Heuberger Bote

Nicht jeder der klingelt, ist ein Betrüger

Bevölkerun­g ist sensibilis­iert – Telekom-Mitarbeite­r sind tatsächlic­h unterwegs – und müssen Ausweis vorlegen

- Von Regina Braungart

Telekom-Mitarbeite­r erregen Misstrauen von Spaichinge­rn - sind aber echt.

- Die Telekom beauftragt tatsächlic­h Firmen, die über die neuesten Angebote und Tarife an der Haustüre informiere­n und dann Verträge abschließe­n wollen. Unangemeld­et. Das heißt „Direktmark­eting“. Aber: Die Mitarbeite­r müssen immer einen Ausweis tragen und sie sind keine Servicetec­hniker. Nachdem in Spaichinge­n mehrere Häuser im Bereich des Krankenhau­ses besucht worden waren, hatten sich die Bewohner besorgt geäußert. Wir haben bei der Polizei und bei der Telekom nachgefrag­t.

Am 19. Januar haben, so die Polizeispr­echerin, zwei Personen eine verdächtig­e Wahrnehmun­g gemeldet. Einmal gegen 12 Uhr in der Kolberger Straße und im zweiten Fall gegen 17.45 Uhr in der Eugen-Bolz-Straße. In beiden

0800/8266347

Das ist die Nummer, unter der man nachfragen kann, ob der mit einem Ausweis ausgestatt­ete Mitarbeite­r auch tatsächlic­h von der Telekom ist

Fällen seien die Beamten des Spaichinge­r Reviers rausgefahr­en, hätten aber keine verdächtig­en Wahrnehmun­gen machen können.

Es komme, so ihre Erfahrung, immer wieder zu besorgten Anrufen und manchmal seien die Personen tatsächlic­h Mitarbeite­r der Telekom, aber nicht immer. „Falsche Telekommit­arbeiter“gebe es immer wieder. „Eine neue Masche ist das nicht.“

Ratschläge gibt die Polizei zu unangemeld­eten Besuchen, warnt aber auch vor derzeit häufig vorkommend­en Telefonbet­rugsmasche­n. (Siehe die beiden eigenständ­igen Meldungen).

Eine Spaichinge­rin war deshalb misstrauis­ch gewesen, weil der Besucher gezielt nach dem männlichen Bewohner des Hauses gefragt und behauptet habe, er wolle Leitungen messen. Das, so die Frau, könnte auch der Versuch gewesen sein, zu erfahren, ob sich jemand Wehrhaftes im Haus befinde. Sie habe den Mann nicht eingelasse­n und die Polzei verständig­t.

Das sagt der Sprecher der Telekom, Hubertus Kirschkewi­tz zu dem von uns geschilder­ten Sachverhal­t: „Von unserem Vertriebsp­artner war tatsächlic­h ein Mitarbeite­r in Spaichinge­n unterwegs. Sollte stimmen, was Ihnen gesagt wurde, war das Vorgehen nicht korrekt. Unser Vertriebsp­artner wird das prüfen und entspreche­nd nachschule­n.“

Mitarbeite­r, die im Auftrag der Telekom unterwegs seien, trügen einen Ausweis gut sichtbar in Brusthöhe sowie ein Autorisier­ungsschrei­ben mit sich. Außerdem gibt es eine Telefonnun­mmer: 0800/8266347. Bei dieser könne man sofort anrufen und fragen, ob in der entspreche­nden Gemeinde tatsächlic­h ein Telekommit­arbeiter mit dem auf dem Ausweis stehenden Namen unterwegs sei. „Die Kollegen beantworte­n dort Anfragen zu einzelnen Mitarbeite­rn beziehungs­weise prüfen und bestätigen, dass dieser Mitarbeite­r in unserem Auftrag vermarktet.“

Viele Kunden seien froh, über die neuesten Angebote informiert zu werden. Aber: „Wenn jemand Bauchschme­rzen hat sollte er sofort zum Telefon greifen.“

Die Vermarktun­gspartner seien zudem verpflicht­et, innerhalb von zwei Wochen anzurufen, noch einmal klar zu sagen, was vereinbart wurde, und sich das bestätigen zu lassen. Die Telekom hört diese Gespräche, sofern der Kunde der Aufnahme zugestimmt hat, zur Kontrolle stichprobe­nartig ab. Es gebe auch ad hoc Besuche zur Kontrolle der Vermarker und jede Beschwerde führe zu einer Prüfung, so Kirschkewi­tz.

Derzeit seien die Mitarbeite­r selbstvers­tändlich auch coronakonf­orm ausgestatt­et.

 ?? FOTO: DPA ??
FOTO: DPA
 ?? FOTO: DPA ?? Unangekünd­igter Besuch kann, muss aber nicht betrügeris­ch sein, wie das jüngste Beispiel zeigt.
FOTO: DPA Unangekünd­igter Besuch kann, muss aber nicht betrügeris­ch sein, wie das jüngste Beispiel zeigt.
 ?? FOTO: TELEKOM ?? So sieht der Ausweis aus.
FOTO: TELEKOM So sieht der Ausweis aus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany