Denkingen hält am Almabtrieb fest
Die Gemeinden geben auch dieses Jahr Geld aus - Zwei Kommunen erneuern sich im Inneren - Viele Straßen- und Kanalarbeiten
Bauwerke, Sanierungen, Feste: Auch im Coronajahr II läuft was in den Gemeinden.
- Welche zentralen Projekte haben die Kommunen dieses Jahr geplant und welche großen Feiern stehen an? Den Anfang machen in dieser Ausgabe die Primtal-Gemeinden.
Die Gemeinde Denkingen hält gegenwärtig am Albabtrieb (3. Oktober) fest. Dieses Event zieht in der Regel 20 000 Menschen an. Rund um den Albabtrieb sind für das Wochenende 17. bis 19. September mehrere Veranstaltungen geplant, ebenso vom 1. bis zum 3. Oktober.
Die Gemeinde will dieses Jahr außerdem insgesamt drei Millionen Euro für Baumaßnahmen ausgeben, berichtet Hauptamtsleiter Frank Nann. Das Glasfasernetz soll weiter ausgebaut und die Sanierung der Hauptstraße Ende Juni abgeschlossen werden. Nann hofft, dass der Ausbau des Gebäudes Hintere Gasse 1, in das mehrere Wohnungen für Einzelpersonen oder kleine Familien kommen, gegen Ende des Jahres fertig ist.
Im ehemaligen RaiffeisenbankGebäude im Gartenweg 1/1, das verschiedene Vereine nutzen, könnten im Dachgeschoss zwei Wohnungen entstehen. Außerdem sieht der Haushaltsplan vor, dort die Stellplatzsituation für Fahrräder und Kinderwagen zu verbessern. Die Gemeinde will auch prüfen, ob sie eine Photovoltaikanlage auf dem Dach anbringen kann. Der Umbau beginnt voraussichtlich im Herbst. Eingeplant sind dafür 650 000 Euro, bei einem Zuschuss von 260 000 Euro.
Weitere geplante Investitionen: die Erschließung des Baugebiets Hozenbühl. Dabei soll auch ein Teilstück der Wasserleitung in der Hozenbühlstraße ausgewechselt werden. Die Grundschule erhält eine Fluchttreppe.
In Aldingen steht in diesem Jahr die Einweihung der sanierten und erweiterten Gemeinschaftschule an, für die 2021 nochmal zwei Millionen Euro anfallen. Im Februar beginnt voraussichtlich der Umzug. Die Schülerinnen und Schüler sollen bis zum Sommer nach und nach aus den Containern in die „neue“Schule wechseln. Auch im Herzen der Gemeinde gibt es Veränderungen: Die Neugestaltung des Rathausvorplatzes und der Rathausneubau beginnen. Dafür stehen 2021 3,2 Millionen Euro im Haushaltsplan. „Das neue Rathaus wird Ende des Jahres im Rohbau stehen“, so Bürgermeister Ralf Fahrländer.
Die Kita Arche erhält laut Haushaltsplan
zwei neue Gruppenräume, die voraussichtlich bis zum neuen Kindergartenjahr zum Einzug bereit sind. Für den Waldkindergarten kalkuliert die Gemeinde mit einem Wagen und einem Terassenvorbau. Voraussichtlich im Februar eröffnet die neue Kinderkrippe in Aixheim, sie bietet dann Platz für eine Krippengruppe.
Außerdem sind geplant: Erschließungsarbeiten für das Industriegebiet „Nagelsee“, für das gewerbliche Baugebiet „Ob der Steige“sowie in Aixheim für das Wohnbaugebiet „Lindengasse“, die Ausarbeitung eines Regenwassermanagements und der weitere Ausbau der Nahwärme.
Bisher seien noch keine großen Feste oder Jubiläen geplant, sagt Fahrländer. Die Feier zur Schuleinweihung
könne die Gemeinde auch nachholen.
Hausen ob Verena visiert bis September die Fertigstellung des Anbaus am Elias-Schrenk-Kindergarten an. Er soll Platz für eine neue Gruppe bieten (650 000 Euro). Die Gemeinde erhält dafür eine Förderung von rund 300 000 Euro, so Bürgermeister Jochen Arno. Auch Hausen gibt sich im Kern ein neues Gesicht. Der Haushaltsplan sieht vor, am Rathaus für 75 000 den Haupteingang, die Fensterfront im Treppenhaus sowie die Rathausuhr zu erneuert und der Fassade einen frischen Anstrich zu verpassen. Auch die Verenahalle wird aufpoliert: der Haupteingang, die Fenster im Bereich Foyer, Küche, WC und das Verenastüble sollen für rund 100 000
Euro erneuert werden.
Die Gemeinde plant, den restlichen Teil der Bühlstraße komplett zu sanieren (309 000 Euro). Außerdem will sie die Heizung der Grundsschule auf erneuerbare Energien umstellen und einen Wärmeverbund zum Kindergarten einrichten (insgesamt 178 000 Euro, Zuschuss von 79 000 Euro). Große Feste seien nicht geplant, so Arno.
In Frittlingen macht sich in diesem Jahr ab April vermutlich vor allem die Erneuerung der Hauptstraße bemerkbar. Sie wird vom Einbahnring bis zum Kreisverkehr an der Ortsausfahrt neu gebaut (inklusive Kanalisation und Leitungen). Das Ende der Bauarbeiten ist für September anvisiert. „Wir sind mit dieser Großbaustelle ziemlich bedient“, sagt Bürgermeister Dominic Butz. Für die Gemeinde fallen dabei Kosten in Höhe von 1,9 Millionen Euro an. Außerdem geplant: Die Erweiterung der Erddeponie für 185 000 Euro, Kanalerneuerungen und eine Erschließungsstraße für die Erweiterung des Gewerbegebiets „Steinenfurt IV“.
Der Frittlinger Fußballverein wurde zwar schon im vergangenen Jahr 100 Jahre alt, konnte aber wegen Corona nicht feiern. Er will seine Jubiläumsfeier dieses Jahr mit einem mehrtägigen Festprogramm nachholen (24. bis 27. September).
In Balgheims Haushaltsplan machen sich vor allem die Tiefbaumaßnahmen an der Kanalisation bemerkbar (350 000 Euro). Das gesamte Gemeindegebiet sei davon betroffen, auch die Hauptstraße, so Bürgermeister Nathanael Schwarz. Der Plan beinhaltet zudem die Erschließung des Wohnbaugebiets „Dolläcker II Schwärzen“(200 000 Euro). Außerdem peilt die Gemeinde den Abschluss der Bauarbeiten am Feuerwehrgerätehaus an (370 000), das auch Vereinen Platz bieten soll. Der Mannschaftsraum ist außerdem so konzipiert, dass er in Krisenfällen den Strom aus unabhängigen Quellen bezieht.
Eigenlich wollte die Gemeinde das Feuerwehrhaus bereits 2020 mit einem Ehrenamtsabend einweihen. Den hat sie nun auf diesen Sommer verschoben, in der Hoffnung, ihn dann im Freien abhalten zu können.
In Dürbheim zählen der Glasfaserausbau für 580 000 Euro (vermutlich ab Herbst 2021) und die Schulsanierung für 361 000 Euro (ab Sommer bis in den Herbst) zu den kostenintensivsten Investitionen. Die Gemeinde will zudem versuchen, Grundstücke entlang der GottliebDaimler-Straße zu kaufen, um das Gewerbegebiet zu erweitern. Ab Sommer/Herbst sieht der Haushaltsplan den zweiten Teil der Kanalsanierung vor (148 000 Euro). Außerdem überlegt die Gemeinde die „Alte Vogtei“zu kaufen, vorrangiges Ziel sei aber, einen Investor zu finden.