Heuberger Bote

Corona trifft Schlossber­ghotel hart

Das Jahr bringt nur 15 bis 20 Prozent Auslastung – Gruner AG-Seniorchef trotzdem optimistis­ch – Geschäftsf­ührerwechs­el

- Von Richard Moosbrucke­r WEHINGEN

Kaum eröffnet, schon wieder geschlosse­n, doch der Investor ist optimistis­ch.

- Groß ist der Optimismus im Planungsvo­rfeld des Wehinger Schlossber­ghotels gewesen. Initiator und Investor Eduard Spreitzer, Seniorchef der Gruner AG, hatte sich große Chancen ausgerechn­et, mit dem neuen Hotel einen Volltreffe­r auf dem Heuberg zu landen. Eigentlich lief alles wie am Schnürchen, das Hotel eröffnete zum geplanten Termin. Am Jahresende steht aber jetzt die Erkenntnis, dass durch die Corona-Pandemie die Erwartunge­n nicht erfüllt werden konnten.

Dabei hatte alles gut begonnen: Die ersten Gäste stellten sich ein, und sie waren begeistert von der Unterkunft und der feinen Küche. Doch das Fazit des Anfangsjah­res fasst Spreitzer so zusammen: „Die Auslastung ist mit 15 bis 20 Prozent sehr bescheiden. Das ist einfach Pech. Wir haben uns schon in der Startphase einen sehr guten Ruf erarbeitet, doch jetzt ist die Situation eine andere. Mit einer Auslastung von bis zu 60 Prozent haben wir gerechnet, doch jetzt sehen die Zahlen leider ganz anders aus.“

Spreitzer, der persönlich auch durch eine Krebserkra­nkung ein gesundheit­liches Handicap verkraften musste, meinte aber gegenüber unserer Zeitung: „Wir werden das durchstehe­n!“Unterstütz­ungszahlen vom Bund seien zugesagt und auch geleistet worden. Das Personal habe aber teils in Kurzarbeit gehen müssen.

Angesproch­en auf die Frage, ob in Zukunft Geschäftsr­eisen zurückgehe­n, weil sie durch Videokonfe­renzen ersetzt werden könnten, meinte Spreitzer, dass er das anders sehe. Denn: „Es fehlen die sozialen Kontakte und die sind auch im Geschäftsl­eben

ganz wichtig“. Erschweren­d hinzu kam, dass dem Geschäftsf­ührer gekündigt werden musste. Jetzt aber habe man eine Betreiberg­esellschaf­t ins Leben gerufen, welche die Geschäftsf­ühreraufga­ben übernehme. Finanziell gebe es kein Problem, doch die fehlenden Einnahmen täten weh. Die Akzeptanz des Hotels sei dennoch groß gewesen. Die sehr gute Küche des Hotels habe zahlreiche Gäste angelockt und auch zufrieden gestellt.

Bei der Gruner AG selbst ist das Jahr trotz Corona-Krise noch gut gelaufen. Man habe zwar in den Monaten Mai und Juni Umsatzeinb­rüche verkraften müssen, doch insgesamt habe Gruner durch innovative Produkte seinen Markt festigen können. Das habe dazu geführt, dass die Beschäftig­ungszahlun­gen sogar gestiegen seien: Rund 1500 Mitarbeite­r beschäftig­t Gruner: im Stammwerk Wehingen 400 und den Montagewer­ken in Tunesien 200, Serbien 700, Indien

100. In der Endabrechn­ung müsse man mit einem leichten Minus rechnen, nachdem man von einem Zehn-Prozent-Wachstum ausgegange­n sei.

Das Schlossber­g-Hotel öffnet sobald es erlaubt ist sofort wieder seine Türen. Und damit erhofft sich Spreitzer im kommenden Jahr wieder bessere Zeiten. Sein Optimismus ist ungebroche­n. Das gilt auch für seine Gesundheit. Er arbeite daran, meinte er zuversicht­lich.

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FOTO: RICHARD MOOSBRUCKE­R
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FOTO: RICHARD MOOSBRUCKE­R Trotz Krise optimistis­ch: Schlossber­ghotel-Investor und Gruner AG-Seniorchef Eduard Spreitzer.

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