Winterdienst ist mit Mann und Maus im Einsatz
Ein Räumfahrzeug ist am Donnerstag angefahren worden
(fawa) - Im Dauereinsatz sind derzeit die Bauhofmitarbeiter für den Winterdienst. „Mit Mann und Maus sind wir draußen“, so Maik Kuhn vom Bauhof der Stadt Spaichingen, „in den letzten Tagen sind wir an unsere Grenzen gekommen“.
Der Fahrer des großen RäumLKW beginnt seinen Arbeitstag gewöhnlich um 2.30 Uhr. Dann fährt er zunächst mit seinem PKW eine rund 20 Kilometer lange Strecke durch ganz Spaichingen ab, die die wichtigsten und erfahrungsgemäß problematischsten Stellen umfasst. Außerdem
hat er im Betriebshof über seinen PC Zugriff auf die Daten der Wetterdienste, um den weiteren Witterungsverlauf des Tages abschätzten zu können. Je nach Bedarf ruft er dann um 3 Uhr die Räumfahrzeuge und ab 4 Uhr den Handdienst, der die Gehwege abräumt.
Derzeit besteht Bedarf. „Unser Telefon hat am Donnerstagmorgen ununterbrochen geklingelt“, berichtet Maik Kuhn. Neben Anfragen, warum eine bestimmte Straße noch nicht geräumt ist – manchmal wurde sie schon am frühen Morgen geräumt, ist jetzt aber wieder zugeschneit – sind es vor allem Beschwerden wegen zugeschütteter Einfahrten oder Parkplätzen. „Wir haben technisch nicht die Möglichkeit, den Schnee einfach mitzunehmen“, gibt Maik Kuhn zu bedenken. „Irgendwo muss er hin. Und dann gibt es natürlich immer wieder Beschwerden, wenn so eine große Schneekugel in den Hof rollt.“Doch viele zeigten auch Verständnis für die schwierige Arbeit der Bauhofmitarbeiter – auch dafür, dass es gewisse Prioritäten gibt.
Der Bauhof ist mit einem großen LKW zugange, zwei Schmalspurfahrzeuge mit je einem Mann Besatzung sowie zwei Handdiensten mit jeweils zwei Mitarbeitern, die die Gehwege von Hand frei schaufeln. Wenn es knapp wird, können bis zu zwei weitere Mitarbeiter des Bauhofs zusätzlich für den Handdienst hinzugezogen werden. Der LKW fährt zunächst eine festgelegte Hauptstrecke der wichtigsten Durchgangs- und Hauptstraßen. Erst wenn diese frei ist – eventuell auch erst nach zweimaligem Räumen – kommen dann die Nebenstrecken dran. Doch letztlich, so betont Maik Kuhn, kommen alle Straßen dran.
Am Donnerstagvormittag gab es „einen kleinen Notfall“beim Winterdienst, berichtet Kuhn, da eines der Fahrzeuge angefahren worden ist. Es sei aber weiterhin funktionstüchtig.
Da die Fahrzeugführer nicht mehr als neun Stunden am Stück arbeiten dürfen, wird in zwei Schichten gefahren: Die eine fährt von 3 Uhr morgens bis 12 Uhr, die andere übernimmt dann im fliegenden Wechsel von 12 bis 20.30 Uhr.
Um die Menge zu bewältigen sind zusätzlich zu den Fahrzeugen des Bauhofs zwei Lohnunternehmen mit jeweils zwei Fahrzeugen – ein Unimog und drei Traktoren – im Einsatz. Weitere Hilfe wäre dann aber auch im Notfall nicht mehr zu erwarten, so Maik Kuhn: „Alle Bauern ringsum und andere, die eventuell Schneepflüge zur Verfügung stellen könnten, haben dann auch selbst genug Arbeit.“
Die Straßen werden – aber erst, nachdem sie vollständig von Schnee geräumt sind – mit einer Salz-SoleMischung (Sole ist flüssiges Salz) bestreut. Für Aluminium- oder Betonbrücken muss aber ein besonderes Streumittel verwendet werden, da Salz die Materialien korrodieren würde. „Dieses Streumittel ist aber sehr teuer“, so Maik Kuhn. Auf den Gehwegen kommt eine Mischung aus zehn Prozent Salz und 90 Prozent Split zum Einsatz.
Neben den regulären Räum- und Sträuarbeiten kommen auf die Bauhofmitarbeiter im Winter auch immer wieder weitere Sonderaufgaben zu, etwa bei Schneebruch von Ästen oder ganzen Bäumen (siehe etwa die Kurzmeldung rechts unten).
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