheon in Rom kennen - es sieht praktisch genauso aus: oben offen. Wohlweislich ist das dort nicht in weiß gebaut worden, ich weiß. Vermutlich hatten sie zu wenig Schnee. Aber jetzt, da 2020 endlich vorbei ist, ziehen wir noch kurz ein schnelles Fazit: Im Nachhinein ist offensichtlich, dass die Chancen, dass es ein gutes Jahr werden würde, nie bei 50:50 standen – sondern bei 20:20. Jetzt stehen die Aussichten mit 20:21 etwas besser, also Ärmel hoch und nicht mehr auf den Schnee von gestern konzentrieren, lieber auf den von morgen. Denn beim Gedanken an das letzte Jahr frier ich regelrecht – und endlich wird mir klar, warum „frier“im Schwäbischen für „früher“steht.
P.S: Und was gibt‘s heute Abend noch? Erst mal ausgiebig den Schneebesen schwingen und dann beherzt reinschaufeln.