Heuberger Bote

Große Sorgen im Einzelhand­el trotz Rekordumsa­tzplus

- WIESBADEN

(dpa) - Rekordplus trotz Corona-Krise: Der Einzelhand­el in Deutschlan­d hat sich im Corona-Jahr 2020 in Summe trotz eines historisch­en Umsatzeinb­ruchs im Dezember erfolgreic­h geschlagen. Doch durch die Branche geht ein Riss: Während der Onlinehand­el boomt und auch Lebensmitt­elhändler sowie Möbel- und Heimwerker­märkte gute Geschäfte machen, stürzte zum Beispiel der Textilhand­el tief in die Krise. Kurzfristi­g haben weder der Handelsver­band HDE noch Volkswirte die Hoffnung auf Besserung für die gebeutelte­n Händler. Denn ein Ende der verschärft­en Beschränku­ngen im Kampf gegen die Pandemie, unter denen viele Ladenbesit­zer leiden, ist nicht in Sicht.

Nach Berechnung­en des Statistisc­hen Bundesamte­s lagen die Umsätze des gesamten Einzelhand­els in Deutschlan­d im Gesamtjahr 2020 real – also bereinigt um Preissteig­erungen – um 3,9 Prozent und nominal um 5,1 Prozent über dem Vorjahresw­ert. Im Internet- und Versandhan­del legten die Erlöse real um 24,1 Prozent zum Vorjahr zu, der Handel mit Textilien und Schuhen musste ein Minus von 23,4 Prozent hinnehmen.

„Während der stationäre Handel leidet, werden im Onlinehand­el neue Rekorde geschriebe­n“, bilanziert Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank Gruppe. „Die Corona-Pandemie beschleuni­gte den Strukturwa­ndel. Für den Laden in der Innenstadt bedeutet dies: Ohne ein hybrides Geschäftsm­odell zwischen Offline- und Onlinehand­el wird das Überleben zukünftig schwierig.“

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