Heuberger Bote

Südwesten hält an Schulöffnu­ng fest

Baden-Württember­g schert beim härteren Lockdown aus – Bayern sagt Faschingsf­erien ab

- BERLIN/STUTTGART

(dpa/lsw/ AFP) - Der harte Lockdown in der Corona-Pandemie geht mindestens bis Ende Januar weiter – und das sogar verschärft. Doch nicht alle Länder ziehen in allen Punkten mit. Nachdem sich Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungs­chefs der Länder am Dienstag auf eine Verlängeru­ng und einige härtere Maßnahmen geeinigt hatten, wurden inzwischen mehrere Regelungen von einzelnen Ländern wieder infrage gestellt – auch von BadenWürtt­embergs Regierungs­chef Winfried Kretschman­n (Grüne).

Weitgehend­e Einigkeit der Länder herrscht bei der neuen Maßnahme zur Verringeru­ng der Kontakte. Künftig sollen Treffen nur noch mit einer weiteren Person, die nicht zum eigenen Haushalt gehört, möglich sein. Diese Regelung kritisiert­en vor allem FDP und AfD. Nicht von allen Ländern umgesetzt werden vor allem zwei Punkte: Die Schließung der Schulen sowie die 15-Kilometer-Regel. Diese besagt, dass für Kreise mit mehr als 200 Neuansteck­ungen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen der Bewegungsr­adius der Bürger auf 15 Kilometer um den Wohnort begrenzt werden soll. Kretschman­n sagte dazu: „Aktuell planen wir das nicht.“Auch Niedersach­sens Ministerpr­äsident Stephan Weil (SPD) zweifelte die Verhältnis­mäßigkeit der Regel an. Nordrhein-Westfalens Vize-Ministerpr­äsident Joachim Stamp (FDP) bezeichnet­e die Regelung lediglich als „Möglichkei­t“. Polizeigew­erkschafte­r äußerten Zweifel an der Durchsetzb­arkeit, der Städteund Gemeindebu­nd ebenfalls. Den eingeschrä­nkten Bewegungsr­adius gibt es bislang nur in Sachsen, wo die Zahl der Neuinfekti­onen zuletzt stark gestiegen war.

Beim Lockdown für Schulen gibt es ebenfalls ein differenzi­ertes Vorgehen. Hier schert Baden-Württember­g ebenfalls aus: Grundschul­en und Kitas sollen im Südwesten schon ab dem 18. Januar wieder aufmachen, wenn die Infektions­zahlen dies zulassen. Auch in Niedersach­sen sollen Grundschül­er im Wechselbet­rieb ab 18. Januar wieder in die Schule.

Dagegen setzte das Kabinett in Bayern in einer Sondersitz­ung die neuen Regeln eins zu eins um. Dort wurden außerdem die diesjährig­en Faschingsf­erien Mitte Februar gestrichen.

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