Heuberger Bote

Rätin äußert Kritik an Präsenzsit­zung des Gemeindera­ts

- TUTTLINGEN

(skr) - Warum finden die Sitzungen des Gemeindera­ts der Stadt Tuttlingen nicht per Video statt, sondern „in echt“in der Stadthalle? Dass sie das nicht richtig findet, hat Stadträtin Gesine BarthelWot­tke (FDP) in der Sitzung des Technische­n Ausschusse­s am Donnerstag zum Ausdruck gebracht.

Mindestens die Hälfte der Gemeindera­tsmitglied­er sei älter als 60 Jahre und zähle somit zur Gruppe der Risikopati­enten, so BarthelWot­tke. „Ich finde es kein gutes Beispiel, wenn ausgerechn­et wir in Präsenz in der Stadthalle tagen“, sprach sie die Vorbildfun­ktion von Stadtverwa­ltung und Gemeindera­t an.

Mit je rund 30 Personen hatte am Montag der Verwaltung­s- und Finanzauss­chuss sowie am Donnerstag der Technische Ausschuss im großen Saal der Stadthalle getagt. Die einzelnen Personen saßen dabei an Einzeltisc­hen und trugen überwiegen­d FFP 2-Masken – allerdings nicht, solange sie redeten oder Verpflegun­g zu sich nahmen. Am Montag, 8. Februar, soll auch der Gemeindera­t in Präsenz in der Stadthalle tagen – das Gremium umfasst 37 Mitglieder, hinzu kommen weitere rund zehn Personen von Seiten der Stadtverwa­ltung.

OB Michael Beck gab die rechtliche­n Grenzen von Videokonfe­renzen zu bedenken. So darf ein Gemeindera­t nicht per Videokonfe­renz abstimmen. „Natürlich könnten wir die Sitzung online abhalten, wie wir es im vergangene­n Jahr auch schon getan haben“, sagt er. Doch: „Dann müssten Sie alle zur Abstimmung extra her kommen“, wandte er sich an die Räte. Mit genügend Abstand und Masken halte er es für vertretbar, eine solche Sitzung als Präsenzsit­zung einzuberuf­en. Fabia Koloczek (CDU) regte an, zumindest jedem Gemeindera­t zwei FFP 2-Masken zur Verfügung zu stellen, wie es im vergangene­n Jahr bereits einmal geschehen sei.

Zwei Räte hatten an der Sitzung des Technische­n Ausschusse­s per Video teilgenomm­en – sie waren dadurch jedoch nicht stimmberec­htigt.

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