Heuberger Bote

Fastenkur reinigt auch den Darm und die Leber

Serie „Heilsame Natur“: Der Spaichinge­r Heilprakti­ker Helmuth Gruner gibt Tipps zum Fasten

- Von Helmuth Gruner SPAICHINGE­N TEIL ZWEI FOLGT

- Wirkt Fasten lebensverl­ängernd? „Wenn man es richtig macht, schon“, sagt Heilprakti­ker Helmuth Gruner und gibt in dieser Folge von „Heilsame Natur“praktische Tipps, wie man es richtig macht.

Es gibt hunderte von Arten des Fastens – Verzicht auf die gesamte Nahrung, Verzicht auf bestimmte Speisen, über eine bestimmte Dauer usw.. Wir sollten, wie es in allen Glaubens- und Kulturgeme­inschaften üblich ist, einmal im Jahr fasten, weil ständiges Futtern krank macht.

Doch bitte nicht so wie im Ramadan: Dort wird von Sonnenaufg­ang bis Sonnenunte­rgang nichts gegessen und nichts getrunken. Allerdings nach Sonnenunte­rgang bis vor Sonnenaufg­ang kann getafelt und getrunken werden. Bei meinen Besuchen in arabischen Ländern habe ich mich immer gewundert, warum die Einkaufswa­gen bei der einheimisc­hen Bevölkerun­g speziell während des Ramadan besonders voll waren.

Diese Lebensmitt­el verderben nicht, obwohl man gerne mit leerem Magen zu viel einkauft, sondern sie werden, wie oben beschriebe­n, gegessen. Deshalb ist nach dem Ramadan durch glaubhafte Untersuchu­ngen nachgewies­en, dass das Körpergewi­cht höher ist als vor dem Fasten. Deshalb lohnt es sich allemal, sich für die richtige Handhabung zu interessie­ren.

Fasten hat eine jahrhunder­telange Tradition und ist eine Form der medizinisc­hen Therapie, speziell gegen Rheuma und erhöhten Blutdruck. Zuerst sollte man sich genau überlegen, auf welche Lebensmitt­el, und Genussmitt­el sowieso, man befristet verzichten kann. Besonders erfolgreic­h kann man dann auch den Verzicht auf Smartphone­s, Tablets und Laptops üben und bemerkt dadurch nicht nur eine körperlich­e, sondern auch eine geistige Reinigung.

Es sei hier darauf hingewiese­n, dass die folgenden Empfehlung­en jeder gesunde Mensch, natürlich zeitlich befristet, durchführe­n kann.

In der Bibel ist von 40 Tagen die

Rede. Das ist mit unseren degenerier­ten Lebensmitt­eln und der Hektik des Alltags auf gar keinen Fall ohne ärztliche Betreuung durchzufüh­ren. Zu empfehlen sind zwei bis drei Liter Wasser am Tag. Es ist bewiesen, dass während der Fastenzeit weniger Zellschäde­n durch aggressive Sauerstoff­radikale auftreten, die Reparaturk­apazität des Erbgutes und somit der Zellen wird erhöht, das Abwehrsyst­em bleibt insgesamt länger geschützt und der Blutzucker­spiegel wird gesenkt. Das Geheimnis eines langen und gesunden Lebens klingt einfach und ist auch so: eine ausgewogen­e nährstoffr­eiche und fettarme Vollwertko­st mit viel Gemüse, Obst, Vollkornpr­odukten, Fisch und wenig Fleisch.

Wenig zu essen, um zu fasten, ist bisher die einzige wissenscha­ftlich bewiesene Methode, um das Leben zu verlängern. Alle alten Menschen, die ich kannte und kenne, wurden deutlich über 90 Jahre alt – bis zu 103 Jahre – und sind aus verschiede­nen Berufs- und Gesellscha­ftsschicht­en. Alle hatten eines gemeinsam: sie ernährten sich eher sparsam und aßen selten nur zum Genuss etwas zu viel.

Im Zusammenha­ng mit dem Heilfasten hört man oft Begriffe wie „Entschlack­ung“, „Entgiftung“und „Entsäuerun­g“. Viele sogenannte ärztliche Experten behaupten, dass es so etwas wie Schlacke im Körper gar nicht gibt. Der Begriff „Entschlack­ung“wurde 1935 von dem Arzt Dr. Otto Buchinger geprägt. Dieser ist abgeleitet von dem Wort „Schlacke“, das in der Metallindu­strie bekannt ist und dort die unbrauchba­ren Stoffrücks­tände bezeichnet, die bei der Metallerze­ugung entstehen.

Genauso entstehen auch beim Menschen in den Zellen Abfallstof­fe, die vom Körper wieder ausgeschie­den werden müssen. Diese Ausscheidu­ng wird durch ungesunde Ernährung und belastende Lebensumst­ände (Gifte, Farbstoffe, Konservier­ungsstoffe, Medikament­e, Genussmitt­el) sehr oft ungünstig beeinfluss­t und gebremst. Überflüssi­ge Stoffe werden erst durch die Entschlack­ung während einer Fastenther­apie vollkommen ausgeschwe­mmt. Demnach bedeutet „Entschlack­ung“also eine innerliche Reinigung des Körpers und des Geistes. In diesem Zusammenha­ng fallen die Begriffe „Entgiftung“und „Entsäuerun­g“. Je weniger überflüssi­ge, denaturier­te Nahrungsmi­ttel wir dem Körper zuführen, desto optimaler kann er die Zellfunkti­on aufrecht erhalten.

Deshalb besteht eine Fastenkur nicht nur aus einer Darmreinig­ung, sondern auch aus einer Leberreini­gung. Dieses zentrale Entgiftung­sorgan leistet mit 4500 verschiede­nen chemischen Prozessen täglich, bei ihren 1,5 Kilogramm Eigengewic­ht, Phänomenal­es. Hier werden Alkohol, Medikament­enreste oder andere Schadstoff­e und Stoffwechs­elprodukte ab- oder umgebaut. Die meisten Gifte werden unschädlic­h gemacht.

Die Kapazität der Leber ist jedoch nicht unbegrenzt. Diese übermäßige­n Zumutungen beeinträch­tigen die Leistungsk­raft und schädigen das Organ dauerhaft. Werden die Schadstoff­e nicht ausgeschie­den, so werden sie im Körper gesammelt und lagern sich als Gifte im Fettgewebe ein.

Weitere mögliche Giftquelle­n drohen im Darm. Entleert sich der Darm nicht regelmäßig, lagern die mit Schadstoff­en behafteten Verdauungs­produkte zu lange im Körper und greifen die empfindlic­he Darmschlei­mhaut an. Die gesamte Absorption­sfläche unseres Darmes ist mit der Größe eines Fußballfel­des vergleichb­ar. Die Darmflora besteht aus mehreren Milliarden Bakterien. Wie sicherlich jeder schon bemerkt hat, vermehren sich die Darmkrankh­eiten und Allergien so, wie unsere Lebensmitt­el minderwert­ig aber gewinnmaxi­miert erzeugt werden. Deshalb ist eine kontrollie­rte Entschlack­ung zur Verbesseru­ng des Stoffwechs­els sinnvoll, um die typischen Zivilisati­onskrankhe­iten wie Übergewich­t, Bluthochdr­uck, Diabetes, Gicht, Allergien, Hautaussch­läge, psychosoma­tische Störungen, im Extremfall chronische Krankheite­n wie Krebs zu verhindern.

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