Ein kurioses Tor und ein Top-Goalie
Derby-Sieg gegen Mannheim verdanken die Wild Wings ihrem Keeper Joacim Eriksson
- Die Wild Wings haben ihrem Landesrivalen Adler Mannheim die erste Saisonniederlage zugefügt. „In Mannheim gewinnt man nicht alle Tage, wir sollten das auch etwas genießen“, befand Trainer Sundblad.
Die Wildschwäne siegten am Dienstag in Mannheim mit 3:1 und konnten sich eindrucksvoll für die 2:3-Niederlage, die sie fünf Tage zuvor in der SAP-Arena erlitten hatten, revanchieren. „Wir wollten diesmal von Anfang an bereit sein, nicht so viel Respekt zeigen“, strahlte Coach Niklas Sundblad nach der Partie.
Hatten die Schwäne am Donnerstag die ersten zwölf Minuten verschlafen und mit 0:2 hinten gelegen, so führten sie diesmal nach dem ersten Drittel mit 2:1. Tyson Spink brachte die Gäste in Unterzahl in Front. Markus Eisenschmid gelang in Überzahl der Ausgleich für Mannheim. Überaus kurios das Führungstor für Schwenningen. Dies hatten beide Teams zunächst nämlich gar nicht wirklich registriert. „Die Mannheimer Mannschaft war schon in der Kabine und bei uns auch schon die Hälfte, als es plötzlich hieß: Videobeweis!“, zeigte sich auch Sundblad verwundert. Andreas Thuresson hatte dem Adler-Jungstar Florian Elias an den Schläger geschlagen und der Puck überschritt am Schoner von Goalie Felix Brückmann vorbei die Mannheimer Torlinie. „Das war dann natürlich schon ein glücklicher Umstand für uns“, freute sich Sundblad.
Die Gastgeber versuchten im zweiten Drittel zum Ausgleich zu kommen – vergeblich. „Wir haben viele Zweikämpfe gewonnen, in der eigenen Zone sehr gut gearbeitet“, wusste Sundblad. Als Tyson Spink auf der Strafbank saß und Colby Robak nach einem Bandencheck gegen Matthias Plachta fünf Minuten plus Spieldauer kassierte, mussten die Wild Wings ein doppeltes Unterzahlspiel überstehen. Dem Schwenninger Topverteidiger droht nun auch eine Sperre seitens der DEL vom Disziplinarausschuss für das Heimspiel am Samstag gegen München. „Wir sind beide ineinander und dann in die Bande gekracht, ich müsste mir das erst auf Video anschauen, um zu beurteilen, ob es ein Foul war“, so Robak. Im Schlussdrittel lief den Quadratestädtern die Zeit davon. Als die Gastgeber am Ende alles auf eine Karte setzten und mit sechs gegen vier Feldspieler anrannten, traf Jamie MacQueen in den leeren Mannheimer Kasten zum Endstand. „Die bessere Mannschaft hat gewonnen. Schwenningen hatte das am Donnerstag schon sehr, sehr gut gemacht. Wir haben nun aber auch einen sehr schmalen Kader und hoffen, dass einige Jungs zurückkommen“, meinte Adler-Stürmer David Wolf.
„Schlüsselfaktor zum Sieg war Joacim Eriksson“, lobte Sundblad seinen Keeper. Fünf Tage zuvor hatte Patrik Cerveny den Schwenninger Kasten gehütet. Während es für die Adler Mannheim am Dienstag im siebten Saisonspiel die erste Niederlage setzte, konnten die Wild Wings nach zwei Niederlagen in Folge in der siebten Partie den fünften Sieg feiern. So stehen die beiden baden-württembergischen Klubs aus der DEL-Südgruppe vor allen bayrischen Vertretern, Mannheim auf eins und Schwenningen auf zwei. „Wenn wir uns an unseren Gameplan halten, können wir in dieser Liga jeden Gegner schlagen“, urteilt Eriksson. Der Schwede ist mit einer unglaublichen Fangquote von 95,07 Prozent aktuell der beste DELTorwart vor dem Bremerhavener Tomas Pöpperle (94,23 Prozent) Am Samstag empfangen die Wildschwäne den EHC Red Bull München.