Heuberger Bote

Ansturm auf FFP2-Masken bleibt aus

Eine große Nachfrage gab es noch nicht - dafür Anrufe wegen Impftermin­en

- Von Anke Kumbier SPAICHINGE­N Bürgerbüro

Stärker als kostenlose Masken sind bei Spaichinge­rn Impftermin­e gefragt.

- Ein Ansturm auf die kostenlose­n FFP2-Masken für Menschen mit geringem Einkommen ist am Montag ausgeblieb­en. Die Masken selbst waren rechtzeiti­g da. 900 Stück warteten im Bürgerbüro der Stadt Spaichinge­n darauf, abgeholt zu werden. Weitere 3000 Masken kamen im Laufe des Tages an. Als das Bürgerbüro um 16 Uhr schloss, hatten sich ungefähr fünf Menschen Masken geholt.

Unter ihnen Samet Akinci, der in Spaichinge­n eine Shisha-Bar betreibt. „Wir sind wegen Corona in finanziell­e Nöte geraten“, sagt er. Seine Frau arbeite momentan nicht, weil sie ein 18-Monate altes Baby zuhause haben, die Einnahmen der Bar fielen weg, zwei Mieten seien zu bezahlen und eine Baustelle belaste die Familie zusätzlich. Inzwischen empfange er Sozialhilf­e. „Ohne Sozialhilf­e wären wir vielleicht untergegan­gen“, meint Akinci. Über die Aktion zeigt er sich froh und bezeichnet sie als „superklass­e“. Die Gemeinderä­te hatten zwei Sitzungsge­lder gespendet, die Stadt stockte die Summe auf,

Das ist Montag bis Donnerstag von 8.30 Uhr bis 16 Uhr, Freitag bis 13 Uhr durchgehen­d geöffnet. um die Menge an Masken zu kaufen.

Als Nachweis zum Abholen der Masken gilt der Familienpa­ss, der Kreissenio­renpass, Berechtigu­ngsscheine für den Tafelladen, ein Hartz IV Bescheid oder ein anderer Nachweis der Bedürftigk­eit.

Die Stadt hat außerdem ein Hilfetelef­on für Seniorinne­n und Senioren über 80 eingericht­et, um sie bei der Buchung von Impftermin­en zu unterstütz­en (wir berichtete­n). Vier Menschen hätten im Lauf des Vormittags bereits angerufen, wie Larissa Menssen von der Stadtverwa­ltung mitteilt. Die Anrufer wurden an ihren Apparat weitergele­itet.

Denn offiziell ist das Impftelefo­n nur dienstags und mittwochs von 9 bis 11 Uhr besetzt und unter der Nummer 07424 / 9571-100 zu erreichen. Menssen bittet darum, dass nur Menschen anrufen, die niemanden haben, der sie unterstütz­en kann. Bei Bedarf vermittle die Stadt auch einen Fahrdienst zum Impfzentru­m und zurück.

Die zentrale Frage der Anrufer am Montag: Wie macht man einen Impftermin aus? Grundsätzl­ich geht das über die Telefonnum­mer 116117 oder über die Webseite www.Impftermin­service.de. Allerdings ist in Medienberi­chten zu lesen, dass die Hotline oft überlastet ist und es dauert, bis jemand dran geht. Weitere Infos zum Impfen gibt es auch auf der Homepage des Landratsam­ts.

 ?? FOTO: ANKE KUMBIER ??
FOTO: ANKE KUMBIER
 ?? FOTO: ANKE KUMBIER ?? Samet Akinci (links) holt sich bei Viktoria Peschkov vom Bürgerbüro sechs Masken ab. Der Gastronom ist wegen Corona finanziell stark gebeutelt. Die Masken gibt es, solange der Vorrat reicht.
FOTO: ANKE KUMBIER Samet Akinci (links) holt sich bei Viktoria Peschkov vom Bürgerbüro sechs Masken ab. Der Gastronom ist wegen Corona finanziell stark gebeutelt. Die Masken gibt es, solange der Vorrat reicht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany