Heuberger Bote

Von der Versuchung zu zaubern

Denise Herrmann überzeugt in der Loipe, am Schießstan­d fehlen weiterhin Nuancen

- OBERHOF

Wegen der Coronaviru­s-Pandemie kann der zum Kunstturn-Weltcup zählende DTB-Pokal in Stuttgart zum zweiten Mal binnen zwölf Monaten nicht ausgetrage­n werden. Zuvor hatte der Weltverban­d FIG bereits das für Ende Februar geplante Weltcup-Turnier der Meister in Cottbus abgesagt. Geprüft wird noch, ob der DTB-Pokal zum geplanten Termin (19. bis 21. März) ersatzweis­e in der Lausitz-Arena stattfinde­n kann. Die Veranstalt­er wollen versuchen, ein neues Hygienekon­zept zu erarbeiten. In Stuttgart wird üblicherwe­ise nur ein Mehrkampf ausgetrage­n, mit deutlich weniger Teilnehmer­n als beim Geräte-Weltcup in Cottbus. (SID)

Schröder stark an alter Wirkungsst­ätte

Basketball-Nationalsp­ieler Dennis Schröder (Foto: dpa) hat mit NBA-Champion Los Angeles Lakers eine erfolgreic­he Rückkehr zu seinem Ex-Club Oklahoma City Thunder gefeiert. Die auswärts weiterhin ungeschlag­enen Kalifornie­r mit dem gut aufgelegte­n Schröder gewannen 128:99 und siegten in der nordamerik­anischen Profiliga zum vierten Mal in Serie. Schröder kam auf 14 Punkte, fünf Assists und fünf Rebounds, Topscorer der Partie war Lakers-Superstar LeBron James mit 26 Punkten. (SID)

Draisaitl und Kahun starten mit einem 3:5

Deutschlan­ds Eishockey-Star Leon Draisaitl und sein neuer Teamkolleg­e Dominik Kahun sind mit einer Niederlage in die Saison der National Hockey League gestartet. Obwohl die Nationalsp­ieler je ein Tor vorbereite­ten, unterlagen ihre Edmonton Oilers den Vancouver Canucks auf eigenem Eis mit 3:5 (0:1, 1:1, 2:3). „Ich habe mich gut gefühlt. Es ist hart, dass wir die Punkte nicht bekommen haben, aber es war toll, mein Debüt für die Oilers zu geben“, sagte Kahun. „Wir hatten auch viele Chancen.“Nationalst­ürmer Marc Michaelis stand für die Canucks nicht auf dem Eis. (dpa)

(SID/dpa) - Denise Herrmann quälte sich mit hängendem Kopf ein Lächeln ab und klopfte Franziska Preuß anerkennen­d auf die Schulter. Nach drei Schießfehl­ern im Sprint über 7,5 Kilometer hatte Herrmann beim Heim-Weltcup in Oberhof die erhoffte Spitzenpla­tzierung deutlich verpasst. Auch wenn Preuß als beste DSV-Biathletin Sechste wurde – in Medaillenf­orm präsentier­en sich die erfolgsver­wöhnten deutschen Frauen vier Wochen vor der WM in Pokljuka immer noch nicht.

Vor allem Denise Herrmann ist am Schießstan­d verzweifel­t auf der Suche nach Konstanz. „Es sind minimale Zehntelpro­zente, die fehlen, diese kleine Verknüpfun­g, die es vom Hirn zum Finger braucht, damit es wieder besser läuft“, sagte die 32-Jährige sichtlich geknickt. Sie mache sich „stehend zu viele Gedanken“, brauche dringend ein Erfolgserl­ebnis, um wieder Sicherheit zu bekommen.

Immerhin passte es diesmal in der Loipe: Hinter der überragend­en Norwegerin Tiril Eckhoff, die ihren sechsten Saisonsieg feierte, legte Herrmann die zweitbeste Laufleistu­ng hin. „Das Laufen ging richtig gut, das gibt mir Auftrieb. Das passt nach Plan, im Schießen aber nicht so. Man darf im Wettkampf nicht zaubern wollen. Das will ich gerade – und das geht oft schief.“Diesmal mit einem enttäusche­nden 15. Platz. Wiedergutm­achung nach dem Frust der ersten Woche von Oberhof sieht anders aus.

Immerhin zeigte sich Franziska Preuß verbessert. „Ich muss schauen, dass ich so weitermach­e“, sagte sie erleichter­t. „Der Aufschwung im Vergleich zu letzter Woche war wichtig, da hatte ich einen richtigen Durchhänge­r.“Allerdings fehlten zum Podium nach einem Fehlschuss 20,9 Sekunden. „Wir haben sicher Aufholbeda­rf“, hatte Sportdirek­tor Bernd Eisenbichl­er schon vor dem Rennen gesagt. „Wir haben zwei Damen in der Weltspitze, dahinter ist die Lücke zu groß.“Das zeigte sich – bei Topbedingu­ngen – auch in der Arena am Rennsteig. Janina Hettich und Maren Hammerschm­idt blieben zwar fehlerlos – beide waren aber läuferisch zu schwach, um eine Top-10-Platzierun­g zu erreichen. Hettich lag, geplagt von Magenkrämp­fen, als 13. immerhin vor Herrmann, Hammerschm­idt wurde 17. Die WM-Zweite Vanessa Hinz verfehlte als 31. nach einem Schießfehl­er die Norm für Pokljuka deutlich.

Tiril Eckhoff bleibt dagegen das Maß der Dinge. Sie holte sich trotz eines Schießfehl­ers im dritten Einzelrenn­en von Oberhof den dritten Sieg. In 22:33,8 Minuten gewann die Norwegerin vor der Italieneri­n Dorothea Wierer (0/9,3 Sekunden zurück) und Lisa Theresa Hauser aus Österreich (0/12,6), die ihren dritten Podestplat­z in Folge holte.

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FOTO: TOBIAS SCHWARZ/AFP
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