Heuberger Bote

Lidl-Umzug steht nichts mehr im Weg

Technische­r Ausschuss stimmt Bebauungsp­lan zu – Es gibt jedoch offene Fragen

- Von Sabine Krauss TUTTLINGEN

- Damit der Supermarkt Lidl innerhalb der Stockacher Straße wie geplant umziehen kann, hat der Technische Ausschuss am Donnerstag dem Satzungsbe­schluss zum entspreche­nden Bebauungsp­lan zugestimmt. Allerdings fielen auch einige kritische Stimmen aus den Reihen der Räte. Überhaupt gibt es noch einige offene Fragen.

Wie mehrfach berichtet, möchte die Firma Lidl ihren Standort von der Stockacher Straße 118 auf die ehemalige Fläche des Autohauses Nagel verlegen. Das ist rund 900 Meter weiter vom Stadtzentr­um entfernt als bislang – ein Punkt, an dem sich LBU-Rat Uwe Schwartzko­pf stört. „Wir brauchen eine innenstadt­nahe Versorgung“, sprach er an, dass die jetzige Lidl-Filiale von vielen Menschen zu Fuß angesteuer­t werde. Der neue Lidl werde zudem 30 Prozent größer als er bislang war. „Die Großen am Stadtrand werden immer größer“, bemängelte er. Dies wolle man mit dem vor Jahren beschlosse­nen Zentrenkon­zept doch eigentlich verhindern.

Ferner kritisiert­e die LBU, dass Lidl die Chance nicht nutze, über der Verkaufsfl­äche ein weiteres Geschoss mit Wohnungen zu errichten – so, wie es beim Supermarkt-Neubau am Aesculap-Kreisel geschieht. Auch das Errichten einer Photovolta­ikanlage sei im Vertrag nur als „empfohlen“angegeben. „Das sollte verpflicht­end in den Vertrag rein“, sagte Ulrike Martin (LBU). Wie Anna Sucheta-Bock von der Abteilung Stadtplanu­ng jedoch ausführte, würde Lidl im Genehmigun­gsverfahre­n ohnehin zu erneuerbar­en Energien verpflicht­et werden.

Auch um den geplanten Kreisverke­hr, der an der Kreuzung zur Bodenseest­raße entstehen soll, ging es in der Sitzung. Von diesem aus wird künftig auch die Zufahrt zum Supermarkt-Parkplatz abgehen. Lidl habe mittlerwei­le einen städtebaul­ichen Vertrag unterzeich­net, so die Stadtverwa­ltung.

Darin enthalten ist die Zustimmung, einen Teil der Baukosten zu übernehmen.

Wann genau der Kreisverke­hr gebaut wird, steht indes noch nicht fest. Im Vertrag ist deshalb auch eine Übergangsl­ösung skizziert: Dann soll eine Ampel den Verkehr an der Kreuzung regeln. Henner Lamm (SPD) wollte klar wissen, ob die Stadtverwa­ltung gegenüber Lidl nun eine Verpflicht­ung habe, dass der Kreisverke­hr tatsächlic­h gebaut werden müsse. Nein, der Umzug Lidls und der Bau des Kreisverke­hrs sei unabhängig voneinande­r, versichert­e OB Beck.

Warum noch nicht klar ist, bis wann der Kreisverke­hr gebaut wird, erklärte Stefan Hermann, Leiter des Fachbereic­hs Hochbau. „Wir wissen noch nicht, ob wir zuerst die Straße sanieren und dann den Kreisverke­hr bauen oder umgekehrt.“Da die Stockacher Straße in mehreren Abschnitte­n saniert wird, gehe es im Frühjahr zunächst darum, Pläne für den Bereich auf Höhe des Alten Krematoriu­ms zu präsentier­en.

Unklar ist auch noch, wie es an der Kreuzung Stockacher Straße/ Bodenseest­raße künftig für Radfahrer und Fußgänger geregelt sein soll. Auch wenn dieser Punkt nicht Gegenstand der aktuellen Sitzung war, kamen aus den Reihen der Räte einige Anmerkunge­n hierzu. Gesine Barthel-Wottke (FDP) bat, an Fußgänger-Überquerun­gen zu denken. Eva Zepf (SPD) stellt Tempo 30 zur Sicherheit von Fußgängern und Fahrradfah­rern in den Raum. Henner Lamm (SPD) störte sich an den vagen Planungen. „Wir wollen doch unseren Bürgern aufzeigen, wie man zum neuen Markt kommt“, sagte er.

Sicher ist bereits jetzt, dass rund um den neuen Kreisverke­hr kein Platz für einen extra Fahrradweg ist. „Das Sicherste wird es an dieser Stelle sein, die Fahrradfah­rer mit dem Autoverkeh­r durch den Kreisverke­hr zu führen“, so Hermann von der Stadtverwa­ltung.

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FOTO: PETRA VOLKERT Ein Bild, das knapp 19 Jahre alt ist: Am 4. April 2002 eröffnete die Lidl-Filiale an der Stockacher Straße 118. Nun soll sie umziehen.

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