Nicht jeder der klingelt, ist ein Betrüger
Bevölkerung ist sensibilisiert – Telekom-Mitarbeiter sind tatsächlich unterwegs – und müssen Ausweis vorlegen
Telekom-Mitarbeiter erregen Misstrauen von Spaichingern - sind aber echt.
- Die Telekom beauftragt tatsächlich Firmen, die über die neuesten Angebote und Tarife an der Haustüre informieren und dann Verträge abschließen wollen. Unangemeldet. Das heißt „Direktmarketing“. Aber: Die Mitarbeiter müssen immer einen Ausweis tragen und sie sind keine Servicetechniker. Nachdem in Spaichingen mehrere Häuser im Bereich des Krankenhauses besucht worden waren, hatten sich die Bewohner besorgt geäußert. Wir haben bei der Polizei und bei der Telekom nachgefragt.
Am 19. Januar haben, so die Polizeisprecherin, zwei Personen eine verdächtige Wahrnehmung gemeldet. Einmal gegen 12 Uhr in der Kolberger Straße und im zweiten Fall gegen 17.45 Uhr in der Eugen-Bolz-Straße. In beiden
0800/8266347
Das ist die Nummer, unter der man nachfragen kann, ob der mit einem Ausweis ausgestattete Mitarbeiter auch tatsächlich von der Telekom ist
Fällen seien die Beamten des Spaichinger Reviers rausgefahren, hätten aber keine verdächtigen Wahrnehmungen machen können.
Es komme, so ihre Erfahrung, immer wieder zu besorgten Anrufen und manchmal seien die Personen tatsächlich Mitarbeiter der Telekom, aber nicht immer. „Falsche Telekommitarbeiter“gebe es immer wieder. „Eine neue Masche ist das nicht.“
Ratschläge gibt die Polizei zu unangemeldeten Besuchen, warnt aber auch vor derzeit häufig vorkommenden Telefonbetrugsmaschen. (Siehe die beiden eigenständigen Meldungen).
Eine Spaichingerin war deshalb misstrauisch gewesen, weil der Besucher gezielt nach dem männlichen Bewohner des Hauses gefragt und behauptet habe, er wolle Leitungen messen. Das, so die Frau, könnte auch der Versuch gewesen sein, zu erfahren, ob sich jemand Wehrhaftes im Haus befinde. Sie habe den Mann nicht eingelassen und die Polzei verständigt.
Das sagt der Sprecher der Telekom, Hubertus Kirschkewitz zu dem von uns geschilderten Sachverhalt: „Von unserem Vertriebspartner war tatsächlich ein Mitarbeiter in Spaichingen unterwegs. Sollte stimmen, was Ihnen gesagt wurde, war das Vorgehen nicht korrekt. Unser Vertriebspartner wird das prüfen und entsprechend nachschulen.“
Mitarbeiter, die im Auftrag der Telekom unterwegs seien, trügen einen Ausweis gut sichtbar in Brusthöhe sowie ein Autorisierungsschreiben mit sich. Außerdem gibt es eine Telefonnunmmer: 0800/8266347. Bei dieser könne man sofort anrufen und fragen, ob in der entsprechenden Gemeinde tatsächlich ein Telekommitarbeiter mit dem auf dem Ausweis stehenden Namen unterwegs sei. „Die Kollegen beantworten dort Anfragen zu einzelnen Mitarbeitern beziehungsweise prüfen und bestätigen, dass dieser Mitarbeiter in unserem Auftrag vermarktet.“
Viele Kunden seien froh, über die neuesten Angebote informiert zu werden. Aber: „Wenn jemand Bauchschmerzen hat sollte er sofort zum Telefon greifen.“
Die Vermarktungspartner seien zudem verpflichtet, innerhalb von zwei Wochen anzurufen, noch einmal klar zu sagen, was vereinbart wurde, und sich das bestätigen zu lassen. Die Telekom hört diese Gespräche, sofern der Kunde der Aufnahme zugestimmt hat, zur Kontrolle stichprobenartig ab. Es gebe auch ad hoc Besuche zur Kontrolle der Vermarker und jede Beschwerde führe zu einer Prüfung, so Kirschkewitz.
Derzeit seien die Mitarbeiter selbstverständlich auch coronakonform ausgestattet.